Die NASA möchte bis 2030 die Internationale Raumstation ISS durch eine neuen Station ersetzen. Dafür hat sie unter anderem Jeff Bezos New-Space-Unternehmen Blue Origin mit dem Bau beauftragt. Erste Pläne für das „Orbital Reef“ liegen schon vor.
Die Internationale Raumstation ISS befindet sich seit dem Launch ihres ersten Bauteils am 20. November 1998 im Orbit. Die ISS ist eine Kooperation verschiedener Staaten. Dabei teilen sich mehrere Nationen die Nutzung der Raumfahrtstation. Jedes Land kann die Station so etwa sechs Monate lang für Forschungsexpeditionen nutzen.
Doch nach rund 25 Jahren im Betrieb wird es langsam aber sicher Zeit, die ISS in den Ruhestand zu schicken. So möchte die US-Raumfahrtbehörde NASA, die einen großen Teil der Betriebskosten zahlt, bis 2030 eine neue Station aufbauen. Und genau dabei könnte Jeff Bezos eine wichtige Rolle spielen.
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Orbital Reef: Forschung, Tourismus und Filme
Der Amazon-Chef und Gründer des kommerziellen Raumfahrtunternehmens „Blue Origin“ hat entsprechende Pläne für eine neue Station namens „Orbital Reef“ vorgelegt.
Orbital Reef soll nach Informationen von Recode eine Art Unternehmenspark werden, der sowohl Forschungsinstituten als auch Privatpersonen und Unternehmen zur Verfügung stehen soll. Die neue Station soll nach Plänen von Blue Origin etwas kleiner als die aktuelle ISS sein und Platz für zehn Personen bieten.
Man wolle die Station mit Bürotischen, Computern, Laboren, 3D-Druckern und weiteren Gärten ausstatten. Die Räumlichkeiten sollen dann gemietet werden können, nicht nur von der NASA, sondern auch für den Weltraumtourismus oder Filmproduktionen.
Im Promotionsfilm für Orbital Reef spricht Blue Origin von einem „Ökosystem“ mit „Dorfatmosphäre“, bei dem verschiedene Menschen und Organisationen im Weltraum zur Erforschung und Entdeckung des Weltalls zusammenkommen können.
130 Millionen Dollar für Orbital Reef
Die NASA scheint von den Plänen überzeugt zu sein. Die Behörde hat Blue Origin und den beteiligten Partnerunternehmen bereits 130 Millionen US-Dollar für den Bau der Station zugesprochen.
Für die Raumfahrtbehörde würde die Übergabe an einen kommerziellen Betreiber wie Blue Origin eine große Kostenersparnis bedeuten.
Derzeit investiert die NASA rund eine Milliarde US-Dollar pro Jahr in den Erhalt der ISS. Könnte man sich dieses Geld sparen, könnte die Organisation mehr Ressourcen in andere Projekte stecken, wie etwa Mond- und Marsmissionen.
Doch auch in diesem Bereich mischt die kommerzielle Raumfahrt bereits mit. Dabei geht es jedoch nicht immer freundlich zu, denn es geht um viel Geld.
Kampf um den Weltall
So vergab die NASA für ihre Mondmission Artemis einen Vertrag an Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX für den Bau einer Landetechnologie. Jeff Bezos zog daraufhin vor Gericht. Auch bei Rechten zum Satelliten-Internet liefern sich die beiden reichsten Männer der Welt einen erbitterten Kampf der Sterne.
Der Konkurrenzkampf überrascht dabei nicht. Schließlich wittern Unternehmen wie SpaceX und Blue Origin im Weltraum das nächste große Geschäft. Wer sich hier früh und prominent aufstellt, könnte langfristig stark profitieren. SpaceX ist seinen Konkurrenten mit erfolgreichen NASA-Missionen dabei schon einen großen Schritt voraus.
Der Raumstation-Auftrag ist für Blue Origin darum besonders wichtig. Doch offensichtlich will die NASA hier auf Nummer sicher gehen. Neben Blue Origin hat die Behörde nämlich noch einige weitere Unternehmen mit dem Bau beauftragt.
Die Hoffnung ist, dass mindestens ein Unternehmen das Projekt umsetzen kann. Denn der Bau ist recht komplex. Es muss schließlich nicht nur eine neue Station gebaut, sondern auch zunächst die ISS abmontiert und die Teile wieder zurück zur Erde transportiert werden.
Die NASA hat guten Grund auf mehrere Unternehmen zu setzen. Schließlich müssen außer SpaceX noch so gut wie alle kommerziellen Raumfahrtunternehmen beweisen, was sie im Weltall wirklich leisten können.
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Ich bin der Meldungen über Leute wie Jeff Bezos und Elon Musk inzwischen leider etwas überdrüssig geworden. Interessantes Projekt, mit Sicherheit. Spannender fände ich es aber wenn die endlich anfangen würden ihre Angestellten fair zu entlohnen und Steuern zu zahlen. Mehr braucht es erst einmal nicht.