Der Domain-Split gilt als neuer, heißer Tipp fürs SEO. Doch was genau versteckt sich eigentlich hinter dieser SEO-Maßnahme? Und: Welche Vorteile (und Risiken) bringt diese Strategie für dich als Website-Betreiber? Eine Übersicht.
Aus einer Website werden mehrere Websites: Darum geht es im Kern beim Domain-Split. In SEO-Kreisen gilt das Aufspalten von Websites als heißer Tipp, um mehr Traffic auf eine Website zu leiten, das Suchmaschinen-Ranking zu verbessern und den Umsatz zu steigern.
Das kann der Effekt eines Domain-Splits sein – wenn du es richtig angehst. Wir zeigen dir daher, was du beim Domain-Splitting beachten musst, wann es sinnvoll ist und wann du lieber die Finger davon lassen solltest.
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Wie funktioniert ein Domain-Split?
Das Prinzip hinter dem Domain-Split ist relativ simpel: Aus einer Website werden mehrere Sites. Dafür lassen sich entweder Subdomains einrichten oder komplett neue Domains.
Siemens etwa ist ein gutes Beispiel dafür, wie Domain-Splitting mit Subdomains aussehen kann. Unter der Domain „siemens.com“ findet sich die allgemeine Website des Unternehmens, unter „https://www.siemens-home.bsh-group.com/“ wiederum finden User die Haushaltsgeräte der Marke.
Daimler wiederum arbeitet mit separaten Websites, was bei den unterschiedlichen Marken des Autoherstellers sinnvoller ist. So gibt es einmal die Unternehmensseite unter „daimler.com“ und dann separate Domains für verschiedene Marken wie „mercedes-benz.de“ oder „smart.com“.
Daran kann man schon gut erkennen, warum ein Domain-Split sinnvoll sein kann – nämlich immer dann, wenn man Produkte, Zielgruppen oder auch bestimmte Inhalte aus bestimmten Gründen separat präsentieren will oder muss.
Welche Gründe sprechen für den Domain-Split?
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Unternehmen sich fürs Domain-Splitting entscheidet, etwa wenn ein Unternehmen mehrere Marken vertreibt.
1. Mit dem Domain-Split individuelle Marken trennen
Ein Domain-Split für Marken ist insbesondere dann sinnvoll, wenn:
- die Marken in direkter Konkurrenz miteinander stehen. Nestlé etwa steht sowohl hinter dem Schokoriegel „Lion“ als auch hinter „Kitkat“. Beide Marken haben eine treue Kundenbasis, sodass es hier sinnvoller ist, die Marken getrennt zu präsentieren.
- die Marken verschiedene Zielgruppen ansprechen. Die Beauty-Marken Garnier und Biotherme etwa gehören beide zu L’Oréal. Doch während Garnier mit Budget-Produkten in Drogerien vertrieben wird, ist Biotherme eine Luxusmarke. Entsprechend erfordern beide eine sehr unterschiedliche Ansprache, sodass getrennte Domains dafür am sinnvollsten sind.
- ein Unternehmen ein anderes Unternehmen übernimmt, die alte Marke aber eine so starke Präsenz und Kundenbasis hat, dass es vorteilhafter ist, die alte Domain zu behalten.
Ein Domain-Split ist aber nicht nur bei mehreren Marken vorteilhaft. Dahinter können auch unternehmerische Überlegungen stecken.
2. Unternehmerische Gründe für mehrere Websites
In einigen Fällen ist es wichtig, verschiedene Websites für den Vertrieb für B2B und B2C zu haben. Denn Geschäftskunden haben andere Interessen, suchen nach anderen Produkten und benötigen eine ganz andere Betreuung als B2C-Kunden. Dies kann man mit unterschiedlichen Domains entsprechend auffangen.
Unternehmen mit globalen Standorten werden wiederum darauf achten müssen, Websites in unterschiedlichen Sprachen und mit verschiedenen Angeboten aufzuziehen.
In einigen Branchen wiederum kann es sinnvoll sein, verschiedene lokale Domains aufzuweisen. Eine Immobilienfirma, die sowohl Häuser in München als auch in Hamburg vermittelt, kann davon profitieren, ihre Domain mit den jeweiligen Städtenamen zu spalten, um so von Interessierten vor Ort besser gefunden zu werden.
3. Marketing-Überlegungen beim Domain-Split
Auch Marketing-Überlegungen können beim Domain-Split eine wichtige Rolle spielen. Wenn ein Unternehmen beispielsweise ein Produkt oder eine Dienstleistung vertreibt, die sehr spezifische, aber auch sehr unterschiedliche Zielgruppen anspricht, kann es sinnvoll sein, getrennte Domains aufzubauen.
Wenn ein Unternehmen einen Cloud-Service für Firmen anbietet, sind potenzielle Zielgruppen sowohl die IT-Abteilung als auch die Finanzabteilung sowie die Marketing-Abteilung in Unternehmen.
In allen Fällen muss die Produktvorstellung ganz anders aufbereitet werden. Verschiedene Domains können dann dabei helfen, die Zielgruppen individualisierter anzusprechen.
Das hat einen weiteren Vorteil: Wer mit seinen Websites so spezifisch auf seine verschiedenen Zielgruppen eingeht, kann Interessierte besser in der Customer Journey abholen und landet damit auch sehr viel hochwertigere Leads.
