In einer absoluten Weltpremiere hat SpaceX nun erstmals eine rein zivile Crew in den Weltraum befördert. An Bord: Ein Milliardär und drei glückliche Gewinner.
Es hagelt derzeit von Weltpremieren in der kommerziellen Raumfahrt. Kein Wunder! In einer derart neuen Industrie ist alles, was derzeit passiert, noch nie dagewesen. So auch der heutige Launch von Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX.
Darin hat SpaceX nun erstmals eine rein zivile Crew ins All befördert. Bislang sind zwar auch Menschen ins All geflogen, die nicht professionelle Astronaut:innen sind. Doch dies ist das erste Mal, dass keine Berufsastronaut:innen mit an Bord sind.
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Weltpremiere: SpaceX launcht rein zivile Crew ins All
Um 20 Uhr Ortszeit startete die Falcon 9 Rakete von SpaceX vom Kennedy Space Center in Florida. Es ist die 23. Falcon-9-Mission allein in diesem Jahr. SpaceX befördert mit seinen Falcon 9 Raketen sowohl NASA-Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS als auch seine Starlink-Satelliten.
Die Crew-Dragon-Kapsel, in der SpaceX die rein zivile Crew befördert, heißt „Resilience“ (Unverwüstlichkeit). Sie wird die Erde in einer Entfernung von 575 Metern umkreisen. In dieser Höhe wird die Crew 15 Umkreisungen pro Tag erleben, und damit 15 Sonnenauf- und untergänge.
Mit an Bord: SpaceX erste rein zivile Crew, bestehend aus Chris Sembroski, Dr. Sian Proctor, Jared Isaacman und Hayley Arceneaux. Angesichts der Tatsache, dass diesmal nicht (nur) weiße, reiche Milliardäre mitfliegen, könnte man es auch als eine der diversesten Weltraum-Crews beschreiben.
Für den Weltraum-Ausflug aller zahlte der einzige Milliardär an Bord, Jared Isaacman. Als er seinen Flug bei SpaceX buchte, war es ihm nämlich wichtig, auch Nicht-Milliardären eine Chance zu geben, den Weltraum zu erleben.
Die glücklichen Gewinner
Gleichzeitig wollte er das St. Jude Children’s Research Hospital in Memphis unterstützen, das unter anderem krebskranke Kinder behandelt. So startete er zwei Wettbewerbe. In einer Spendeaktion an das St. Jude Hospital gewann Chris Sembroski auf einem Umweg sein Ticket – für sagenhafte 50 US-Dollar.
Es war Teil einer Spendenaktion von Isaacman, um so einen Platz an Bord der Crew Dragon zu vergeben. Eigentlich hatte ein Freund von Sembroski gewonnen. Doch weil dieser nicht mitfliegen konnte, gab er sein Ticket weiter.
Dr. Sian Proctor wiederum unterrichtet an einer Universität. Die Afroamerikanerin gewann mit ihrem Konzept für einen Weltraumkunst-Online-Shop einen Kreativwettbewerb von Isaacman.
Die vierte Insassin, Hayley Arceneaux ist wiederum eine ehemalige Patientin des St. Jude Hospitals und arbeitet mittlerweile dort. Sie wird mit 29 Jahren die jüngste Amerikanerin im All sein und die erste Person mit einer Körperprothese.
Auf und davon
Der Launch verlief erfolgreich bei klarem Himmel. Bevor es losging, fuhr die Crew in Tesla-Fahrzeugen an, ein Bezug auf Elon Musks anderes Unternehmen. Einige Minuten vor Launch wurden die vier Insassen sichtlich emotional, hielten sich an den Händen, klatschten und zeigten beide Daumen nach oben.
Jedes Crew-Mitglied übernimmt an Bord eine Aufgabe, die normalerweise ausgebildete Astronaut:innen ausführen, etwa Kommandant und Pilotin. Vor dem Launch wurden alle Crew-Mitglieder entsprechend auf die Mission „Inspiration4“ vorbereitet.
Als etwa drei Minuten vor dem Abheben die Zeichen auf „Launch“ stehen, hört man lauten Applaus von der SpaceX-Crew. Eine Minute vor dem Takeoff schließlich bricht tobender Jubel aus. Und dann hebt Falcon 9 ab! „Es ist ziemlich unglaublich“, sagte Kommandant Jared Isaacman hörbar überwältigt.
Sichtliche Erleichterung macht sich dann breit, als die Dragon-Crew-Kapsel sich von der Falcon-Rakete trennt. Als die Crew schließlich Schwerelosigkeit erreicht, sieht man, wie ein kleines Hundestofftier aus dem St. Jude Hostpital durch die Kabine fliegt.
Damit ist die Inspiration4-Crew offiziell auf ihrem Weg ins All.
Historischer Moment
Mit SpaceX erster rein zivilen Crew markiert dieser Launch damit auch so etwas wie einen Pioniermoment für den Weltraumtourismus. Denn es ist absehbar, dass dies lediglich der Anfang für touristische Ausflüge ins All sein wird.
Andere Unternehmen, von Jeff Bezos „Blue Origin“ bis hin zu „Virgin Galactic“ stehen schon bereit. Es gibt sogar Pläne für Luxushotels im Orbit.
Allerdings muss man dafür momentan entweder Millionen locker haben oder, wie im Fall der heutigen Crew, großzügige Spender:innen. Es ist zwar nicht bekannt, wie viel Jared Isaacman für die Tickets gezahlt hat. Doch einige schätzen den Gesamtpreis auf 200 Millionen US-Dollar.
Die Reise der SpaceX-Touristen ist auf drei Tage angesetzt. Diese werden sie nicht untätig verbringen. Ziel der Mission ist es auch, anhand von wissenschaftlichen Experimenten, die Körperreaktion von Menschen im All genauer zu untersuchen. Diese Daten sollen anschließend öffentlich einsichtbar sein.
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