Die Nutzerzahlen von Zoom sind während der Corona-Pandemie geradezu explodiert. Doch das birgt auch Gefahren. So muss der Videokonferenz-Anbieter für mehrere Datenschutzverstöße insgesamt 85 Millionen US-Dollar bezahlen.
Die Corona-Pandemie hat vielen Online-Plattform einen zweiten Frühling beschert. Gerade bei Anbietern für Videokonferenzen sind aufgrund von Home-Office-Lösungen die Nutzerzahlen sprichwörtlich durch die Decke gegangen.
Besonders etablieren konnte sich Zoom in dieser Zeit. Im Februar 2020 lag die Zahl der Visits von Zoom.us noch bei 106 Millionen. Im März 2020 schnellte die Zahl dann auf 803 Millionen.
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Der Rekord lag zwischenzeitlich bei fast 2,8 Milliarden Visits im Oktober 2020. In diesem Jahr haben sich die Nutzerzahlen konsequent über der Marke von zwei Milliarden eingependelt.
Zoom zahlt 85 Millionen US-Dollar für Datenschutzverstöße
Doch wie so viele Online-Anbieter hat auch Zoom mit dem leidigen Thema Datenschutz zu kämpfen. Wie Bloomberg unter Berufung auf Gerichtsunterlagen berichtet, muss der Videokonferenzanbieter nach einer Sammelklage 85 Millionen US-Dollar zahlen.
Einer der Gründe für die Sammelklage waren Datenschutzverstöße, die das sogenannte Zoom-Bombing ermöglicht haben. Hier konnten sich nicht eingeladene Nutzer:innen in fremde Konferenzen einschleichen, wenn diese nicht mit Passwörtern geschützt waren.
Ein weiterer Bestandteil der Sammelklage war ein Facebook-Tracker, der in der iOS-App verbaut war. Durch diesen Tracker hat Zoom personenbezogene Daten mit Facebook, Google und LinkedIn geteilt.
Wie viel Geld bekommen betroffene Zoom-Nutzer?
Doch auch wenn die Sammelklage für Zoom einen teuren Ausgang hat, bleibt bei den Nutzer:innen nicht sonderlich viel hängen.
So erhalten Abonnenten, deren Fälle unter die Sammelklage fallen, jeweils 25 US-Dollar. Sie können sich aber auch 15 Prozent ihrer Abokosten erstatten lassen, wie Reuters berichtet. Für alle weiteren User aus den USA gibt es jeweils 15 US-Dollar.
Doch Zoom muss nicht nur tief in die Tasche greifen, sondern auch am Datenschutz schrauben. Eine Zustimmung von einem kalifornischen Gericht steht jedoch noch aus.
Rekordstrafe für Amazon nach DSGVO-Verstoß
Und auch den Versandhändler Amazon könnten Datenschutzverstöße teuer zu stehen kommen. Die Luxemburger Datenschutzbehörde CNPD hat den Tech-Konzern zu einem Bußgeld in Höhe von 746 Millionen Euro verdonnert. Das berichtet Bloomberg.
Hintergrund ist eine Beschwerde der französischen NGO La Quadrature du Net. Die Bürgerrechtsorganisation hatte sich bereits im Jahr 2018 über Verstöße gegen die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) beschwert.
Amazon sieht sich hier jedoch zu Unrecht verurteilt und will gegen das Bußgeld vorgehen. Ein Sprecher sagte dazu gegenüber der Dpa: „Es gab keine Verletzung des Schutzes personenbezogener Daten und es wurden keine Kundendaten an Dritte preisgegeben.“
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