Georg und Christian treten im Rocket Racer Radio-Podcast gegeneinander an: Wer schafft es in einem halben Jahr, mit 3.000 Euro Startkapital mehr Geld mit einem Amazon FBA Business zu erwirtschaften? Auf BASIC thinking berichten die beiden parallel zu ihrem Podcast von ihrem Weg.
Die Challenge begann am 1. Mai 2016. Seitdem haben wir erfahrene Coaches für unser Projekt gewinnen können. Christian wird von Nils Oldörp gecoacht. Der gebürtige Deutsche lebt seit einigen Jahren in China und betreibt da eine Sourcing-Agentur und ist selbst aktiver FBAler. Georg wird von Thomas und Gil gecoacht, die Deutschlands aktuell größte Facebook Community zum Thema Amazon FBA betreiben.
Was ist Amazon FBA?
FBA bedeutet Fulfillment by Amazon, also Versand durch Amazon. Dabei nutzen Händler die Strukturen von Amazon, um ihr eigenes E-Commerce-Business aufzubauen.
In Woche 3 haben wir ein aufregendes Produkt gefunden, das wir gemeinsam und abseits der Challenge als Übungsprojekt durchführen wollten. Das Projekt hat den Codenamen Luftwurst. Bei dem Produkt handelt es sich um schnell aufblasbare Sitzsäcke, die in Deutschland für 69 bis 99 Euro verkauft werden. Nach eingehender Überlegung haben wir in Woche 5 eine erste Order über 100 Stück bei einem chinesischen Produzenten platziert, 50 Prozent der Produktionskosten angezahlt und uns einen Namen („Easy Chill“) ausgedacht.
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Eine unerwartete Wendung
Nun ist Projekt Luftwurst tot. Wir haben jede Menge zusätzlichen Research betrieben und erfahren, dass einige größere und kleinere Verkäufer in Deutschland und Europa u.a. von einem Hersteller des Produktes abgemahnt und zum Verkaufsstopp aufgefordert werden. Daraufhin haben wir erneut Kontakt mit unserem Sourcing-Patner aufgenommen, der uns mitgeteilt hat, dass das Produkt, das wir bestellt haben, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vom Wettbewerb geschützt sein kann. Er sagte, das Schutzrecht würde sich auf Produkte mit nur einer Öffnung beziehen und das Produkt, das wir bezogen haben, hat zwei Öffnungen.
Nun sind wir leider keine Rechtsexperten auf dem Gebiet von Schutzrechten und können daher nicht selbst einschätzen, ob unser Produkt angreifbar wäre. Auf Hörensagen und Tipps von Bekannten, „die mal einen befreundeten Anwalt fragen“, wollten wir uns auch nicht verlassen. Das bedeutet, wir müssten einen professionellen Anwalt mit einer Prüfung beauftragen, mit dessen Hilfe wir uns entscheidungsfähig machen würden. Eine zweite Option wäre es, das Projekt trotzdem weiter zu verfolgen und es einfach mal auszuprobieren. Da jedoch die Kalkulation des Projektes ohnehin kaum einen Ertrag darstellen konnte, würden wir mit Anwalt auf jeden Fall Geld verbrennen und ohne Anwalt entweder nix verdienen oder noch mehr Geld verlieren. Schweren Herzens mussten wir das Projekt aus diesem Grund leider absagen. Wir halten nun Ausschau nach einem neuen Lernprojekt.
Test eines Amazon-FBA-Tools
Astronaut Georg hat diese Woche Michael, den Gründer von Amalyze.it, getroffen, der gerade ein neues Amazon FBA Tool erstellt. Georg konnte die Beta Version ausgiebig testen und ist begeistert von den vielen Filtermöglichkeiten und der großen Datenbasis, die sehr viele Tracking Informationen beinhaltet, die mit anderen Tools erst im Laufe der Zeit aufgebaut werden müssen. Georg konnte ein paar Produktideen mitnehmen und auf seine Ideenliste setzen.
Astronaut Christian hat mit seinem in China lebenden Coach Nils telefoniert, der ihm einen verbalen Arschtritt verpasst hat, weil schon so wahnsinnig viel Zeit vergangen ist und es immer noch keine finalen Produktideen gibt. Daraufhin hat Christian seine bisher erarbeiteten Produkte nochmals genauer analysiert und die entscheidenden Selling Points herausgearbeitet. „Das Eintauchen in die Produktfeatures und insbesondere die Analyse der Bewertungen der jeweiligen Wettbewer hat mich sehr viel weiter gebracht, als die einfache Analyse von Bestseller Rank und Anzahl der Bewertungen“, fasst Astronaut Christian zusammen.
