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Aufgeblasene Abrufzahlen: Google sagt gefälschten YouTube-Views den Kampf an

geschrieben von Tobias Gillen

100.000 deutsche YouTube-Views kosten rund 187,99 Euro. Für eine Millionen Views muss man schon mal satte 849,95 Euro auf den Tisch legen. Der Handel mit YouTube-Views boomt, doch jetzt will Google einschreiten.

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Google löscht Views künftig

Eine Seite zu finden, die YouTube-Views oder -Likes anbietet, ist in etwa so schwer, wie einen Anbieter für Facebook-Likes oder Twitter-Follower. Die Idee hinter letzterem ist recht simpel: Ich kaufe mir ein paar Likes und Follower und dann sieht das so aus, als sei ich ein toller Hecht – wer braucht da schon echte Interaktionsraten? Bei YouTube funktioniert das Geschäft ähnlich, wenngleich Marketingaspekte hier natürlich eine weitaus größere Rolle spielen.

Das aber will Google sich nicht länger mitanschauen. In einem Blogpost gab die YouTube-Mutter nun bekannt, Abrufzahlen von Videos künftig regelmäßig zu prüfen und gefälschte View-Statistiken zu löschen. Dem fragwürdigen Treiben von Marketing-Firmen soll so ein Strich durch die Rechnung gemacht werden. Damit möchte der Konzern „eine von YouTubes wichtigsten und einzigartigen Qualitäten“ schützen: Die Glaubwürdigkeit.


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Die angedrohte „Strafe“ bewegt sich allerdings auf einem Niveau zwischen Fernsehverbot und ohne Abendbrot ins Bett: Die Fake-Views werden entfernt – that’s it. Konto sperren? Video löschen? Kanal dichtmachen? Nichts dergleichen scheint Schönfärbern zu drohen. Bleibt wenigstens zu hoffen, dass die (PR-)Aktion nicht auch noch nach hinten losgeht und YouTube versehentlich hin und wieder bei echten Video-Hits die Resettaste drückt. Denn das wäre für alle Beteiligten mit Sicherheit keine Kleinigkeit.

Bild: Shutterstock

Über den Autor

Tobias Gillen

Tobias Gillen ist Geschäftsführer der BASIC thinking GmbH und damit verantwortlich für BASIC thinking und BASIC thinking International. Seit 2017 leitet er zudem die Medienmarke FINANZENTDECKER.de. Erreichen kann man ihn immer per Social Media.

14 Kommentare

  • Der Ruf nach rigoroserer Bestrafung wenn Click-Fraud festgestellt wurde ist nur auf den ersten Blick sinnvoll. Allerdings muss man auch sehen, dass sich Click-Fraud dann auch anders verwenden lassen könnte: Ich nehme mal eben 200€ und pushe die Views im Channel eines Konkurrenten, eine günstige Möglichkeit ungeliebte Channels (eine Weile) aus dem Verkehr zu ziehen.

  • „Konto sperren? Video löschen? Kanal dichtmachen? Nichts dergleichen scheint Schönfärbern zu drohen.“

    Wäre ja auch noch schöner! Dann lass ich einfach paar Bots auf deine Videos klicken und schon fliegt dein Konto 😉

  • Konto sperren? Video löschen? Kanal dichtmachen? Hast du das mal ordentlich durchdacht, oder wird gleich der erste Gedanke gepostet?

    Wenn das Konto direkt gesperrt wird, wenn faked Views auftauchen, könnte man so die ganze Konkurrenz lahmlegen.
    Und wieso sollte YT Videos/Accounts löschen, wenn damit doch ein guter Umsatz erzielt wird?

  • „Die angedrohte “Strafe” bewegt sich allerdings auf einem Niveau zwischen Fernsehverbot und ohne Abendbrot ins Bett: Die Fake-Views werden entfernt – that’s it. Konto sperren? Video löschen? Kanal dichtmachen? Nichts dergleichen scheint Schönfärbern zu drohen.“

    Ist ja auch richtig und vollkommen angemessen so, der Schaden ist dann halt das Geld das dafür geflossen werden. Macht also durchaus Sinn, oder sollen sie nach Guantanamo überstellt werden? 😛

  • Ich möchte kurz eine Erklärung liefern, warum es keine höheren Strafen gibt. Gäbe es diesen, dann könnte die Konkurrenz bewusst die Leute auf fremde Videos schicken und so eine Abstrafung provozieren. Denn die Klicks müssen ja nicht von dem gekauft sein, bei dem sie letztlich landen…

  • @ all: Ok, ihr habt Recht, aber abschreckend wirkt das angekündigte Prozedere nun auch nicht gerade. Patentrezept gibt es eben nicht. 😉

  • Die Frage ist für mich, wer nutzt den Service gekaufter Views (ich bekäme 100.000 schon ab 50 € :-)) denn vor allem? Unternehmen, die Aufmerksamkeit für ihr Produkt haben wollen? Oder YouTube Partner, die 50 € investieren, um am Ende das doppelte oder dreifache an Werbeeinnahmen von YouTube zu kassieren?
    Bei der Motivation von YouTube sich dem Thema verstärkt anzunehmen, tippe ich stark auf Letzteres. Im Schwerpunkt geht es um eine Optimierung der Vermarktung, und die passiert eben nicht auf gekauften Views für das neue Imagevideo, sondern bei monetarisierten Inhalten.
    Beim ohnehin sehr üppigem Inventar kann man gut auf gekaufte Views zugunsten eines qualitativ hochwertigeren und damit besser vermarktbaren Zielpublikums verzichten. Da ist es ab einem gewissen Schwellwert an echten vs. gekauften Views durchaus denkbar, dass Channels komplett gesperrt werden könnten.

  • „Die angedrohte “Strafe” bewegt sich allerdings auf einem Niveau zwischen Fernsehverbot und ohne Abendbrot ins Bett“ das ist schon sehr geil 😀 und ab in die Wuthöhle…ok, so krass wie es Google bei Adsense macht muss auch nicht gleich sein, aber immerhin steckt ja auch einiges an Geld dahinter…

  • Ich hatte bisher bei Best-Views keine Probleme mit gekauften Views 🙂 Aber die Unterschiede sind auch gewaltig, das habe ich schon öfter bemerkt.

  • Bei Best Views habe ich bisher weder Probleme mit den deutschen YouTube Views noch mit den Internationalen YouTube Views daher ist die Aussage von YouTube nicht richtig bzw. dient viel mehr zur Beruhigung.