Eine bessere Customer Experience
Gleiches gilt für Unternehmen, die ein großes Angebot haben, bei dem es für Interessierte schwierig wird, mit einer übergeordneten Website bei der Navigation den Überblick zu behalten. Hier können Domain-Splits die Nutzererfahrung deutlich verbessern.
Auch bei Nischenprodukten, bei denen User einen größeren Informationsbedarf haben, kann ein Domain-Split infrage kommen. Wer beispielsweise Automatisierungslösungen für die Industrie anbietet, spricht ein Fachpublikum an, das sehr spezielle Fragen hat.
Entsprechend müssen Inhalte sehr detailliert erklärt werden. Subdomains oder getrennte Domains bieten dafür mehr Raum.
Interessanterweise können genau solche Arten von Domain-Splits zu besseren Rankings bei Suchmaschinen führen, weshalb die Splits derzeit als heißer Tipp für eine verbesserte Marketing-Strategie gehandelt werden.
Der SEO-Faktor
Domain-Splits können verschiedene Effekte haben, die sich sowohl positiv auf die Kundenansprache als auch auf die Nutzererfahrung auswirken. Da dies aber gleichzeitig auch Faktoren sind, die Suchmaschinen für ihr Ranking beachten, können Unternehmen über mehrere Domains auch ihr Suchmaschinenranking verbessern.
Wer zum Beispiel eine Subdomain für ein Nischenprodukt aufzieht oder verschiedene Domains auf unterschiedliche Zielgruppen zuschneidet, vereinfacht Nutzer:innen die Navigation auf den Seiten. Nutzerfreundlichkeit bewerten aber nicht nur die User positiv, sondern auch Suchmaschinen.
Höhere Verweildauer und spezifischere Keywords
Gleiches gilt für eine längere Verweildauer. Spezifische Domains für spezielle Produkte sorgen dafür, dass Interessierte besser abgeholt werden und auch mehr Zeit auf den Seiten verbringen, was sich ebenfalls gut aufs Ranking auswirkt.
Ein weiterer entscheidender SEO-Faktor sind die Keywords. Wer unterschiedliche Domains zu spezifischen Themen oder Produkten einrichtet, konzentriert sich damit auf unterschiedliche Aspekte und kann somit entsprechend die jeweiligen Sites besser für Suchmaschinen optimieren.
Bei unterschiedlichen Domains ist es einfacher, die Keywords auf das jeweilige Nischenthema zuzuschneiden, was die Sichtbarkeit der Website steigert, den Traffic erhöht und das Ranking verbessert.
Was du beim Domain-Split beachten solltest
Unterm Strich kann ein Domain-Split also sowohl für Unternehmen als auch für Kund:innen sowie fürs SEO Vorteile haben. Das gilt allerdings nur, wenn der Split auch wirklich für deine Web-Präsenz sinnvoll ist.
Denn mehrere Domains bedeuten auch mehr Arbeit. Die SEO-Arbeit muss separat laufen, genauso wie die Marketing-Anstrengungen. Zudem müssen alle Domains konstant mit neuen Inhalten bespielt werden. Oftmals bedeutet dies auch zusätzliche Social-Media-Arbeit.
Gleichzeitig sollten neue Domains nicht nur deswegen erstellt werden, weil es geht oder einfach ist. Nicht jeder Unternehmensblog braucht etwa eine eigene Domain.
3 wichtige Fragen vor dem Domain-Split
Ein Domain-Split ist daher nur dann sinnvoll, wenn du die Zeit dafür hast, die Domains auch wirklich genug Inhalte und auch logisch Sinn hergeben. Stell dir also folgende Fragen vor dem Domain-Split:
- Sind die Inhalte unterschiedlich genug, um getrennte Domains zu rechtfertigen?
- Habe ich die nötigen Ressourcen, um mehrere Domains gut zu betreuen?
- Spreche ich wirklich unterschiedliche Zielgruppen an?
Gleichzeitig musst du sicherstellen, dass du deinem SEO mit einem Domain-Split nicht schadest. Insbesondere wenn die SEO-Arbeit mangelhaft ist, kannst du dir damit, etwa durch SEO-Kannibalisierung, selbst Traffic stehlen.
Tipps für den Domain-Split
Wenn du dich dafür entscheidest, deine Domains zu spalten, solltest du einige Dinge beachten, damit du auch wirklich vom positiven SEO-Effekt profitierst.
Erstelle einzigartige Inhalte für deine Domains. Doppelter Content wird von Suchmaschinen abgestraft. Und spätestens wenn du merkst, dass die Inhalte für deine Domains sich doppeln, weißt du: Du brauchst keinen Domain-Split!
Achte auch darauf, dass du alle Domains regelmäßig mit neuen Inhalten befüllst. Denn es bringt nichts, eine neue Domain aufzuziehen, wenn du diese nicht betreust. Das wirkt sich im Endeffekt eher negativ auf dein Suchmaschinen-Ranking aus. Prüfe ebenfalls, ob alle Links und Weiterleitungen funktionieren und achte auf 301-Weiterleitungen.
Und zu guter Letzt: Übe dich in Geduld! Kurz nach dem Domain-Split können Traffic-Metriken und Suchmaschinen-Rankings etwas erratisch sein. Es kann daher eine Weile dauern, bis du wirklich die Effekte des Splits siehst.
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