Volkswagen möchte in seiner neuen Trinity Fabrik in Wolfsburg vor allem E-Autos in nur zehn Stunden produzieren. Damit will das Unternehmen die Oberhand auf dem europäischen Markt behalten und sich gegen Konkurrenten Tesla behaupten. Gigapressen und Roboter sollen dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen.
Die Volkswagen AG ist der größte Autohersteller Europas. Doch seit dem Tesla in seiner Gigafabrik in Grünheide werkelt, spürt auch der deutsche Automobilriese, dass der Druck steigt. Um mit dem Elektrofahrzeughersteller aus den USA mitzuhalten, finalisiert Volkswagen nun die Produktionspläne für seine neue Trinity Fabrik. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Rund zwei Milliarden Euro kostet die neue Elektrofahrzeugfabrik in unmittelbarer Nähe des Stammwerkes in Wolfsburg. Am neuen Fertigungsstandort soll vor allem Volkswagens Elektromodell Trinity hergestellt werden.
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Eines der höchsten Ziele sei es dabei, Autos in nicht mehr als zehn Stunden herzustellen. Dabei orientiere sich Volkswagen vor allem an Teslas Produktionszeit des neuen Model Y. Während dieser in zehn Stunden vom Band läuft, braucht Volkswagen im Vergleich derzeit noch rund 30 Stunden, um sein Elektroauto ID.3 zu fertigen.
Gigapressen und Roboter sollen Volkswagen Trinity fertigen
Um die Produktion zu verkürzen, will Volkswagen in Zukunft auf Techniken wie den Großdruckguss setzen. Dabei möchte das Unternehmen die sogenannte Giga-Casting-Technik übernehmen. Populär wurde diese, weil Tesla sie als Alternative zur herkömmlichen, arbeitsintensiveren Montage nutzt.
Zudem möchte das Unternehmen auch die verbauten Komponenten reduzieren. Dabei sollen mehrere hundert Teile eingespart werden. Darüber hinaus sollen im Trinity Werk mehrere Arbeitsschritte automatisiert werden. Laut Reuters nenne Volkswagen-Produktionschef Christian Vollmer diesen Vorgang eine „Mensch-Roboter-Kooperation„.
Das Ziel sei klar, so Vollmer. Volkswagen wolle mit der Produktion den Standard setzen. Die genauen Produktionsziele des neuen Trinity Werkes nennt der Produktionschef bisher allerdings nicht. Trotzdem sei klar, dass noch große Sprünge fehlen, um auf dem europäischen Markt gegenüber Konkurrenten wie Tesla die Oberhand zu behalten.
Andere Hersteller betrachten Teslas Herstellungstechnik kritisch
Vor allem der Automobil- und Motorradhersteller BMW habe es in der Vergangenheit abgelehnt große Gussteile in seinen Fahrzeugen zu verwenden. Als Begründung nannte das Unternehmen, dass die höheren Reparaturkosten die niedrigen Herstellungskosten überwiegen.
Laut Reuters prognostiziere die US-Investmentbank JPMorgan, dass die Tesla-Fabrik in Grünheide noch im Jahr 2022 etwa 54.000 Autos produzieren könne. Bis 2025 könnte Teslas E-Fahrzeugproduktion auf etwa 500.000 Autos steigen.
Im Vergleich dazu habe Volkswagen allein im vergangenen Jahr weltweit rund 452.000 Elektrofahrzeuge ausgeliefert.Bisher habe Volkswagen noch einen Anteil von 25 Prozent am europäischen Markt für Elektrofahrzeuge. Tesla hingegen komme auf 13 Prozent.
Möchte Volkswagen also die Oberhand in der Elektrofahrzeugproduktion auf dem europäischen Markt behalten, könnte der Einsatz von Giga-Pressen der richtige Weg sein.
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