Learnings aus dieser Woche
- Schutzrechte wie Patente, Geschmacksmuster und Marken sind ein sehr komplexes Thema, das man als Leihe nur sehr schwer überblicken kann. Daher sollte man insbesondere bei neuen Produkten vorsichtig sein, da ein Schutz ggf. bestehen könnte. Die Beauftragung eines Anwaltes sollte mit bei den Setup-Kosten berücksichtig und einkalkuliert werden, sobald ein Anflug der Gefahr besteht, dass man das Schutzrecht eines Dritten verletzen könnte.
- Auch Reselling (also kein Privatelabel) von Produkten kann profitabel sein und bindet wesentlich weniger Kapital. Es gibt scheinbar immer noch Nischen auf Amazon, die man bedienen kann. Ein Tool, wie Amalyze hilft bei der Recherche. Wenn man davon ausgeht, dass Nischen, die mit Privatelabel-Produkten bedient werden, im laufe der Zeit auch hochkompetitiv werden, kann man auch direkt Reseller werden. In diesem Fall ist der Zyklus wahrscheinlcih wesentlich kürzer und man kann schneller von Konkurrenten im Preis unterboten werden. Im Gegenzug entfallen die langen Vorlaufzeiten beim Sourcen eines Produktes und die hohe Kapitalbindung.
- Die Auseinandersetzung mit einem potenziellen Privatelabel-Produkt muss sehr detailliert erfolgen und es müssen wirklich wertvolle Unique Selling Points (USPs) gefunden werden, mit denen man sein Produkt ausstatten kann. Eine Analyse von oberflächlichen Kennzahlen, wie BSR und Anzahl Reviews ist zu einfältig.
Episode 6, aus der aktuellen Woche, kannst du hier anhören:
Falls du die Anfänge von Projekt Luftwurst noch einmal hören möchtest, kannst du das mit dieser Episode 3 nachholen:
→ Hier findest du zudem alle Teile unserer Rocket Racer Radio-Serie auf BASIC thinking.
Hallo Christian + Georg,
oh, das läuft ja noch nicht so super :/ Aber zu Anfang ist das wohl auch völlig normal und dafür sind die Coaches ja auch da 🙂
Die UG schützt nicht komplett vor der Haftung. So sind insbesondere die Geschäftsführer einer UG auch mal dran. Es gibt mittlerweile einen eigenen Wikipedia-Artikel dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/GmbH-Gesch%C3%A4ftsf%C3%BChrer-Haftung
Viel Erfolg und lasst die Köpfe nicht hängen!
Viele Grüße
Sven
Hallo Sven,
vielen Dank für deine motivierenden Worte und den Hinweis! Obwohl das erste Projekt noch nicht richtig geklappt hat, haben wir trotzdem jede Menge dabei gelernt – das nächste mal wird’s bestimmt besser, wir haben da schon einige Ideen 🙂
Viele Grüße,
Christian & Georg
Schade, amalyze.it ist anscheinend noch nicht komplett freigegeben? Wenn man die Seite aufruft erhalte ich eine Passwort-Abfrage um die Seite aufrufen zu können.
Aktuell nutze ich das Amazon Tool von Xovi welches noch in der Beta ist: http://marketplace.xovi.com – sollte sich jeder mal anschauen der mit FBA startet. Hier lassen sich beliebige Marken und Produkte analysieren oder auch Produkte für FBA finden (die gut laufen aber schlecht optimiert sind).
Hi Stefan,
ja, amalyze.it ist leider noch in Beta Mode. Einen kleinen Screenshot aus Georgs Test gibt es hier: https://www.instagram.com/p/BG7qtEEkivW/. Unsere anderen Tools haben wir in Woche 04 diskutiert (siehe hier: http://www.rocket-racer.de/e04-strategie-tools-fba-produktresearch/). Wir nutzen aktuell einen Mix aus dem Chrome Plugin ASINSpector und dem sehr coolen Tracking und Research Tool AMZShark.
