Ein Autoblogger auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas – wie passt das zusammen? In seinem ersten Beitrag für BASIC thinking gibt Jens Stratmann einen Überblick über aktuelle technische Entwicklungen in der Mobilitätsbranche.
Hallo ich bin der Neue, ich schreibe hier nun öfter. Dümmste Einleitung aller Zeiten, oder? Ganz kurz zu meiner Person: Mein Name ist Jens Stratmann, Baujahr 1979, Vater von zwei Kindern und seit dem ich denken kann habe ich mit Autos zu tun. Schon immer hatte ich ein Interesse an technischen Themen.
Ich würde mich nicht als Nerd, aber als Geek bezeichnen. Schon bevor es das Internet gab, habe ich mich mit dem Thema „Datenübertragung“ auseinander gesetzt. Ich kenne noch Akustikkoppler und das gute alte Modem-Geräusch und darf gestehen, dass ich echt froh, den digitalen Wandel mitzuerleben.
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Seit dem ich Kinder habe, mache ich mir auch mehr Gedanken über die Themen Sicherheit und mit Sicherheit passen automobile Themen besser zu BASIC thinking als man sich das vorstellen kann.
Noch nie so viele Automobile auf der CES
Genug zu meiner Person, in diesem ersten Beitrag dreht sich alles um die CES 2017. Als Automobil-Blogger auf einer Electronic Show? Ja, das macht Sinn und vor Ort habe ich mir viele Gedanken gemacht. Braucht man dieses, will man jenes, macht etwas Sinn oder etwa nicht?
Vorweg: Noch nie habe ich so viele Automobile auf der CES 2017 gesehen wie in diesem Jahr, einige Hersteller nutzten die Computer-Messe gar als Ort für Weltpremieren, andere zeigten Mobilitätskonzepte der Zukunft und auch viele Zulieferer waren vor Ort. Zahlreiche Aussteller nutzten aber auch Fahrzeuge als Publikumsfänger, bei mir hat das funktioniert.
Grundsätzlich müssen wir uns in der Zukunft mit nachfolgenden Themenfeldern beschäftigen: Autonome Automobilität, Car-2-Car-Kommunikation, Car-2-X-Kommunikation, künstliche Intelligenz und natürlich kam auf der CES auch das Thema Elektromobilität nicht zu kurz.
„Fast seriennah“, das Auto von Faraday Future
Faraday Future z.B. nutzte die Messe für einen gewaltigen Aufschlag. Das Unternehmen, welches bis dato noch kein Automobil auf die Straße gebracht hat, präsentierte die zweite Studie. Fast seriennah soll es sein. Die Amerikaner von Faraday Future möchten dank chinesischen Investoren nun ein Serienauto auf die Straße bringen, welches Tesla ärgern könnte.
Mit einer Systemleistung von 783 kW und einer theoretischen Reichweite von 700 Kilometern (dank einr 130 kWh Batterie) könnte das sogar klappen. Von 0 auf 100 km/h in unter 2,5 Sekunden wäre auch möglich, keine Frage – wer das häufiger dem Freundeskreis demonstriert, wird nicht auf die errechnete Reichweite kommen.
Mit einer Länge von 5,25 Metern und einer Breite von 2,38 Meter ist er länger und breiter als ein aktueller VW Amarok Pickup. Dafür kann er autonom eingeparkt werden. Was er kostet und ob er wirklich auf die Straße kommt, das werden wir bald erfahren. Auf der nächsten großen Messe soll das Interieur gezeigt werden.
Nissans SAM mit Nachhilfelehrer
Am Stand von Nissan konnte man sich über SAM informieren. Ich habe mir ja schon häufiger die Frage gestellt, was so ein autonomes Fahrzeug eigentlich macht, wenn es nicht mehr weiter weiß.
Nissan hat eine interessante Lösung, sicherlich nicht für den Einzelfall, aber als Flottenlösung ideal. Hat das autonom fahrende Fahrzeug ein Problem, meldet es sich bei einem System-Operator.
Der schaut sich das Problem dann an, welches z.B. eine plötzliche Baustelle sein könnte und führt das Fahrzeug – und somit auch alle anderen autonomen Fahrzeuge – sicher an der Gefahrenstelle vorbei. Dadurch verbessert sich das System, quasi bekommt die künstliche Intelligenz einen eigenen Nachhilfelehrer bis die Algorithmen sämtliche Situationen selbstständig meistern können.
