Technologie Testbericht

Super Mario Run für iOS angespielt: Mamma mia!

Super Mario Run
Bild: Nintendo
geschrieben von Tobias Gillen

Auf der Apple-Keynote im September vorgestellt und nun endlich da: Seit Donnerstagabend gibt es das Kultspiel Super Mario Run von Nintendo auch für iOS-Geräte (Android folgt 2017). Wir haben es angespielt und sagen dir, ob sich die 9,99 Euro lohnen.

Man weiß zunächst nicht recht, wie man Super Mario auf dem iPhone nun einordnen soll. Einerseits ist es toll, dass ein absoluter Klassiker endlich im App Store ist und sich Nintendo zunehmend für andere Plattformen als nur die eigenen öffnet. Auf der anderen Seite haben Aufmachung und Steuerung wenig mit dem zu tun, was man von früher kennt.

Bildergalerie: Eindrücke von Super Mario Run für iOS


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Das betrifft zweifelsfrei nicht die Grafik. Die ist hervorragend, Mario sieht blendend aus – trotz seines Alters – und rockt nach wie vor. Aber doch ist die Storyline und der Genremix zunächst seltsam. Insgesamt lässt sich Super Mario Run in drei Kernbereiche aufteilen:

  • Welten: Hier findet das altbekannte Super Mario statt. Man läuft durch insgesamt 24 Parcours in sechs Welten und versucht, Prinzessin Peach aus den Händen ihres Entführers Bowser zu befreien. Mario läuft hier von alleine vorwärts, man muss sich also nur um das Sammeln der Münzen, die Gegner und mögliche strategische Entscheidungen kümmern.
  • Rallye: Hier geht es darum, Münzen gegen andere Spieler weltweit zu sammeln. Man tritt auf bestimmten Parcourcs gegeneinander an und macht zudem neben dem Münzsammeln noch coole Moves, damit die Toads in Stimmung kommen.
  • Das Schloss: Hier baut man das von Bowser zerstörte Schloss wieder auf, in „Clash of Clans“-Manier (nur etwas weniger mittelalterlich), mit Shop, Boni und Herausforderungen.

In der kostenlosen Version kann man von den 24 Parcours die ersten drei spielen. Möchte man alle freischalten, kostet es satte 9,99 Euro. Das ist heftig und meiner Meinung nach viel zu teuer. Klar, wir reden hier von einem hochklassig produzierten Spiel und ich gehe komplett d’accord mit BASIC thinking-Autor Jürgen Kroder, der hier einst motze: „Hört mit eurem „App-Zocke“-Geschrei auf: Darum sollten wir endlich wieder für Apps bezahlen“.

Super Mario Run: Der Preis als Minuspunkt

Nichtsdestotrotz muss es im Rahmen bleiben. 3,99 Euro hätten es auch getan und wären dem allgemeinen Niveau in den App Stores angepasst gewesen. Interessant: Der In-App-Kauf ist explizit mit „Welten 1 bis 6“ betitelt. Die Vermutung liegt also nahe, dass man irgendwann bei neuen Leveln noch mal blechen muss. Klarer Minuspunkt.

Immerhin muss man in jedem Parcour andersfarbige Münzen sammeln, zunächst pink, dann lila, dann dunkelgrün. Somit muss man jeden Parcous drei Mal schaffen, was die Zahl der Level auf 72 erhöht. Die Wettbewerbe gegen andere Spieler sind anfangs ganz witzig, werden dann irgendwann aber auch öde. Und das Aufgebaue im Schloss ist nicht mein Fall, rundet das Spiel aber ab.

Ein weiterer Minuspunkt ist, dass Super Mario Run nicht offline gespielt werden kann. Selbst in den Modi, in denen man nicht gegen andere Spieler spielt, muss man mit WLAN oder mobilem Netz verbunden sein. Immerhin: Der Akkuverbrauch ist moderat.

Nintendo 64 Super Mario

Tolle Erinnerungen: Super Mario auf Nintendo 64

Fazit: Tolle Erinnerungen zum Leben erweckt

Ich persönlich habe tolle Erinnerungen an Super Mario, früher auf dem Nintendo 64. Entsprechend ist Super Mario Run auf dem iPhone für mich ein kleines Tor zurück, der Ton, die Schriftart, alles erinnert daran: Daumen hoch. Dennoch hätte ich mir die Vollversion privat nicht für den Preis gekauft.

Wer früher schon Fan war, wird Super Mario Run auch mögen. Sound und Grafik sind toll, an jeder Ecke gibt es etwas neues zu entdecken, Luigi und die anderen Nasen sind auch dabei – so wie Super Mario eben ist. Wer noch einen alten Nintendo rumfliegen hat, kann sich die 10 Euro aber sparen: Darauf ist es immernoch am besten. It’s a me, Mario!

Auch interessant: Welten, Rallye und Bowser: Eindrücke von Super Mario Run [Bildergalerie]

Über den Autor

Tobias Gillen

Tobias Gillen ist Geschäftsführer der BASIC thinking GmbH und damit verantwortlich für BASIC thinking und BASIC thinking International. Seit 2017 leitet er zudem die Medienmarke FINANZENTDECKER.de. Erreichen kann man ihn immer per Social Media.

3 Kommentare

  • Die 10€ gehen für mich vollkommen in Ordnung, für ein Mario Spiel würde ich so ja auch 30-50€ bezahlen. Mein Hauptkritikpunkt Nr.1 ist die Online-Pflicht. So kann ich das Spiel nicht im Flugzeug nutzen, wo ich vermutlich die meiste Zeit zum Spielen habe.

  • Also Super Mario ist an sich sehr gelungen. Die Steuerung ist klasse, das Spielgefühl sehr ausgewogen (es passt einfach vieles und man kommt schnell in einen Flow) und der Preis von 10 EUR ist absolut ok. Ich verstehe nicht, wie manche Leute sich darüber aufregen können.
    Das einzige, was aus meiner Sicht wirklich ein Schlag ins Gesicht der zahlenden Kunden ist, ist die Zwangs-Online-Verbindung, um gegen Raubkopien vorzugehen. Ich finde es nicht tragisch, wenn Spiele alle 2-3 Stunden mal kurz nach Hause funken möchten, aber bei Super Mario haben genau die Leute die Hürden, die das Spiel ehrlich gekauft haben – ein Schritt in die falsche Richtung und definitiv kein kluger Schachzug von Nintendo…