Sonstiges

Replikator II.

Burkhard berichtet über einen weiteren „Replikator“, der nicht mal so teurer ist: Fabricator: Bausatz für 3D-Drucker kostet nur 3.000 EUR.

Bin gespannt, ob ich den Wandel erleben werde: Nach Ansicht von Hod Lipson wird es in spätestens 20 Jahren in fast jedem Haushalt solch ein 3D-Drucker geben. Dadurch werden wahrscheinlich ähnlich wie bei E-Bay zehntausend neue Mini-Existenzen aus dem privaten Hobbyraum heraus entstehen. Neue Technologien verändern eben auch die Wirtschaftswelt immer häufiger sehr dramatisch.

Diese Technologie wird Just in Time-Produktionsprozesse, Crowdsourcing und Mass Customization auf ein völlig neues Niveau heben. Es ist nicht unvorstellbar, dass sich Firmen bilden werden, die in der Lage sind, hochindividualisierte -von mir wegen- Kühlschränke zu produzieren. Einen Teil wird die Firma „organisieren“, den „Rest“ wird der Kunde zu Hause herstellen und nur noch dranflanschen müssen. Die Möglichkeiten sind unendlich und es ist absolut nicht vorhersehbar, welche Branchen betroffen sein werden. Heute heißt es immer noch Rohstofffirma -> Produktionsfirma -> Handel -> Endkonsument. Es kann durchaus sein, dass zB im Mobilfunkmarkt die Endgerätehersteller die Endkonsumenten sein werden. Und Nokia sich lediglich um die Konzeption neuer Geräte kümmert, nicht mehr aber um die Produktion (die eh ausgelagert ist).

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

10 Kommentare

  • Bis zu einem Gerät das Moleküle und Atome reorganisieren kann ist es noch ein weiter Weg. Aber wenn so etwas erstmal existiert, könnten die Wirtschaftssysteme des Planeten tatsächlich zusammenbrechen. Immerhin braucht es dann im Wesentlichen nur noch Energie und ein paar Baupläne zur Herstellung von Produkten.

    Das Open Source Mittagessen wird dann etwas seltsam aussehen im Vergleich zum Microsoft Edelmenü. Aber vielleicht haben wir ja auch Glück und es gibt ein paar „Samples“ wie z.B. Nudeln mit Soße auch kostenlos zum Download 😉

  • Nach Ansicht von Hod Lipson wird es in spätestens 20 Jahren in fast jedem Haushalt solch ein 3D-Drucker geben. Dadurch werden wahrscheinlich ähnlich wie bei E-Bay zehntausend neue Mini-Existenzen aus dem privaten Hobbyraum heraus entstehen.

    was ist das denn für eine widersprüchliche Aussage? Wenn in 20 Jahren in fast jeden Haushalt so ein 3D-Drucker steht, warum sollte dann noch jemand Geld dafür ausgeben das jemand anderes etwas ausdruckt?
    Heutzutage verfügt fast jeder Haushalt über einen Fotodrucker. Trotzdem haben sich bei eBay keine Miniexistenzen gebildet. Oder gibt es dort etwa massig Angebote wie „Ich drucke ihre Urlaubsfotos aus. Günstig-Schnell-Gut“?

    Auch in der Wirtschaft wird sich durch diese 3D-Drucker nicht sehr viel verändern. Mittels CNC-Maschinen lassen sich schon heute recht komplizierte Teile recht schnell anfertigen. Ich denke das Vorhandensein der CNC-Technik ist auch ein Grund warum sich 3D-Drucker noch nicht so richtig etabliert haben. es besteht halt recht wenig bis gar kein Bedarf.

    Darüber hinaus ist es eher unwahrscheinlich das die Produktion von Waren in Richtung Individualisierung geht. Kleinserien mit speziellen Konstruktionen sind schwerer zu warten da Ersatzteile nicht, oder erst auf Anfrage hin, verfügbar sind.
    Vielmehr dürfte die Zukunft darin liegen das man Module mit standardisierten „Schnittstellen“ baut. PCs konnten sich auch erst dann durchsetzen, als man einen PC mit Teilen von vielen verschiedenen Herstellern zusammensetzen und so auf seine eigenen Bedürfnisse maßschneidern konnte. Nebenbei senkt dies den preis erheblich da die Komponentenhersteller in direkter Konkurrenz zueinander stehen.

