Studenten, junge Bastler oder Ingenieure in den Vierzigern – das sind normalerweise die Menschen, die man bei Kickstarter, Indiegogo & Co. vor der Kamera ihr Konzept bewerben sieht. Bei „Der Kalender der Hundertjährigen“ ist das mal ganz anders. Wie erfrischend!
Der Name ist hier wirklich Programm
„Der Kalender der Hundertjährigen“ ist ein typischer Wandkalender. Kein smartes Gadget oder eine ausgefallene Technologie, sondern ein Printprodukt zum Anfassen – so wie man es seit eh und je kennt. Und der zweite Teil des Projektnamens stimmt auch: Der Kalender wird von einer Hundertjährigen konzeptioniert. Wobei … das ist nicht ganz korrekt: Die „Projektleiterin“ Ella Balkow wurde 1912 geboren und zählt somit genau 102 Lenze. Kein Scherz!
Um was es in dem Projekt geht? Das erklärt die jung gebliebene Seniorin in einem Video selbst – so wie es sich für ein Crowdfunding-Projekt gehört.
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Ich bin begeistert
Als ich bei FAZ.net zum ersten Mal von dem Projekt las, war ich baff. Und hielt es für eine Ente. Aber es stimmt – auf Startnext.de findet man den „Kalender der Hundertjährigen“ wirklich. Und er findet sehr viel Zuspruch. Das angepeilte Ziel von 2.000 Euro wurde längst überschritten. Mittlerweile ist bereits die doppelte Summe erreicht, was durch über 100 Supporter zustande kam. Ich bin zum zweiten Mal erstaunt. Und freue mich sehr – aus verschiedenen Gründen.
Erstens, weil es sich bei dem Konzept nicht um etwas Durchgeknalltes wie eine sinnlose Dose oder ein Aquarium auf Rädern handelt, sondern um etwas Handfestes, das man wirklich gebrauchen kann. Hier schreibt eine alte, erfahrene Dame Anekdoten ihres langen Lebens auf (eine Leseprobe gibt es hier), was uns einen interessanten Einblick in längst vergangene Tage bietet.
Speerspitze einer neuen, generationenverbindenden Bewegung
Zweitens: Ein Kalender wirkt „oldschool“ und antiquiert – aber hat das nicht schon wieder Charme in einer immer digitaleren Welt? Ja, das hat was. Zumal dieser hier ein gutes Geschenk für Eltern, Omas, Opas, Tanten, Onkeln sowie anderen Verwandten und Bekannten im fortgeschrittenen Alter ist. Man weiß ja eh nie, wie man diese Generation beglücken kann, also greift man standardmäßig zur Flasche Wein oder zum Blumenstrauß – wie langweilig. Der „Kalender der Hundertjährigen“ könnte bei der Zielgruppe „70 Plus“ gut ankommen, denke ich.
Und zuletzt begeistert mich das Projekt wegen Ella Balkow selbst. Eine Hundertjährige, die ein Crowdfunding-Projekt umsetzt – wow, das nenne mal jung geblieben. Hut ab! In einer Gesellschaft, in der die Menschen immer älter werden, ist das ein Leuchtturm-Projekt: Senioren, die sich mit „jungen“ Produkten beschäftigen – so soll es sein. Danke, Frau Balkow. Hoffentlich sind sie die Speerspitze einer neuen, generationenverbindenden Bewegung!
Bild: Screenshot / Startnext
Und warum sollte der Kalender nur was für die Generation 70+ sein? Ich finde es spannend, wenn man die Geschichten eines Menschens lesen kann, der schon so lange auf dieser Welt ist. Das kann einen soviel bringen und zwar nicht erst, wenn man schon 70 ist, sondern auch schon weit vorher.
Eine gute Einstellung, Sven!
„Alternde Menschen sind wie Museen: Nicht auf die Fassade kommt es an, sondern auf die Schätze im Innern.“ Jeanne Moreau
[…] setzte sie das Projekt “Der Kalender der Hundertjährigen” um, für das die Rentnerin erfolgreich über Startnext.de Geld einsammelte. Vom Erfolg angetrieben, brütet die wohl älteste Crowdfunderin Deutschlands bereits neue Ideen […]
[…] deutlich kleineren Summen zufrieden. Zum Beispiel die 103-Jährige Ella Balkow, die für ihren „Kalender einer Hundertjährigen“ 4.700 Euro über Startnext zusammen bekam. Damit erreichte die älteste Crowdfunderin […]