Rückenverstellungen bei Mercedes
Beim Erfinder des Automobils, dreht sich natürlich auch alles um die oben schon angesprochenen Themenfelder. Bei Mercedes-Benz macht man sich aber auch Gedanken über den Fahrer. Sitzt man häufiger über längere Strecken im Auto, ist das nicht gerade förderlich für die Rückenmuskulatur.
Dank „Fit & Healthy“ soll sich das Thema in Zukunft erledigt haben. Durch leichte Sitzbewegungen (Rückenverstellung) die man selbst vermutlich gar nicht wahrnimmt, bleibt die Rückenmuskulatur in Bewegung, durch Massagen wird das Wohlbefinden verbessert und natürlich könnte man in der Zukunft auch das Ambiente-Licht und die Musik passend einsetzen.
„Die letzte Meile“ per Roboter und Drohne
Auf der CES präsentierten die Schwaben aber auch das Concept vom elektrischen SUV und die Nutzfahrzeug-Kollegen zeigten wie wir zukünftig unsere Waren bekommen könnten.
Klar, per Drohne. Oder aber auch per Roboter. Kleine, autonome, Roboter könnten „die letzte Meile“ überbrücken. Der Paketzusteller fährt nur noch ins Zustellgebiet und belädt die Fahrroboter mit der Ware.
Der Kunde kann diese über eine Smartphone-App öffnen und die Warenlieferung entnehmen. Vorteil: Der Kunde kann Zeitfenster definieren wann er die Ware haben möchte. Schöne neue Zukunft?
Touch-Steuerung ohne Display
Neue Bedienungsmöglichkeiten konnte man auf der CES 2017 ebenfalls ausprobieren, so experimentieren BOSCH, BMW und VW mit Gestensteuerung bzw. einer Touch-Bedienung ohne Display. Dank Ultraschalltechnik kann man demnächst im 3-Dimensionalen Raum Symbole anklicken.
Mehr Sensoren, mehr Technik
Das die autonomen Fahrzeuge sicherer werden müssen, ist auch bekannt, neue Laser-Scanner sollten das Problem bei schlechten Wetterverhältnissen und vor allem bei Dunkelheit ausmerzen.
Unsere Fahrzeuge werden in der Zukunft also technisch ausgefeilter, bekommen noch mehr Sensoren, noch mehr Kameramodule und werden vermutlich sicherer.
Egal an welchen Stand auf der CES 2017 man vorbei geschaut hat, überall hat man das Gefühl, dass wir in der Zukunft mehr Arbeit abgenommen bekommen, sicherer unterwegs sind und die Fahrzeit besser nutzen können. Ich finde ja, dass sich sämtliche Investitionen definitiv gelohnt haben, wenn durch den Einsatz der Technik auch nur ein Menschenleben gerettet werden kann.
Highlight der CES 2017: Die Ein-Mann-Drohne
Wie oben erwähnt, werde ich mir hier nun auf BASIC thinking häufiger Gedanken machen. Gedanken zu Fahrzeugen, technischen Weiterentwicklungen, Zukunftsmusik aber auch kleine Weiterentwicklungen werden hier einen Platz finden.
Darauf freue ich mich, genauso wie ich mich auf die Zukunft der Automobile freue, vermutlich weil ich genau weiß, dass ich das Ende der Verbrenner vermutlich nicht mehr miterleben werde. Denn auch wenn ich die Elektromobilität sehr spannend finde, ab und zu muss es dann doch ein ganz klassischer V8 sein.
Witzigerweise, war mein CES 2017 Highlight aber gar kein Auto, sondern eine Drohne. Ein kleiner Hubschrauber für eine Person, ob ich dafür wohl eine Aufstiegsgenehmigung bekomme?
[…] Ein Autoblogger auf der CES 2017: Gedanken über die Mobilität der Zukunft […]
Der Blog ist zwar schon fünf Jahre alt, aber ich finde es erstaunlich, wie weit die Technik damals schon war und wie wenig eigentlich bis heute in Serie gegangen ist. Aber was soll’s, ich stecke noch im Verkehrskundeunterricht und habe noch einen längeren Weg bis zum Führerschein vor mir.