    Ich denke nicht das 3D-Drucker einen solchen Durchbruch erleben werden. Es besteht einfach zu wenig Bedarf bzw. die Anschaffung würde sich eher für kleine Firmen lohnen, weniger für den Privatmenschen der nebenbei etwas Geld verdienen will.

  • So ein 3D Drucker wie sie z.Z. vorstellbar sind, sind tatsächlich nicht das gelbe vom Ei. Wozu braucht man ein Gerät, das irgendwas aus Plastikschlamm herstellt?

    Ist vielleicht eher vergleichbar mit einem Nadeldrucker. Für manche durchaus interessant, aber richtig toll wurde es erst mit Farbdruckern, die 20 Seiten die Minute raushauen können.

    Also warten wir mal ab, wann Drucker herauskommen, die tatsächlich ein Handy „drucken“ können. Denn so etwas wäre wohl wirklich revolutionär, da hier verschiedene Materialen und äußerst feine Strukturen (Microchips) gedruckt werden müssten.

    Let’s see.

    @Ralf: bei Ebay würden dann wohl Baupläne gehandelt werden und das Urheberschutzgesetzt würde zu einem der wichtigsten Gesetze werden, weil das verbleibende Wirtschaftssystem nur noch darauf beruht 😉

  • Ich bin da auch sehr skeptisch. Moderne Produkte bestehen aus ganz unterschiedlichen Materialien (und werden immer komplexer), während der 3D-Drucker (vorläufig) nur eine Sorte Kunststoff verarbeiten kann.

    Daraus entsteht dann vielleicht ein täuschend echt aussehendes Modell eines Mobiltelefons, aber funktionstüchtig wird es nicht sein.

    Meines Erachtens werden 3D-Drucker in den nächsten Jahren den (gewerblichen) Modell- und Prototypenbau nachhaltig verändern. Denn damit kann irgendwo auf der Welt ein Bauteil entworfen werden und als Ergebnis-Datei an den Abnehmer geschickt werden. Der druckt das Teil dann aus un prüft etwa, ob es in der Produktion passt. Das beschleunigt Entwicklungsvorgänge und fördert die globale Arbeitsteilung.

  • @Matthias: Mit solchen Argumenten hat man vor ein paar Jahren auch mal CNC beworben. irgendwo in der Welt entwickeln lassen, die Daten nach Deutschland schicken und hier produzieren lassen. Klang alles wunderbar. Bis man merkte das Indische Ingenieure andere Vorstellungen davon haben wie ein Produkt auszusehen hat als Deutsche Konsumenten.
    Außerdem kann man Theorie und Praxis nur schlecht trennen. Etwas an einen PC konstruieren und dann in einem ganz anderen Land ausdrucken lassen ist zwar theoretisch möglich. Jedoch ist es für die Entwickelung fast unumgänglich das die Entwickler das fertige Produkt (bzw. den Prototypen) auch mal real in die Hand nehmen.

    Meine Skepsis beruht übrigens unter anderem auf Prognosen nach denen ich heute in einem Home Office sitzen müsste und arbeiten würde wenn ich Lust dazu habe.
    Irgendwie haben sich Home office aber trotz der vielen angeblichen Vorteile nicht durchsetzen können. Denn arbeiten besteht nun einmal nicht nur daraus vor einem Computer zu sitzen oder zu telefonieren. Und wenn doch, dann macht es den wenigsten Spaß und sie werden unproduktiv.

    Ich finde solche Prognosen a la „In X Jahren werden wir alle…“ mittlerweile nur noch belustigend. Aber was sag ich da. Ich setzt mich morgen wie üblich in meinen Helikopter und flieg zur Arbeit. So wie man es 1956 (oder so) für 2007 prognostiziert hat.

  • Hach, Ralf, dass Du einem aber auch immer alle Traeume nehmen musst 😉

    Aber ich bin mir sicher, in 10 Jahren haben wir das papierlose Buero. Ganz sicher. Echt jetzt. Das wird kommen. Ich spuer’s in meinem kleinen Zeh.