Wirtschaft

3 wichtige Fragen, die sich wachstumsorientierte Unternehmen stellen sollten

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unsplash.com/ Visual Stories || Micheile
geschrieben von Carsten Lexa

Das Unternehmen ist gegründet, die Produkte entwickeln sich nach Zeitplan und die Kommunikation nach außen hin läuft. Aber worauf kommt es in Sachen Wachstum bei Start-ups eigentlich noch an? Das sind drei wichtige Fragen, die sich skalierenden Unternehmen unbedingt stellen sollten. 

Wachstum im Unternehmen: Auf diese drei Fragen kommt es an

Die Räumlichkeiten für das eigene Start-up stehen und ein erstes Gespräch mit einem Investor bahnt sich an. Die Gründer:innen haben das Gefühl, dass alles „läuft“ und das Unternehmen wächst.

Aber was wird nun wichtig und worauf sollte der Fokus liegen? Nachfolgend habe ich drei Fragen für dich, deren Beantwortung du mit Blick auf ein steigendes Wachstum deines Unternehmen auf gar keinen Fall auf die lange Bank schieben solltest.


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1. Stimmen die Ziele der Gründer überein?

Wenn das Unternehmen wächst, dann wachsen die Prozesse, Strukturen und auch die Ziele werden ausdifferenziert in Teil- und Zwischenziele. Damit verbunden wachsen die Aufgaben, die auf die Gründer:innen zukommen. Dies gilt umso mehr, wenn diese auch noch die Geschäftsführung unter sich aufteilen.

Du und deine Mitgründer:innen sollten deshalb immer wieder überprüfen, ob ihr noch gemeinsam an einem Strang zieht und euch einheitlich in eine Richtung bewegt. Das gilt vor allem, wenn sich zusätzlich zu den Veränderungen im Unternehmen noch Veränderungen im familiären oder sonstigen privaten Umfeld ergeben.

2. Sind die internen Abläufe sinnvoll und ausreichend

In vielen Fällen folgt das Wachstum in einem Unternehmen keiner klaren Planung. Selbst wenn die Entwicklung tatsächlich einmal einem Businessplan entspricht, so ist doch nicht sicher, ob die angenommen Wachstumssteigerungen, deren Geschwindigkeit und die damit verbundenen Abläufe und Prozesse in der Praxis genauso auftreten.

Meistens passieren vielmehr unerwartete Dinge. Ganz gleich, ob diese auch noch so positiv wie eine unerwartete Umsatz- und Gewinnsteigerung aufgrund eines kurzfristigen Großauftrags ausfallen.

Dann solltest du dir die Frage stellen, ob klar ist, welche Gründer:innen in diesen Phasen welche Aufgaben übernehmen. Des Weiteren ist zu klären, welche Verantwortlichkeiten wem zugeordnet wurden oder zugeordnet werden müssen.

Und schließlich gilt zu prüfen, ob es für bestimmte Situationen und Abläufe entsprechende Prozesse gibt, die das Wachstum unterstützen, in geordnete Bahnen lenken und für einen guten äußeren Eindruck sorgen. Oder wird durch das Fehlen solcher Prozesse oder schlicht fehlerhafte Prozesse das Wachstum behindert beziehungsweise die Wachstumschance reduziert?

3. Gibt es zuverlässige und nutzbringende Kommunikation?

Je mehr Aufgaben, Ziele und Prozesse es in einem wachsenden Unternehmen gibt, umso höher ist der Kommunikationsaufwand. Angestellte, Kund:innen und Geschäftspartner:innen müssen über Neuerungen informiert werden. Es gilt (neue) Aufgaben zu erklären oder die Geschäftsführungs- und Leitungsaufgaben abzustimmen.

Das alles und alle weiteren Aktivitäten lassen die Anforderungen an die interne und externe Kommunikation steigen. Dies gilt umso mehr, je mehr Personen eingebunden werden müssen. Notwendig sind deshalb in deinem Unternehmen auf der einen Seite entsprechende Kommunikationsstrukturen, um die relevanten Personen oder Gruppen überhaupt zu erreichen.

Auf der anderen Seite müssen die Kommunikationswege und -prozesse den unterschiedlichen Gegebenheiten angepasst werden. All das sollte aber die im Unternehmen vorhandenen Möglichkeiten nicht überproportional ansteigen lassen, da dies zu mehr Komplexität führt.

Prüfen, evaluieren, anpassen, wiederholen

Viele Gründer:innen glauben, dass die Anpassungen, die ein wachsendes Unternehmen zwangsläufig erfordert, in linearen Bahnen ablaufen und insbesondere planbar seien. Das ist jedoch nicht der Fall. In wachsenden Unternehmen laufen dynamische Prozesse ab, die oftmals nicht ausreichend vorhergesagt werden können.

Schlimm ist das nicht. Problematisch wird es nur dann, wenn sich die Gründer:innen nicht darauf vorbereitet haben. Um vor allzu großen Überraschungen geschützt zu sein, solltest du dir als Gründer:in angewöhnen, von Anfang an eine bestimmte Kultur im Unternehmen zu schaffen.

Fazit: Wachstum im Unternehmen – drauf kommt es an

Diese Kultur sollte darauf ausgerichtet sein, bestehende Abläufe, Strukturen und Prozesse immer wieder zu überprüfen, zu bewerten und entsprechend den geänderten Anforderungen anzupassen. Besonders wichtig ist dabei das richtige Mindset. Denn diese Kultur darf nicht auf eine Beendigung dieses Vorgehens ausgerichtet sein.

Vielmehr geht es nach jeder Anpassung von vorne los, d.h. es ist wieder alles zu überprüfen, zu bewerten und anzupassen, wenn es erforderlich wird. Es klingt nach viel Arbeit, doch die Erfahrung zeigt, dass dieses Vorgehen für Unternehmen insbesondere in Wachstumsphasen signifikante Vorteile bringt.

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Über den Autor

Carsten Lexa

Rechtsanwalt Carsten Lexa berät seit 20 Jahren Unternehmen im Wirtschafts-, Gesellschafts- und Vertragsrecht. Er ist Lehrbeauftragter für Wirtschaftsrecht, BWL und Digitale Transformation sowie Buchautor. Lexa ist Gründer von vier Unternehmen, war Mitinitiator der Würzburger Start-up-Initiative „Gründen@Würzburg”, Mitglied der B20 Taskforces Digitalisierung/ SMEs und engagiert sich als Botschafter des „Großer Preis des Mittelstands” sowie als Mitglied im Expertengremium des Internationalen Wirtschaftsrats. Er leitete als Weltpräsident die G20 Young Entrepreneurs´Alliance (G20 YEA). Bei BASIC thinking schreibt Lexa über Themen an der Schnittstelle von Recht, Wirtschaft und Digitalisierung.