SimCity gehörte zu den Mega-Releases des letzten Jahres. Wie kaum ein anderes Spiel ist es jedoch an einer mangelhaften Umsetzung sowie falscher strategischer Entscheidungen der Entwicklerfirmen Electronic Arts und Maxis gescheitert. Ein wesentlicher Kritikpunkt: die virtuellen Städteplaner wurden verdonnert, zum Spielen immer online zu sein.
Ein richtiges Online-Spiel wurde SimCity trotz dieses Zwangs nie. Im Gegenteil, die Entwickler sind unter der massiven Kritik eingeknickt. In Update 10 bekommen die Spieler nun endlich späten Trost. Der Internet-Zwang wird ab heute abgeschafft. Warum nicht gleich so?
Online, aber nix dahinter
Es gibt ja nicht gerade wenige Spiele, bei denen der Netzanschluss neue Akzente setzt. GTA 5 zum Beispiel hat durch das nach einiger Zeit gelaunchte Online-Feature eine ganz neue Dynamik bekommen. Hier ist ein echter Mehrwert zu erkennen.
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Nicht so bei SimCity. Davon bin offenbar nicht nur ich, sondern auch die Mehrheit der Fans überzeugt. In aller Ruhe seine Stadt aufbauen, so riesig wie möglich und dabei schön animiert – das war es, was viele Gamer vom fünften Teil der Serie erwartet hätten. Immerhin, grafisch war es nett anzuschauen. Der Spielspaß-Gewinn durch das Online-Feature ist mir aber bis heute schleierhaft geblieben. Nicht nur das: Der Online-Zwang nervte von Beginn an.
Technisch hatten die Entwickler zum Release nämlich gegen üble Bugs zu kämpfen: Wegen überlasteter Server war das Einloggen lange nicht möglich, außerdem fraßen die Server immer wieder die Spielstände, so dass die stundenlange Aufbauarbeit umsonst war. Erst Monate später waren diese Probleme behoben. Ich persönlich hatte zu diesem Zeitpunkt schon lange die Lust am Spiel verloren.
Offline-Umsetzung doch möglich
Die Kritik am Online-Zwang blieb bei den Herstellern immerhin nicht ungehört. Jedoch war die Aussage, dass eine Offline-Umsetzung technisch nicht möglich sei, lange Zeit der offizielle Standpunkt. Das Gegenteil wird ab sofort bewiesen. Mit Update 10 bekommt SimCity endlich das bereits im Januar angekündigte Offline-Feature. Man lerne schließlich aus seinen Fehlern, so EA-CEO Andrew Wilson.
Im Zuge des Offline-Updates wurde der Community endlich auch das „Modden“ erlaubt. EA verbreitete dazu aber ein Regelwerk, dass nicht nur auf Gegenliebe stieß. Während man bei SimCity 4 noch größere Freiheiten hatte, ist nun das Verändern einiger Dateien verboten. Umfangreiche Mods seien damit kaum umsetzbar, so die Kritik. Zudem müssen „Modder“ alle Rechte an EA abtreten.
Immerhin: Schön, dass es jetzt doch noch zur Offline-Variante kommt. Ob das ein Jahr später überhaupt noch nötig ist, wird sich zeigen. Nach meinem Geschmack müsste EA aber ohnehin noch eine Reihe weiterer Baustellen angehen: Beispiel Kartengröße. Hier stoßen engagierte Spieler immer noch allzu schnell an ihre Grenzen.
Bild: EA