Wirtschaft

Portugal: Chefs dürfen Angestellte nach Feierabend nicht mehr kontaktieren

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geschrieben von Fabian Peters

Die portugiesische Regierung hat ein neues Home-Office-Gesetz verabschiedet. Es soll Arbeitnehmer:innen besser schützen. Vorgesetzten ist es künftig untersagt, ihre Angestellten, die im Home Office arbeiten, nach Feierabend zu kontaktieren. 

Home-Office-Gesetz: Portugal verbietet Kontaktaufnahme nach Feierabend

Der Feierabend dient der Erholung, der Privatsphäre und ist vor allem dazu da, um von der Arbeit abzuschalten. Doch immer mehr Vorgesetzte kontaktieren ihre Angestellten auch nach Feierabend und am Wochenende. Die zunehmende Digitalisierung und ständige Erreichbarkeit begünstigen diesen Negativtrend.

Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen zunehmend. Das gilt vor allem seitdem immer mehr Menschen im Home Office arbeiten. Doch in Portugal soll bald Schluss damit sein. Denn die portugiesische Regierung hat ein Gesetz erlassen, das es Vorgesetzten künftig untersagt, Angestellte im Home Office nach Feierabend zu kontaktieren.


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Arbeitgeber müssen Strom- und Internet-Kosten übernehmen

Das neue Home-Office-Gesetz in Portugal stellt die Kontaktaufnahme nach Feierabend sogar unter Strafe.

Arbeitgeber:innen, die ihre Angestellten vor der Arbeit oder nach Feierabend kontaktieren, können demnach mit Bußgeldern belegt werden. Vorgesetzte sollten es deshalb möglichst vermeiden, ihr Personal außerhalb der Arbeitszeit zu kontaktieren.

Das gilt jedoch nur für Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeiter:innen. Notfälle und besondere Umstände sind von der Regelung ausgenommen. Das neue Home-Office-Gesetz in Portugal verpflichtet Unternehmen zudem dazu, arbeitsbedingte Ausgaben wie Strom- oder Internet-Kosten zu erstatten.

Angestellte mit Kleinkindern von bis zu acht Jahren erhalten künftig das uneingeschränkte Recht, von zu Hause aus arbeiten zu dürfen. Vorgesetzte müssen in solchen Fällen künftig nicht um Erlaubnis gefragt werden.

Portugal geht gegen Überwachung am Arbeitsplatz vor

Die portugiesische Regierung geht mit ihrem neuen Gesetz zudem gegen die Überwachung am Arbeitsplatz vor. Unternehmen ist es dabei künftig untersagt, ihre Angestellten zu kontrollieren.

Zu Beginn der Covid-19-Pandemie haben sich zahlreiche Arbeitgeber:innen umstrittene Methoden einfallen lassen, um die Arbeitszeit und Produktivität ihrer Mitarbeiter:innen zu überwachen. Einige Angestellte mussten sich beispielsweise in regelmäßigen Abständen bei ihren Vorgesetzten melden.

In anderen Fällen mussten Mitarbeiter:innen im Abstand von wenigen Minuten ihre Computermaus bewegen, um nachzuweisen, dass sie online sind. Doch mit solchen Praktiken ist in Portugal nun Schluss.

Mit dem neuen Home-Office-Gesetz reagiert die portugiesische Regierung dabei auf den Trend, dass immer mehr Menschen von zu Hause aus arbeiten. So die Begründung von Ana Mendes Godinho, Portugals Ministerin für Arbeit und soziale Sicherheit. Die Politikerin wolle, dass die Menschen von den Vorteilen des Home Office profitieren und gleichzeitig die bisherigen Nachteile reduzieren.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).

1 Kommentar

  • Spannend, mal schauen wie sich das im Homeoffice regulierend hier entwickelt. Pauschale Gesetze im sind immer schwierig, individuelle Handlungsempfehlungen sicherlich gut und wichtig. Vieles wird der Markt regulieren und wenn der Mitarbeitende im Homeoffice nicht die Erholungszeit bekommt, muss/kann/sollte er den AG wechseln. (gilt natürlich auch für die im Büro – hier ist eine pauschale Kontaktaufnahme auch nicht sinnvoll)