Happy Sourcing,
Georg & Christian
Hallo Stefan,
AMALZYE ist aktuell noch Closed Beta, geht aber in den nächsten Wochen „Live“. infos zum Tool findest du auf unserer Webseite: https://www.amalyze.com/
Viele Grüße,
Alex
Jungs, hatte es euch über Twitter schon geschrieben: „Da wir das Projekt unter dem Mantel einer haftungsbeschränkten UG gestartet haben, würden wir zumindest im Schadensfall nicht persönlich haften. “ Diese aussage ist FALSCH und gefährlich die das lesen und ernst nehmen. handelt doch bitte so verantwortungsvoll, dass ihr mit euren Erfahrungen/Tipps/Schlussfolgerung nicht eine Gefahr für eure Leser darstellt. Wer eurer aussage Glauben schenkt vernichtet im Zweifel nicht nur seine unternehmerische sondern auch seine private Existenz. Bitte ändert das also! LG+ schönen Sonntag Mark
Hi Mark,
vielen Dank nochmal für den Hinweis. Wir haben es auf http://www.rocket-racer.de korrigiert und eine Änderung für den Basicthinking Artikel (hier) beantragt. Wir werden auch in der nächsten Episode (nächste Woche) einen entsprechenden Hinweis zur Geschäftsführerhaftung im Podcast aufnehmen. Super Learning!
Viele Grüße,
Georg & Christian
Update: Artikel hier ist jetzt auch korrigiert.
[…] In der siebten Woche der Amazon FBA Challenge, drehte sich alles um das Thema Zeit, Produktrecherche für Amazon und die „Best of Five“-Launch-Strategie, die das Resultat von Christians Hausaufagabe von letzter Woche ist. […]
Sehr interessante Idee und Challenge. Wie ist der aktuelle Stand nach den ersten 6 Moanten – wo kann man das nachlesen?
Hi Florian, hier findest du alle bisher erschienenen Teile der Serie: https://www.basicthinking.de/blog/tag/rocket-racer-radio/
Hi
Toller Artikel. Endlich ein guter Beitrag zum Thema Amazon Fan. Ich versuche auch gerade mit Amazon durchzustarten. Als Anfänger ohne jegliche Erfahrung in dem Bereich ist das echt schwierig. Ich habe mich damals von einem online Kurs überzeugen lassen und ich muss sagen alles was ich da gelernt habe habe ich auch so angewandt. Dadurch verdiene ich heute wirklich geld damit:) und das obwohl ich keine Ahnung vom online Business hatte. Hab den Kurs damals hier gefunden: was-ist-fba
Kann ich wirklich nur empfehlen. Die Infos die ich dort bekommen habe hätte mir auch keiner in Internet so einfach erklärt.
Viele Erfolg an alle die es auch versuchen wollen;)
Meiner Meinung nach ist es schwer mit 3000,- Euro durchzustarten. Dieser Betrag ist ausreichend für den Einkauf von ein bis drei unterschiedlichen Produkten.
Kurz mal vorgerechnet: Bei einem Einkaufswert von US $1 ergeben sich logischer Weise US $1000. Da kommen dann noch einmal 19% Einfuhrumsatzsteuer und in etwa 6,5% Drittlandszollsatz hinzu. Je nach Gewicht und Größe der Artikel sowie der Versandart kommen noch mal US $200 bis US $1000 für den Versand hinzu. Der Durchschnittswert wäre US $600. Hier sind wir dann bei ca. US $1800. Das macht aktuell 1500,- EUR.
Bei einem Verkaufswert von 20,- EUR und 15% Amazon Verkaufsgebühren, kommen dann noch mal 3.000,- EUR hinzu. Und je nach Größe und Gewicht noch mal 2.000,- EUR bis 5.000,- EUR (3.500 EUR im Duschschnitt) Amazon Versandgebühren. So werden dann aus US §1.000 in etwa 7.000,- EUR bis 10.000 EUR, bis der Artikel beim Kunden angekommen ist. Sicher reduzieren sich die Amazon Verkaufsgebühren, wenn man gezwungen ist, den Artikel zum Selbstkostenpreis zu verkaufen. Doch die Verkaufsgebühren sind nur ein geringer Teil. Denn schlussendlich muß der Artikel ja zu irgendeinem Preis verkauft werden. Wer mit diesem ersten Artikel flopt, der braucht schon viel Energie, um erneut durchzustarten.
Man könnte nun versuchen mit einem Startkapital von 3000,- EUR, drei unterschiedliche Artikel einzukaufen. Nur reicht das Startguthaben dann nur für etwa 200 bis 300 Stück je Artikel. Mit dieser Menge kann man die Erfolgschancen für den Absatz und Umsatz nur schwer ermitteln.
Ich komme daher zu dem Resultat, dass man etwa 20.000 EUR Startkapital benötigt. Es sei denn, man hat ein echtes Nischenprodukt mit einer Marge von 15,- EUR gefunden.