Algen könnten in naher Zukunft ein zuverlässiger und vergleichsweise nachhaltiger Energieträger werden. Wissenschaftler aus Texas haben eine entsprechende Technologie entwickelt. Künstliche Intelligenz spielt bei der Produktion eine entscheidende Rolle.
Um die ambitionierten Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssen wir in den kommenden Jahrzehnten umdenken. Übergangstechnologien müssen fossile Energieträger ersetzen, bis wir komplett auf Solar-, Wind- und Wasserkraft umgestiegen können.
Biokraftstoffe gelten dabei als guter erster Ansatz, um den Betrieb von Flugzeugen oder anderen großen Maschinen nachhaltiger zu gestalten. Die Herstellung ist aber vergleichsweise teuer, was wiederum die Verbreitung solcher Kraftstoffe verlangsamt.
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Doch hier kommen Algen ins Spiel. Die Seegräser wären ein guter Kandidat für nachhaltige Kraftstoffe, wären da nicht der vergleichsweise geringe Ertrag und die hohen Kosten der Ernte. Laut dem Tech-Magzain Techxplore möchten Wissenschaftler:innen vom A&M College in Texas das jedoch bald ändern.
Und zwar mit dem Einsatz einer Künstlichen Intelligenz. Denn Algorithmen könnten die perfekten Bedingungen für die Algen kalkulieren, die dann wiederum in der Realität geschaffen werden.
Kraftstoffe aus Algen: Ertrag pro Quadratmeter steigt auf Weltrekord
Dazu wurde eine patentierte Künstliche Intelligenz daraufhin trainiert, dass sie optimale Umgebung für Algen generiert. Hierfür werden die Helligkeit, das Wachstum und die Dichte der Algen kontinuierlich angepasst, um so den maximale Ertrag mit einem vergleichsweise geringen Aufwand herauszuholen.
Die Seegräser werden dann laufend geerntet und bieten so einen nicht abreißenden Strom an Materialien für Biokraftstoffe. Die Effizienz der Methode stellt auch einen Weltrekord dar. Bisher lag die maximale Ernte bei 25 Gramm pro Quadratmeter am Tag.
Die von den Forscher:innen entwickelte Künstliche Intelligenz ermöglicht hingegen eine Ausbeute von 43,3 Gramm pro Quadratmeter am Tag. Die Einsatzmöglichkeiten von Algen gelten als Biokraftstoffe dabei noch lange nicht ausgeschöpft. Denn auch die Landwirtschaft könnte die Seegräser als Tierfutter verwenden.
Künstliche Intelligenz: Ansatz könnte Preise für Biokraftstoffe senken
Der Ansatz verspricht also bei vergleichsweise geringen Aufwänden die Lösung von vielen Problemen. Ein entscheidendes Kriterium wird durch die Methode aber besonders beeinflusst: der Preis. Aktuell liegen die Kosten pro Tonne Bioethanol bei circa 260 US-Dollar pro Tonne.
Dabei kommt jedoch Mais zum Einsatz, der einerseits als Nahrungsmittel an anderer Stelle fehlt, andererseits große Flächen für den Anbau benötigt. Nutzen wir hingegen den Ansatz der Künstlichen Intelligenz und schaffen eine Ernte von 43,3 Gramm pro Quadratmeter am Tag, dann könnte der Preis für Algen-Kraftstoff auf bis zu 281 US-Dollar pro Tonne sinken.
Das ist zwar noch immer nicht günstiger als Mais, könnte aber einen großen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Staaten könnten den Algen-Kraftstoff zudem subventionieren und so eine nachhaltige Alternative salonfähig machen.
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