Der tschechische Transportanbieter Regiojet hat seine Strecke von Wien nach Prag um einen weiteren Halt ausgebaut. Ab sagenhaften neun Euro gibt es nun Tickets bis nach Budapest. Allerdings macht Corona dem Ganzen schon wieder einen Strich durch die Rechnung.
Es mag eine Mischung aus Corona-Effekt und klimabewussteren Verbrauchern sein. Das Ergebnis ist jedenfalls ein neuer europäischer Zugservice nach dem anderen.
Neben neuen und geplanten Nachtzügen in der Schweiz, zwischen Deutschland und den Niederlanden, Schweden und Belgien oder auch nach Sylt, wagt sich nun das tschechische Transportunternehmen Regiojet mit einem neuen Billigzug an den Start.
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Der Zugservice verbindet die Städte Wien, Prag und ab sofort auch Budapest miteinander.
Tatsächlich bestand die Verbindung zwischen Wien und Prag bereits, wurde dann aber aufgrund der Pandemie zwischenzeitlich pausiert. Nun fährt der Zug wieder zweimal täglich – und hat jetzt auch Budapest in die Route integriert.
Regiojet-Tickets bereits ab neun Euro
Für die volle Strecke (Hinfahrt) zwischen Wien und Budapest gibt es Fahrkarten bereits ab neun Euro. Diese beinhalten auch noch eine Sitzplatzreservierung, freies WLAN und Wasser.
Für 15 Euro bekommst du dann auf der gleichen Strecke sogar Gratis-Kaffee, vergünstigte Snacks sowie Zugang zum Entertainment-System im Zug und noch einige Annehmlichkeiten mehr.
Die Teilstrecken kosten mit Tickets ab zwölf Euro etwas mehr, sind aber trotzdem ein absoluter Preisschlager.
Der Regiojet von Wien nach Budapest fährt täglich. Allerdings ab sofort mit einer großen Einschränkung, die Regiojet so kurz nach der Erweiterung der Strecke deutlich schmerzen dürfte.
Kurz nach Start, Grenzen wieder dicht
Das Angebot bis nach Budapest gilt nämlich theoretisch nur noch heute, weil Ungarn aufgrund von Corona zum 1. September die Grenzen für ausländische Besucher wieder dicht macht.
Noch während dieser Artikel verfasst wurde, hat Regiojet denn auch das Angebot aus dem Shop genommen. Wermutstropfen: Der Zug fährt Zug aktuell weiterhin zum Schnäppchenpreis zwischen Wien und Prag.
Es lässt sich nur vermuten, dass Regiojet das Angebot langfristig wieder voll ausrollt.
Regiojet will Billigfliegern Konkurrenz machen
Generell hatte Regiojet einen erfolgreichen Reisesommer 2020. Grund dafür ist vor allem die neue Nachtzug-Strecke von Prag nach Kroatien ab 22 Euro.
Das Unternehmen verkaufte in den ersten Wochen mehr als 30.000 Fahrkarten für die Strecke – für Regiojet ein absoluter Rekord. Daher gibt es die Strecke noch bis Ende September täglich und danach dann dreimal pro Woche.
Regiojet will sich damit als Alternative zum Flugzeug positionieren. Insbesondere in Europa, wo viele Zugreisen unterm Strich tatsächlich kürzer sind als Flüge, ist das keine schlechte Idee.
Während die Strecke Prag – Budapest mit sieben Stunden zwar deutlich länger dauert als ein Flug, dürfte sie sowohl für Nachtzug-Romantiker als auch für umweltbewusste Reisende oder Familien, die mehr Komfort wünschen, eine angenehme und vor allem günstige Alternative sein.
Viele dieser neuen oder geplanten Nachtzug-Strecken sind allerdings staatlich subventioniert. Ob diese sich langfristig rentieren, muss man abwarten. Interessant wird es aber bei Projekten, bei denen auch Fluglinien involviert sind, wie etwa in den Niederlanden.
Hier arbeiten die Zuganbieter Thalys und Nederlandse Spoorwegen mit der Fluggesellschaft KLM zusammen, um Kurzstreckenflüge – etwa zwischen Amsterdam und Brüssel – mit Zugfahrten zu ersetzen und das Zug-zum-Flug-Angebot auszubauen.
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