Wirtschaft

Digitale Berufe: Was macht eine Tele-Dermatologin?

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geschrieben von Christian Erxleben

Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt von Grund auf. Deshalb entstehen neue Berufsbilder. Doch was versteckt sich hinter den Bezeichnungen? Das möchten wir in „Und was machst du so?“ greifbar machen. Heute: Estefania Lang und der Beruf der Tele-Dermatologin.

Der Start in den Tag als Tele-Dermatologin

Estefania, du arbeitest als Tele-Dermatologin bei der Online-Hautarztpraxis Dermanostic. Beschreibe uns doch einmal in vier Sätzen, wie du deinen Beruf neuen Freunden erklärst.

Ich bin Dermatologin im Online-Bereich, genauer: Tele-Dermatologin. Patienten, die gerne einen Arztbesuch vermeiden würden, es zeitlich nicht in den Alltag integrieren können oder keinen zeitnahen Termin erhalten, können Bilder ihrer Hautveränderung über die datensichere App von Dermanostic hochladen.

Über die App erreichen mich die Fotos der Patienten und diese erhalten eine Diagnose, Therapie-Empfehlung und Rezept innerhalb von 24 Stunden.

Weiter halte ich viele Vorträge zum Thema Dermatologie und Telemedizin, publiziere in Fachjournalen und gebe Online-Kurse über Medi-Login, eine zertifizierte Online-Plattform zur dermatologischen Weiterbildung von Ärzten.

Wie sieht ein normaler Tag in deinem Beruf aus?

Ein normaler Arbeitstag startet für mich um 9 Uhr. Über die Dermanostic-App behandele ich täglich auf digitalem Weg eine Vielzahl von Patienten. Mittels der zugesendeten Fotos stelle ich eine Diagnose und gebe den Patienten eine ausführliche Therapie-Empfehlung. Wenn nötig, stelle ich auch ein Rezept aus.

Mehrmals in der Woche schule ich das medizinische Personal des Dermanostic-Teams. Außerdem führe ich wöchentliche Besprechungen mit den behandelnden Fachärzten von Dermanostic durch, um eine stetige Verbesserung der Tele-Dermatologie gewährleisten zu können.

Und womit startest du in den Tag?

Jeder Tag beginnt für mich mit Kuscheleinheiten mit meinen beiden Töchtern. Im Anschluss folgt ein gemütlicher Spaziergang zum Kindergarten. Wieder zu Hause angekommen, mache ich regelmäßig etwas Sport, um ausreichend Energie für den Tag zu tanken.

Dazu gehört an jedem Morgen auch unbedingt ein Kaffee mit Hafermilch. Mein Mann, Patrick Lang, ist häufig schon vor mir wach, sodass wir gemeinsam in den Tag starten. Nach der Morgenroutine mit meiner Familie, Sport und einem Frühstück starte ich dann gut gestärkt mit meiner Arbeit bei Dermanostic.

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Estefanía Lang, Tele-Dermatologin bei Dermanostic. (Foto: Patrycia Lukas)

Die Aufgaben als Tele-Dermatologin

Welche Aufgaben fallen in deinen Bereich?

Bei Dermanostic bin ich als fachärztliche Leitung tätig. Neben der täglichen Behandlung von Patienten fallen in meinen Aufgabenbereich das Qualitätsmanagement, die Qualitätssicherung und der Patienten-Support.

Wie definierst und interpretierst du deinen Job als Tele-Dermatologin persönlich?

Für mich als Tele-Dermatologin ist es sehr wichtig, den Patienten trotz der digitalen Distanz ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Ich trete ihnen stets mit großer Empathie entgegen. Mir ist es ein großes Anliegen, dass Patienten sich auch ohne den direkten Kontakt zum Arzt gut aufgehoben, behandelt und beraten fühlen.

Wie ist deine Stelle in die Unternehmensstruktur eingegliedert? Das heißt: An wen berichtest du und mit wem arbeitest du zusammen?

Ich stehe täglich im direkten Kontakt mit unserem medizinischen Fachpersonal – also unseren Krankenschwestern, Assistenzärztinnen und Medizinstudentinnen. Sie bilden das Patienten-Support-Team von Dermanostic und sind zuständig für die Nachsorge der Patienten.

Außerdem arbeite ich eng mit den weiteren behandelnden Dermatologen von Dermanostic zusammen. Diese werden von mir teledermatologisch geschult und Fälle werden gemeinsam besprochen. Weiter interagiere ich mit unserem Marketing- und PR-Team, die die Philosophie von Dermanostic erleben und öffentlich kommunizieren.

Spaß und Dankbarkeit in deinem Beruf

Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?

Ganz besonders ist das die Dankbarkeit, die mir täglich von Patienten entgegengebracht wird. Das ist nicht selbstverständlich. Patienten, die sich schnell von einer Erkrankung erholen, bringen einem eine ganz besondere Art von Wertschätzung entgegen. Die Arbeit als Tele-Dermatologin ist sehr vielfältig und bringt viel Abwechslung mit sich.

Außerdem freue ich mich über die vielen Presseanfragen, die uns täglich erreichen. Diese zeigen mir, wie wichtig die Digitalisierung der Medizin und wie groß das Interesse an Dermanostic und meiner Arbeit als Tele-Dermatologin ist.

Wofür bist du besonders dankbar?

Ich bin dankbar für das großartige Team, das wir gemeinsam aufgebaut haben. Mittlerweile sind über 20 Mitarbeiter ein Teil von Dermanostic: medizinischer Patientensupport, Presse, Marketing und Co.

Jeder Bereich ist mit tollen Menschen besetzt. Wir sind eine große Familie und pflegen den guten Umgang sehr. Ich empfinde meine Arbeit nicht als „Arbeit“, sondern als Leidenschaft und darüber bin ich tagtäglich sehr glücklich.


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Und wie wird man jetzt Tele-Dermatologin?

Insbesondere in der Digital-Branche gibt es häufig nicht mehr die klassische Ausbildung. Wie bist du zu deiner Stelle gekommen?

Im Durchschnitt beträgt die Wartezeit auf einen Termin in Deutschland 38 Tage. Diese Tatsache hat mich angetrieben, etwas zu tun, um dies zu ändern und zu verbessern. Heutzutage hat jeder ein Handy und Hauterkrankungen können häufig durch Blickdiagnosen gestellt werden.

Daher dachte ich mir: Wenn du etwas bewegen möchtest, musst du es selbst tun. Die digitale Hautarztpraxis „Dermanostic – Hautarzt per App“ zu gründen, war die Folge. Und da ich das gerne mache, ist der Erfolg daraus einfach nur die logische Konsequenz. It‘s all about passion.

Welchen Tipp würdest du einem Neueinsteiger oder interessierten Quereinsteiger geben, der auch Tele-Dermatologe werden will?

Jeder sollte das tun, wofür sein Herz schlägt. Da ist es egal, um welches Berufsbild es sich handelt. Wenn man einen Traum hat und alles tut, um dieses Ziel zu erreichen, fleißig und fokussiert ist, kann man nur gewinnen. Man sollte nicht zu lange überlegen. Just do it.

Vielen Dank, Estefania!

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.