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Zoom kauft Five9: Einkaufsbummel oder Post-Corona-Vorsorge?

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Screenshot / YouTube
geschrieben von André Gabriel

Wo Zoom draufsteht, soll bald auch Five9 drin sein. Der populäre Videokonferenz-Anbieter übernimmt das Cloud-Contact-Center in einer Aktientransaktion mit einem Wert von rund 14,7 Milliarden US-Dollar. Das Ziel: Die Customer-Engagement-Plattform der Zukunft kreieren.

Boom, boom, boom, boom, I want you in my Zoom. Ob eine Abwandlung des 90er-Hits durch die Gedanken der Zoom-Verantwortlichen gehuscht ist, als sie den Übernahmevertrag aufgesetzt haben?

So oder so ist „Boom“ das passende Stichwort. In den letzten Monaten vergrößerte Zoom seine Bekanntschaft enorm. Durch die Corona-Pandemie nutzen immer mehr Menschen Videokonferenzen. Besser und einfacher lassen sich berufliche wie private Meetings und die Kontaktbeschränkungen nicht vereinen.


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Die Entwicklung stellt eine milliardenschwere Akquisition in Aussicht. Zoom und Five9 werden wohl eine Familie.

Zoom-Five9-Familie: Was macht sie aus?

Unternehmerische Synergien sind beliebt. Doch sie kosten eine Menge Geld. Nach einem Umsatzwachstum von mehr als 320 Prozent im Jahr 2020 ist Zoom in Shopping-Laune. Zwar fehlen noch Unterschriften, doch die Übernahme von Five9 scheint bereits sicher.

Im B2C-Bereich hat sich der Videodienst als funktionale und vielfältige Kommunikationsplattform etabliert. Mit der Übernahme von Five9 will Zoom die geschäftliche Leitung zu Firmenkunden optimieren.

Im Detail soll der Deal das hauseigene Feature „Zoom Phone“ verbessern. So formuliert es der Zoom-CEO Eric S. Yuan auf dem offiziellen Blog:

Diese Akquisition ergänzt die wachsende Beliebtheit unseres Zoom-Phone-Angebots und versetzt uns in die Lage, das Wachstum von Zoom zu beschleunigen und eine noch stärkere Rolle bei der Gestaltung der digitalen Zukunft zu spielen, indem wir Unternehmen und ihre Kunden näher zusammenbringen.

„Noch mehr Freude und Wert“

Fusionen sind für Yuan nicht neu, doch mit dem Five9-Deal rangiert Zoom zum ersten Mal im Milliarden-Sektor.

„Wir suchen ständig nach Möglichkeiten, unsere Plattform zu verbessern, und die Ergänzung durch Five9 ist eine natürliche Erweiterung, die unseren Kunden noch mehr Freude und Wert bieten wird“, sagt der CEO.

Dass eine solche Akquisition nicht von heute auf morgen über die Bühne geht, ist klar. Laut Angaben von Yuan müssen sowohl die Five9-Aktionäre als auch die Aufsichtsbehörden noch zustimmen.

Der Plan sieht vor, dass Rowan Trollope, bislang Chef von Five9, im Amt bleibt und das operative Geschehen auch unter dem Zoom-Banner leitet. Anfang des Jahres 2022, heißt es, könnte der Deal zum finalen Abschluss kommen.

Zoom geht den nächsten großen Schritt

Nach dem Wachstumsschub ist vor der Markterweiterung. Zoom ist einer der großen Gewinner der Corona-Krise – aus geschäftlicher Sicht. Logisch, dass sich die Kurve irgendwann einpendelt. Auf dem jetzt hohen Niveau möchte sich der Dienst aber nicht ausruhen.

Statt weiter hoch hinaus soll es zunächst in die Breite gehen. Dafür kann der Ausbau des B2B-Bereichs sorgen. Mehr Firmenkunden durch die Callcenter-Software von Five9? Damit kennt sich Zoom zumindest aus – schon früher gab es Partnerschaften zwischen den Anbietern.

Bleibt das hybride Arbeitsmodell?

Der Deal verdeutlicht auch die Sorgen von Zoom. Hat sich das Home Office etabliert oder peilen die meisten Arbeitgebenden die Rückkehr zum klassischen Arbeitsmodell mit Büropräsenz an? Wie offen sind die Firmen für ein hybrides Modell? Und welchen Einfluss hat die Politik?

Zudem schläft die Konkurrenz nicht. Zwar liegt Zoom gemeinsam mit Cisco einem Bericht von Tagesschau zufolge laut Analyst:innen vorn. Doch auch Global Player wie Microsoft und Google bewegen sich im Videokonferenz-Markt.

Eric Yuan weiß, dass sein Unternehmen von einer Extremsituation profitiert hat. Die Frage ist nur: Handelt es sich um einen Trend oder Wandel? Zoom bereitet sich mit Five9 auf die Zeit nach Corona vor.

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Über den Autor

André Gabriel

André Gabriel schreibt seit Januar 2021 für BASIC thinking. Als freier Autor und Lektor arbeitet er mit verschiedenen Magazinen, Unternehmen und Privatpersonen zusammen. So entstehen journalistische Artikel, Ratgeber, Rezensionen und andere Texte – spezialisiert auf Entertainment, Digitalisierung, Freizeit und Ernährung. Nach dem Germanistikstudium begann er als Onlineredakteur und entwickelte sich vor der Selbständigkeit zum Head of Content.