Axel Springer bastelt an einem neuen Sport-Streaming-Angebot und arbeitet dafür mit dem früheren DFL-Chef Christian Seifert zusammen. Wir aktivieren das Flutlicht und schauen uns die Pläne genauer an.
Bis zum Jahresende 2021 führte Christian Seifert die Geschäfte der Deutschen Fußball Liga (DFL). Jetzt ist er in die Pläne des Springer-Medienkonzerns involviert, ein Streaming-Programm für weniger beachtete Sportarten aufzubauen. Schon 2017 interessierte sich Springer für Sportinhalte und liebäugelte mit einem Sport1-Deal.
Springer goes Sport-Streaming
Zwar klingt das Unterfangen zunächst nach einem Independent-Projekt, doch wenn ein Großkonzern und ein Wirtschaftsmanager gemeinsame Sache machen, muss Geld eine wichtige Rolle spielen. Entsprechend skeptisch ordnen wir den angeblichen Fokus auf weniger populäre Sportarten ein.
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Tatsächlich ergibt sich diese Abgrenzung lediglich durch den Direktvergleich mit dem Fußball. Der ist in Deutschland so beliebt, dass ebenfalls renommierte Sportarten wie Eishockey, Basketball und Handball automatisch im Abseits stehen. Um die soll es beim neuen Streamingdienst jedoch primär gehen.
Start und Übertragung
Springer möchte sein neues Sport-Streaming im Herbst 2023 launchen. Noch hat das Start-up, an dem das Medienhaus die Mehrheit tragen wird, keinen Namen. Allerdings ist mit Köln bereits der Unternehmenssitz bekannt.
Ergänzt werden die Live-Übertragungen von Eishockey, Basketball und Handball durch ausgewählte Sportevents. Abonnent:innen können die Spiele dann direkt über das neue Sport-Streaming-Portal schauen. Alternativ soll es Kooperationen mit etablierten Anbietern wie MagentaTV geben.
Die Rolle von Seifert
Christian Seifert fungiert beim Sport-Streaming von Springer als geschäftsführender Gesellschafter. Mit seinem Investmentunternehmen Reedstreet Ventures hält er zudem eine Minderheitsbeteiligung.
Um die Reichweite zu erhöhen, „werden wir zahlreichen Ligen und Verbänden attraktive Kooperationsangebote unterbreiten“, sagt Seifert laut Zeit Online. Mit Übertragungsrechten kennt sich der Ex-DFL-Chef gut aus.
Sportlicher Flickenteppich
Sport-Streaming von Springer – das bedeutet auch, dass auf dem Streaming-Markt wieder ein neuer Player aufläuft. Schon jetzt müssen Interessierte entweder Abstriche machen oder mehrere Angebot wahrnehmen, um möglichst viele Inhalte zu erhalten.
Ob sich die Idee der sportlichen Nebenschauplätze auszahlt, wird sich zeigen, wenn Springer die ersten Zugriffszahlen veröffentlicht – vermutlich im ersten Quartal 2024. Zumal der Bezahldienst Sky bereits Handballspiele zeigt und MagentaSport im Ligabetrieb von Eishockey und Basketball tätig ist.
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