Um den aktuell diskutierten Fall Callactive vs. Stefan Niggemeier (Abmahnung, obwohl Stefan Kommentar vor Kenntnisnahme der Abmahnung gelöscht hatte) aufzugreifen, die direkte Frage an Euch, ob sich Euer Blogverhalten geändert hat, angesichts der Vielzahl von Abmahnungen gegen Blogger, meistens Unternehmen vs. Blogger X. Seid ihr vorsichtiger geworden, Eure Meinung zB gegen ein Unternehmen kritisch, gar richtig deftig kundzutun? Tut Ihr gar mittlerweile die Kommentare genauer checken, sogar vorab moderieren, bevor sie veröffentlich werden auf Eurem Blog? Kommentarmoderation heißt auch, dass Ihr Kommentare gegebenfalls editiert oder ganz löscht, also nicht nur das technische Freischalten und checken vorab, bevor der Kommentar erscheint. Man kann Kommentare checken, ohne dasss man sie freischaltet, also erst im Nachgang der Veröffentlichung.
Lasst Euch bisserl Zeit beim Durchlesen der Antwortmöglichkeiten, ist keine Huschhusch-Umfrage, welche Haarfarbe man hat.
Ich blogge grundsätzlich immer, was ich verantworten kann. Durchaus kritisch, aber nur selten deftig. Allerdings lasse ich keine Kommentare zu. Momentan hat das noch technische Gründe, aber nach solchen Abmahnungen überlege ich es mir sehr, ob ich in Zukunft Kommentare zulassen soll, oder vielleicht besser nicht. Ich hätte gar nicht die Zeit dazu, Kommentare zu moderieren. Ich bin kein hauptberuflicher Blogger und habe wahrhaft Anderes zu tun, als stundenlang juristische Fachliteratur zu wälzen, um halbwegs sicher beurteilen zu können, ob ein Kommentar juristisch bedenklich oder nicht ist. Vorläufig bleibe ich bei „no comments“
Ich versuche schon lange nach den IBM Blogging Guidelines zu bloggen, weil ich finde, dass sie einen guten Rahmen für ein Miteinander in der Blogosphäre darstellen. Und so Dinge wie falsche Behauptungen oder Beleidigungen sind da selbstverständlich auch als nicht ok eingestuft. Im Prinzip ist es auch wenn man kritisch ist einfach selbst abmahnfrei zu bleiben, wenn man etwas mit Hirn bloggt und zuerst darüber nachdenkt, was man da eigentlich hinschreibt. Die Kommentare sind da allerdings ein echtes Problem, da man nicht selber was dafür kann.
Es ist beschämend wenn einige wenige RA´s aus (vermute ich) Geldgier nicht die Mandanten vertreten sondern sich selbst ausdenken wie man zu mehr Geld kommt…Ein Insider Tipp von mir – liebe RA´s – mehr Prozesskostenhilfe Mandanten nehmen – damit verdient ihr prozentual gesehen am meisten mit wenig Einsatz…(leider) … sehr traurig und fies die ganze Abhmanzockereiwelle z.Z.
p.S. es gibt sicherlich auch sehr kompetente RA´s…
Mein Blog ist zu wenig aktuell und zu wenig besucht, trotzdem habe ich wegen den Kommentaren im Beitrag zur Business Academy ein Schreiben eines Anwaltbüros erhalten, wo ich aufgefordert wurde Diverse Textstellen, Dokumente und die Kommentare zu löschen! Finanzielle Folgen scheint es bis jetzt nicht nach sich zu ziehen.
Vorsichtiger werde ich wohl nicht, aber die Kommentare habe ich eine Zeitlang moderiert, obwohl auf meinem Blog kaum kommentiert wird *g*.
das ist natürlich megaschrott, wenn man nicht hunderte von Kommentare täglich verarbeiten muss, dann aber immer noch was reinflattert. Klasse Quote, wie ätzend.
Jawohl. Leider gab es wirklich Kommentare, die ich sofort gelöscht hätte, jedoch war ich zu diesem Zeitpunkt in der Rekrutenschule.
Aber mich würde es trotzdem interessieren, wie das rechtlich mit dem User Generated Content aussieht, sofern der Betreiber keine Zeit hatte den Kommentar zu lesen, wie in meinem Fall. Ist man bei Zeitmangel verpflichtet die Kommentarfunktion auf „moderieren“ zu ändern?
Die Antwort die „fehlte“:
Ich blogge weiterhin kritisch und moderiere weiterhin Kommentare, jetzt aber noch aufmerksamer
Bei mir hat sich nichts geändert, mag sein das ich bei bestimmten Worten stutze, meist verwende ich sie aber so wie angedacht. Kommentare habe ich allerdings immer schon moderiert. Sonst habe ich schnell eine Horde von Kommentatoren die den Sinn des Blogs umkehren.
