Technologie

Schluss mit dem Blackberry? Softwarehersteller stellt Betriebssystem ein

BlackBerry, Smartphone, Handy
pixabay.com/ niekverlaan
geschrieben von Beatrice Bode

Der kanadische Softwarehersteller Blackberry schaltet sein hauseigenes Betriebssystem am 4. Januar 2022 ab. Damit funktionieren viele Blackberry-Smartphones ab sofort nicht mehr. Über das Ende einer Smartphone-Ära.

Mit Blick auf den technischen Standard aktueller Smartphones war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis der einstige Mobilfunk-Riese Blackberry aus den Reihen der Handy-Hersteller verabschiedet.

Während Konkurrenzfirmen wie Apple, Samsung, Huawei und Co. gefühlt im Minutentakt neue Modelle auf den Markt bringen und sich mit technischen Details zu übertrumpfen versuchen, ist das Blackberry langsam in den Hintergrund gerückt.


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Aus für die klassischen Blackberry-Betriebssysteme

Der kanadische Softwarehersteller kündigte in einem offiziellen Statement an, dass ab dem 4. Januar 2022 klassische Blackberrys mit den Betriebssystemen Blackberry 7.1 OS und älter, Blackberry 10 sowie Blackberry Playbook OS 2.1 und älter nicht mehr länger verfügbar sein werden.

Geräte mit diesen Betriebssystemen können ab sofort nicht mehr auf grundlegende Funktionen zugreifen. Services wie beispielsweise die Verbindung zum WiFi, Telefonate, SMS aber auch die Notruf-Funktion werden laut Herstellerangaben ab sofort nicht mehr einwandfrei funktionieren.

Die Keyboard-Ära geht zu Ende

In einer Zeit, in der es noch keine Smartphones gab, galt Blackberry als Pionier der Mobiltelefone. Bei der Markteinführung im Jahr 1999 war das Unternehmen seinen Mitbewerbern um Längen voraus.

Im Gegensatz zu anderen Mobiltelefonen konnten Nutzer:innen auf der – zugegeben kleinen – Qwerty-Tastatur Mails tippen und anschließend verschicken. Dieser Email-Push-Dienst machte das Telefon zum perfekten Businessgerät und revolutionierte den Einsatz von Handys im Geschäftsalltag.

Apple schießt BlackBerry vom Markt

Ende 2012 wurde das Keyboard-Smartphone nach anderthalb Jahrzehnten harter Arbeit dann vom iPhone vom Thron gestoßen. Im Jahr 2021 nutzten nur noch rund 200.000 US-Amerikaner:innen das Gerät.

2015 versuchte der kanadische Anbieter ein Comeback mit dem BlackBerry PRIV, das mit Android funktionierte. Zum Verkaufsschlager wurde allerdings auch dieses Modell nicht. Deshalb entschied das Unternehmen sich in der Folge dafür den Markennamen an den Smartphone-Hersteller TCL zu lizenzieren.

Blackberry investiert nur noch in Software

Mit den stetig sinkenden Umsatzzahlen stellte der kanadische Hersteller das Unternehmen dann zunehmend um und zog sich vom Smartphone-Markt zurück. Heute konzentriert sich die Firma vorrangig auf Sicherheitssoftware für Unternehmen und Regierungen weltweit.

Alle Blackberrys mit einem Android-Betriebssystem funktionieren übrigens auch nach dem 4. Januar 2021 noch und sind von der Abschaltung nicht betroffen.

Tschüss Blackberry; Hallo Smartphone der Zukunft

Während Blackberry den Vorhang fallen lässt, bekommt ein anderes Smartphone unerwartete Aufmerksamkeit. Im neuen Netflix-Blockbuster „Don´t Look Up“ steht ein futuristisch wirkendes Handy immer wieder im Mittelpunkt: das „BASH LiiF“.

Dank der Präsentation durch den überspitzt dargestellten Milliardär Peter Isherwell (Mark Rylance) wirkt das Smartphone zunächst wie eine Zukunftsfantasie. Beispielsweise kann das Gerät im Film die Gefühle der Nutzer:innen erkennen.

Überraschenderweise ist das allerdings keine Technologie der Zukunft. Zumindest das äußere Design basiert auf dem real existierenden RED Hydrogen One.

Renaissance für einen Ladenhüter

Einen Durchbruch konnte das RED Hydrogen One bei seinem Erscheinen im Jahr 2018 allerdings nicht erzielen. Es war zu teuer und seine Funktionen waren nicht kompatibel mit Mobiltelefonen anderer Hersteller. Das vermeintlich beste Feature: Ein „holographischer“ Bildschirm mit 3D-Funktion, der bei den Nutzer:innen außerdem eher Unwohlsein auslöste.

Obwohl sich also ein geschichtsträchtiges mobiles Endgerät aus den Reihen der Smartphones verabschiedet, bleibt im Angesicht des Konkurrenzkampfes in der Mobilfunk-Branche kaum Zeit zum Trauern.

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Über den Autor

Beatrice Bode

Beatrice ist Multi-Media-Profi. Ihr Studium der Kommunikations - und Medienwissenschaften führte sie über Umwege zum Regionalsender Leipzig Fernsehen, wo sie als CvD, Moderatorin und VJ ihre TV-Karriere begann. Mittlerweile hat sie allerdings ihre Sachen gepackt und reist von Land zu Land. Von unterwegs schreibt sie als Autorin für BASIC thinking.