Lese gerade, dass Bix.com an Yahoo verkauft worden ist. Bix ging im Januar 06(!) an den Start, wurde mit 7 Mio USD Startkapital vollgepumpt (VC) und ist so eine Art von „YouTube Talentscout“. Sprich, User aber auch Unternehmen können Wettbewerbe starten und die User können daraufhin ihre Videos hochladen. Dann wird abgestimmt, wer die Aufgabe am besten hinbekommen hat (meistens sind es Musikwettbewerbe, soweit ich das sehe). Manchmal geht es nur um Ruhm und Ehre, manchmal kann der Gewinner bis zu 50.000 USD absahnen. Kein Wunder also, warum die Seite scheinbar so schnell so viele User angelockt hat. Schaut man sich die Seite selbst an, reibt man sich die Augen, wie zusammengeschustert und hässlich das alles ausschaut. Wenn also 7 Mio USD zum Start geflossen sein sollen, dann sicherlich nicht in die Technik und die Traffickosten, anyway. Der Ansatz von Bix.com war und ist, dass sich wie oben bereits erwähnt Firmen einklinken können, um einen gesponsorten Wettbewerb unterzubringen, um selbst seine Werbebotschaften zur Laufzeit des Contests aber auch danach an den User zu bringen.
Nun ja, Techcrunch nimmt an, dass der Kaufpreis irgendwo bei 15 Mio USD liegen dürfte.
Und da sieht man wieder, auch mit Mist kann man heutzutage Geld verdienen 🙂 Die Jungs von Bix haben sich sicherlich gefreut.
[…] Was aber trotzdem niemanden daran hindert, kurz danach doch wieder Weihrauchschwenker für irgendeinen Web2.0-Schmarrn zu spielen. Aber, ganz im Ernst, wenn ich sowas lese, dann ist es doch wirklich “Vietnam all over again”. Irgendwer kloppt fix was zusammen – es ist ja die Idee die zählt, nicht der Code – und schiebt das Projekt dann schnellstmöglich zum doppelten Preis ab. Danach darf der junge Erfinder dann in Talkshows sein Geschäftsmodell vorstellen, Reden vor BWL-Versammlungen halten, eventuell ein Buch schreiben und sich ganz doll auf die Schulter klopfen. […]