Wirtschaft

Der Einzelhandel ist tot? Von wegen! Weihnachtsgeschenke werden immer noch offline gekauft

geschrieben von Jürgen Kroder

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Nur noch einen Monat, dann ist wieder das Fest der Feste. Bis dahin verfallen die Menschen in den Konsumrausch, um ihren Liebsten mit Geschenken zu überhäufen. Aber wie kaufen die Deutschen ihre Weihnachtsgeschenke? Wird der stationäre Handel durch die Attraktivität von Amazon & Co. das Nachsehen haben? Die Meinungen dazu gehen auseinander.

Online boomt

Die Bundesbürger kaufen dieses Jahr mehr Geschenke denn je – das sagt der HDE (Handelsverband Deutschland). 85 Milliarden Euro werden laut dem Verband hierfür insgesamt ausgegeben, was einem Plus von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Demnach kauft jeder Präsente im Wert von 447 Euro.

Wo werden die Geschenke gekauft? Laut HDE nimmt die Wichtigkeit des Internet-Handels zu. Er soll dieses Mal 12 Prozent des Weihnachtsgeschäftes ausmachen, was eine deutliche Steigerung zu den Vorjahren bedeutet. Das dürfte den eCommerce-Plattformen ordentliche Umsätze bescheren. Gelder, mit denen sie fest planen. Denn laut HDE machen Online-Shops ein Viertel ihres Jahresumsatzes rund um die Weihnachtszeit.


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Infografik: Online-Weihnachtsgeschäft legt auch 2014 kräftig zu | Statista

Online boomt doch nicht

So optimistisch wie der HDE ist Ernst & Young nicht. Laut deren aktuellen Studien wollen die Deutschen 2014 weniger Geld für Geschenke ausgeben. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sagt voraus, dass es pro Kopf nur 219 Euro sein werden – was fast der Hälfte der HDE-Schätzungen entspricht. Zudem wird hier kein Plus im Internet-Handel gesehen: EY meint, dass der Anteil von 23 Prozent (2013) auf 18 Prozent (2014) sinkt.

Infografik: Nur 40 Euro für Weihnachtsgeschenke aus dem Netz | Statista

Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Offline lebt

Zwei Prognosen, zwei Meinungen. Wer hat nun Recht? Schwer zu sagen. Denn auch hier gilt: Traue keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht durchgeführt hast.

Aber auch wenn sich die Zahlen teilweise deutlich unterscheiden, so zeigen sie trotzdem eine Gemeinsamkeit: Trotz massivem Druck durch Online-Riesen wie Amazon, eBay, Otto und Konsorten ist der stationäre Einzel- und Fachhandel nicht tot. Die Deutschen erfreuen sich wohl noch immer daran, offline shoppen zu gehen. Etwas, was ich sehr gut nachvollziehen kann: Nichts ist so schön, wie im Dezember durch die illuminierten Innenstädte zu schlendern, etwas Weihnachtsmusik zu hören und dabei einen Glühwein zu schlürfen, während man für seine Freunde und Bekannte leicht beschwipst Geschenke einkauft.

Wie ist das bei euch? Wo und wie kauft ihr eure Weihnachtsgeschenke? Ist euer Budget dieses Jahr größer oder kleiner wie im Vorjahr? Ich bin auf eure Antworten gespannt!

Bilder: Statista

Über den Autor

Jürgen Kroder

Jürgen bezeichnet sich als Blogger, Gamer, Tech-Nerd, Autor, Hobby-Fotograf, Medien-Junkie, Kreativer und Mensch. Er hat seine unzähligen Hobbies zum Beruf gemacht. Und seinen Beruf zum Hobby. Obwohl er in Mainz wohnt, isst er weiterhin gerne die Maultaschen aus seiner Heimat.

10 Kommentare

  • Zum Weihnachten werde ich einige Geschenke online kaufen, weil das Online-Shopping ein viel bequemer ist. Es ist gibt aber auch ein paar Kleinigkeiten, die ich sich nicht lohnen über das Internet zu bestellen. Mein Budget wird im Vergleich zu letztes Jahr ein wenig mehr sein. An dieser Stelle danke für diesen schönen Beitrag.

    Ich bin gespannt, was ich zu Weihnachten geschenkt bekomme :).

    • Ja, ich finde auch, dass es sich nicht lohnt, Kleinigkeiten übers Internet zu kaufen! Vor allem wenn es etwas für Arbeitskollegen/Bekannte ist, laufe ich oft durch die Läden und kaufe ihnen dort kleinere Geschenke. Für die Familie kaufe ich dann meistens die Wunschgeschenke online, weil man da ja meistens eine konkrete Wunschliste bekommt von den Familienmitgliedern 😉

  • Ich kaufe meine Geschenke da, wo die Wahrscheinlichkeit besteht, dass der Händler genauso seine Steuern zahlen muss, die ich auch zahle — egalob on oder offline. Investionsgetriebene Konstrukte spielen nicht nach wirtschaftlichen Regeln wie ertragsgetriebene. Bei den Finanzkonstrukten fließt das Geld aus unserem Wirtschaftskreislauf ab. Also kaufe ich doch das Buch beim Buchhändler um die Ecke etc etc etc…

  • Wir haben das gegenseitige Schenken vor 10 Jahren komplett eingestellt. War anfangs etwas komisch, aber man gewöhnt sich dran. Macht alles einfacher und ist einfach nur stressfrei. Das 100% richtige Geschenk findet man sowieso nie und die gesparte Kohle kann so jeder für Dinge ausgeben, die er wirklich will.

  • Ich glaube die Frage am Ende ist an die falsche Zielgruppe gestellt 🙂 Die Leute, die hier unterwegs sind, sind sehr internetaffin und werden sicherlich zum Großteil ihre Geschenke online bestellen. Mir gehts ähnlich…offline nur noch, wenns wirklich ein Notfall ist und es schnell gehen soll. Wo die HDE Schätzung die mehr als 400 Euro Ausgaben zu Weihnachten hernimmt frage ich mich schon lange… 🙂

  • Das Budget ist im Grunde das gleiche wie in den letzten Jahren. Und ich kaufe seit bestimmt 5 Jahren so gut wie alle Geschenke online.

    Glühwein trinken und Weihnachtsstimmung geniessen lässt sich viel besser ohne Einkaufsstress…

  • Also beim Budget ändert sich bei mir von Jahr zu Jahr ziemlich wenig. Es ist nicht so, dass ich dieses Jahr viel weniger ausgeben will. Und wenn ich schon im Voraus weiß, was sich alle wünschen, kaufe ich die Geschenke natürlich online. Aber meist ist um die Weihnachtszeit so viel los, dass man am Ende doch verplant ist und auf die letzte Minute ins Einkaufszentrum rennt… Und viele Läden bieten schon vorgefertigte Geschenkpakete an oder verpacken die Ware als Geschenk. Also hat der Einzelhandel auch etwas zu bieten 🙂 Außerdem könnte man sein Geschenk zu spät online bestellen und es erst nach Weihnachten geliefert bekommen… Ich bevorzuge dann lieber die Läden

  • Ich finde, dass analog und digital schön nebeneinander existieren können! Obwohl der Online-Handel immer weiter ausgebaut wird, sieht man kurz vor Weihnachten trotzdem noch, wie die Einkaufszentren und Geschäfte aus allen Nähten platzen. Last-Minute-Trips, weil man noch Geschenke für Verwandte und Freunde vergessen hat, wird es wohl immer geben!