Ich lasse aber alles durch was eben geht, beim Rest weise ich auf meine Zensur hin, und gebe das dem Author auch per Mail bekannt.
@Martin Hiegl
Wenn es so einfach wäre, Probleme zu vermeiden, hätte die beim Deutschen Bundestag eingereichte Petition zur Verbesserung des Abmahnwesens in den letzten 24 Stunden nicht knapp 1.000 neue Befürworter gefunden. Als ich gestern um diese Zeit einen Beitrag dazu veröffentlichte, stand der Zähler noch bei 2.421 Stimmen. Schau mal nach (am Ende der Liste), wo er jetzt gerade steht.
Ich kenne zwar nicht die IBM Rules für Blogger, habe allerdings einmal auf eine (für mich persönlich völlig harmlos erscheinende) „Rechtsanwaltsliste für Spam-Opfer“ verlinkt und damit eigene Erfahrungen gesammelt. Der Link flog mir merkwürdigerweise um die Ohren, weil auf der von mir verlinkten Seite (unbekannterweise) irgendwoanders hin verlinkt wurde, wo sich, wenn man lange genug suchte, jemand gestört fühlen konnte, der auch prompt seinen Anwalt auf mich losgelassen hat.
Shit happens. Fehler können einem ebenso leicht passieren. Und eine unglückliche Formulierung reicht momentan leider aus, um in ein kostspieliges Abenteuer verwickelt zu werden – selbst wenn man kein Problem damit hat, einen von dritter Seite als problematisch bezeichneten Beitrag einfach mal eben schnell zu löschen.
Als Mentalonkel greife ich ohnehin keine Menschen an.
Dennoch überlege ich mir, meine Blogaktivitäten (und das Business sowieso) ins Ausland zu verlagern.
Was in diesem Lande streckenweise geschieht, hat die gleichen Wesenszüge wie manche psychologische Krankheit.
Ich lebe und blogge gerne in einer Umgebung, in der ich frei aber verantwortlich meine Meinung kundtun darf, ohne gleich irgendwelchen Gestörten über den Weg zu laufen.
Mal sehen 🙂
[…] Roberts Frage: Abmahnungen versus Blogger tags: abmahnung, blog, kommentarmoderation, umfrage | kategorie: web | […]
Blogge erstens vorsichtiger, bin ja kochbuchtechnisch bereits abgemahnt worden. Keine Moderation, dafür ca. 30 x täglich Kommentare lesen, ob was delikates dabei ist. Schade alles.
Mein Mitleid mit Stefan Niggemeier und den sonstigen Bloggern hält sich in Grenzen. Das deshalb, weil ich aus den Kreisen der Überwachungsgegner bislang immer nur Jubelbekundungen über Einschränkungen der Meinungsfreiheit gegen rechts gehört habe. Wer sich über gesetzliche Meinungseinschränkungen begeistert und nicht kapiert, daß auch die eigene „? gute“? Meinung nur gedeihen kann in einem Klima der positiven Bewertung der Meinungsfreudigkeit , der bekommt für soviel Ignoranz nun vom Kapitalismus die Quittung. Eine Kultur der Meinungsfreudigkeit gab es in Deutschland noch nie(politisch Lied, garstig Lied), und Stefan Niggemeier ist mir noch nie als Befürworter der vollen Meinungsfreiheit aufgefallen
[…] Robert Basic hat in diesem Zusammenhang auch eine Umfrage gestartet, da es immer häufiger Fälle von Abmahnungen gegen Blogger gibt. abmahnung aufregerBock auf mehr Bockmist zum Thema? Guckst Du hier: Bahnstreik in Hamburg5 Dinge, die man mit einem PC tun kann, wenn man kein Internet hatInkasso von Vodafone endlich geklärtWas eine Abmahnung aus einem Class-C-Blog machtTypo3 mit dem Macbook […]
[…] Die rechtliche Seite dieses Vorgangs beleuchtet Carsten Ulbricht in seinem Blog, das Blogosphärische behandelt Robert Basic auf seine unnachahmliche Art. Gibt es da noch etwas, das nicht schon gesagt gebloggt wäre? Ich denke schon. […]
[…] hatte letzte Woche eine Umfrage gestartet und gefragt, ob man aufgrund der Abmahnfälle sein Blogverhalten geändert habe. […]
[…] Daran haben auch die aktuellen Abmahnungen nichts geändert (callactive und GEZ – die, denen man nachsagt GEZ-GEBÜHREN einzutreiben) – so habe ich es auch bei der Umfrage von Robert Basic angegeben. […]