Sonstiges

Shapeshifters: Social Networking mal anders

Wenn wir nur Kommunikation um der Kommunikation willen erzeugen, sind wir gescheitert

netter Ansatz eines kleinen, aber feinen „OpenBC“-artigen Social Netzwerks für Geschäftsleute, das sich Shapeshifters nennet. BrandEins:

Im Unterschied zu den meisten Internetforen versuchen Pöttschacher und seine Mitstreiter nicht, wahllos so viele Menschen wie möglich anzusprechen. Jeder Kontakt soll zielorientiert sein und für die anderen Teilnehmer einen realen Nutzen haben. Das Herzstück von Shapeshifters ist die Rubrik „Interact“. Die Nutzer formulieren dort ihre Probleme und hoffen, dass jemand helfen kann… Shapeshifters bemüht sich, die Qualität der Kommunikation hochzuhalten, und verfolgt deswegen seit kurzem eine „Invitation-only“-Politik: Zwar kann jeder weiterhin Beiträge lesen und Kommentare abgeben, doch wer sich registrieren will, um selbst zu posten, muss von einem Nutzer empfohlen werden. Das war keine leichte Entscheidung, aber die Angst, von den falschen Leuten überschwemmt zu werden – von aggressiven Verkäufern, Abzockern und gelangweilten Nerds, die nichts beizusteuern haben – ließ diesen Schritt unausweichlich erscheinen.

Das Ziel formuliert der Gründer Erich Pöttschacher wie folgt:

Wir haben ein einzigartiges Wissen über Mikrounternehmen rund um den Globus. Das verkaufen wir. Und hoffen, dadurch in 20 Jahren so etwas wie die Nachrichtenagentur Bloomberg für eine andere Form von Wirtschaft zu sein.“

via Dieter Rappols Sierralog, der mit seiner Agentur Knallgrau geholfen hat, Shapeshifters zu bauen.

Mir ist der Ansatz supersymphatisch, dessen Philosophie auf „kleinteiligen, authentischen und wertebasierten“ Wirtschaftsdenken basiert. Ein schöner Gegenpol zu den um jeden Preis wachsen wollenden MySpace-Klonen rund um den Globus.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

7 Kommentare

  • Habe den Artikel auch gelesen und imponiert hat mir dieser Abschnitt über die Vorarbeit die geleistet wurde:

    Alles began mit einer Liste, auf der 36 Namen aus Afrika, Lateinamerika und Europa standen. Ein Jahr lang hat eine Person nichts anderes getan, als diese Leute anzurufen und zu fragen, ob sie nicht ein Meeting abhalten und Bekannte einladen wollen.

    Wow. Nicht mal einfach so einen „Invitation button“ und warten das jemand kommt. Das sieht nach Arbeit aus.

  • Wollte nur noch anmerken, dass shapeshifters nicht für Geschäftsleute im Allgemeinen, sondern für professionell Kreative im Speziellen gemacht ist.

    Und das mit der Arbeit…stimmt.

    Stay tuned.

  • Hallo Robert,

    ein dickes dankschön. durch das stöbern hier wurde mir der brandeins-artikel in erinnerung gerufen, nach dessen lektüre ich schon ein interview machen wollte. habe dann aber a) das heft verlegt und b) die geschichte schlicht vergessen. und gerade ist das interview online-gegangen!

    grusz aus osnabrück
    klm

  • […] damals über ein höchst ungewöhnliches wie auch spannendes Unternehmen geschrieben: Shapeshifters. Siehe den passenden BrandEins-Artikel, der erklärt, was Shapeshifters eigentlich ist. Kurzum: Shapeshifters informiert Kleinunternehmer untereinander und versucht diese so miteinander zu verbinden, dass smarte Handelsbeziehungen entstehen. Auf globaler Ebene. Ungewöhnlich ist dabei im Gegensatz zu den auf brutalstes Wachstum getrimmten “Ich verkauf mich schnell und teuer”-Konzepten wie MySpace und anderen Social Networks der Code Of Honour. […]

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  • Ein absolut erfreulicher Ansatz! Erich Pöttschacher kennt zudem die Leidenschaft des Denkens. In dem periodisch erscheinenden Heft „Integrale Perspektiven“ bezieht er sich auf das Buch „Eros, Kosmos, Logos“ des US Denkers und Autors ken Wilber, den ichs seit 25 Jahren ebenfalls sehr schätze:

    „Wilber behandelt an einer Stelle die Frage.ob wir..überhaupt verstanden haben, welche Möglichkeiten uns globale Kulturtechnologien wie das Internet bieten. Wenn man sich die bisherige Geschichte im Internet ansieht,ging es in der ersten Phase um Websites, die nichts anderes darstellen, als digitale Visitenkarten.

    Mit dem Begriff Web 2.0 rücken nun erstmals kollektive Schaffensprozesse in dem Mittelpunkt. Aber selbst hier stehen wir als Internetbenutzer noch am Anfang. ..Wir wollen nicht zum globalen Klatsch beitragen, sondern relvante kommunikation herstellen, die kulturelle Unterschiede auf globaler und lokaler Ebene konkret nutzbar macht…“

    mfg

    Albert Klamt