Die großen Internetfirmen dieser Welt verschlingen eine Menge Energie. Während einige dieser Unternehmen schon längst auf grüne, saubere Energie setzen, gelten viele andere als wahre Energie-Fresser und damit als massive Umweltsünder. In einer neuen Studie fragt Greenpeace, wie umweltfreundlich die großen Rechenzentren der Internetriesen sind. Das Resultat: die Unterschiede sind gewaltig. Während Apple, Google und Facebook super abschneiden, haben andere wie Amazon und Twitter großen Nachholbedarf.
Studie trifft Zeitgeist
„Clicking Green: How Companies are Creating the Green Internet“ heißt die die neue Greenpeace-Studie und sie macht auf ein wichtiges Problem aufmerksam. Immer mehr Menschen sind online und immer mehr Daten werden in die Cloud verlagert. Vor allem in China ist weiterhin mit gewaltigem Wachstum zu rechnen. Die direkte Konsequenz: Unser Energiehunger steigt laufend an. Umso wichtiger also, dass die großen Player der Branche ihre Rechenzentren so umweltfreundlich und energieeffizient wie möglich betreiben.
Die neue Version der Studie hat im Vergleich zu den vorherigen ihre Basis deutlich erweitert. Greenpeace untersuchte 19 der führenden Cloud Anbieter und 200 Rechenzentren. In der vorherigen Studie waren es gerade einmal 80 solcher Rechenzentren.
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Ergebnisse im Überblick
Insgesamt bewertet Greenpeace die Unternehmen nach mehreren Kategorien in einer Scorecard. Dabei wird gefragt, wieviel Prozent des Bedarfs auf die einzelnen Energieformen (Erneuerbare, Gas, Kohle, Atomstrom) entfällt. Diese Zahlen werden mit vier weiteren Faktoren ergänzt: Wie transparent ist das Unternehmen, wie sehr verpflichtet es sich selbst, wie energieeffizient arbeitet es und wie weit ist man mit der Umsetzung des Geplanten.
Die Graphik zeigt die Ergebnisse bereits auf einen Blick. In puncto umweltfreundliche Energie reicht das Spektrum bei den untersuchten Unternehmen von Umweltsünder bis Vorreiter. Musterschüler sind neben Apple auch Facebook, Google, Rackspace, Box und Salesforce. Diese Unternehmen beziehen ihren Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Für Greenpeace nehmen sie damit eine Vorreiterrolle ein. Apple betreibt beispielsweise das größte privat geführte Solarkraftwerk in den USA, auch Google ist in der Vergangenheit mehrfach mit großen Investitionen in sauberen Strom aufgefallen.
Am anderen Ende der Skala gibt es aber leider auch eine Reihe von Unternehmen. Allen voran Amazon Web Services (AWS), die nicht nur durch ihr umweltschädliches Energiemix auffallen, sondern vor auch durch Intransparenz. Mit anderen Worten: So wenig Information wie Amazon stellt niemand bereit. Besser, aber bei weitem nicht gut geht Microsoft das Thema an. Jedoch werden bislang nur 25 Prozent der Windows- und Xbox-Cloud-Dienste aus erneuerbaren Energien gespeist.
Commitment gefragt
Wie geht es nun weiter? Greenpeace zeigt zwar auf, dass viele Unternehmen großen Nachholbedarf haben, ändern tut das alleine natürlich noch nicht viel. Die Umweltschützer fordern deshalb aktive Selbstverpflichtungen der Unternehmen, künftig auf grünen Strom zu setzen.
Eine Möglichkeit sieht Greenpeace darin, den Druck auf die Konzerne zu erhöhen. Dazu sollten Unternehmen, die keine eigenen Cloud-Server betreiben und sich ihren Bedarf durch andere Anbieter decken lassen, künftig nur noch mit anderen grünen Unternehmen zusammenarbeiten. Wenn die Branchengrößen also befürchten müssten, dass ihre Kunden aufgrund eigener Selbstverpflichtungen zur Konkurrenz wechseln, dann würde vermutlich schnell ein Umdenken einsetzen.
Bild:Greenpeace