Niemand befasst sich gerne mit Versicherungen: zu viel Papierkram, lange Warteschleifen in Hotlines und umständliche Kündigungsfristen. Dass es auch anders geht, zeigt der digitale Versicherer Coya. Die preisgünstigen Produkte des Berliner InsurTechs kommen ohne Vertreter und beschränkt auf das Wesentliche aus. Hier erfährst du, was hinter diesem neuartigen Konzept, das Versicherung komplett neu definieren möchte, steckt.
Eines der stabilsten InsurTechs Europas
Die Versicherungsbranche und die Digitalisierung werden nicht recht warm miteinander. Während bei Banken mittlerweile Vieles reibungslos digital läuft, werden in der Versicherungswelt häufig noch komplizierte Vertragspapiere ausgehändigt und Schadensfälle ineffektiv abgewickelt.
Zeit, um Versicherung neu zu definieren, dachten sich Andrew Shaw, Peter Hagen und Sebastián Villarroel und schickten 2016 die Coya AG an den Start. Der offizielle Markteintritt erfolgte im September 2019.
Heute hat Coya rund 70 Mitarbeiter, die aus 20 verschiedenen Nationen stammen, und kann auf Investments von rund 40 Millionen US-Dollar nach der Series-A verweisen. Eine Lizenzierung der BaFin gibt es ebenfalls.
Diese Erfolgsgeschichte ist einer Gründungsidee zu verdanken, die absolut den Nerv der Zeit trifft.
Transparente und günstige Versicherungen für Internetaffine
Kurz gesagt, hält Coya das Gegenmodell zur marktüblichen Versicherung bereit. Geboten werden faire und transparente Produkte zu günstigen Konditionen. Die Versicherungen haben flexible Vertragslaufzeiten und sind täglich kündbar.
Die Bedingungen sind auf das Wesentliche reduziert und verständlich geschrieben; Vertragsabschluss wie Schadensmeldungen sind sogar auf dem Smartphone möglich. Den klassischen Versicherungsvertreter hat Coya abgeschafft, was die Kosten zusätzlich senkt.
Im Mittelpunkt steht alleine das passgenaue Produkt für den autarken Kunden von heute. Der kann seinen Vertrag mit ein paar Klicks abschließen.
Notwendig sind lediglich Basisinformationen wie Name, Anschrift und die für die jeweilige Versicherungspolice relevanten Angaben wie Wohnfläche oder der Wert des zu versichernden Gegenstandes.
Ist die Versicherung einmal abgeschlossen, türmen sich daheim keine Ordner mit Vertragsunterlagen – du verwaltest alles digital.
Nächster Coup: die Micro-Police
Gestartet ist Coya zunächst mit einer Hausratversicherung, die aufgrund der schlanken Strukturen bereits für 1,79 Euro im Monat zu haben ist.
Mittlerweile ergänzen eine Privathaftpflichtversicherung, eine Fahrraddiebstahlversicherung sowie eine E-Bike-Diebstahlversicherung das Produktportfolio.
Um Europas führende digitale Versicherung zu werden, tüftelt das Berliner Unternehmen eifrig weiter an zukunftsträchtigen Lösungen. Die Produkte sollen verstärkt auch über Kooperationspartner aus E-Commerce oder Reisebranche angeboten werden.
Außerdem möchte Coya demnächst die Mikro-Police ins Rennen schicken. Damit musst du nicht mehr den kompletten Hausrat versichern, sondern ein einzelner Gegenstand kann für wenige Tage oder sogar nur ein paar Stunden entsprechenden Versicherungsschutz erhalten – zum Beispiel deine teure Skiausrüstung im Winterurlaub oder das Surfbrett im Sommer.
Der Versicherer prüft jedoch genau, welche Idee der Markt braucht. Ziel ist ein organisches Wachstum mit perfekt aufeinander abgestimmten Bausteinen und Querdenken mit System, um Versicherung wirklich neu und nachhaltig zu definieren.
Digitaler Alltagsbegleiter statt notwendigem Übel
Was Coya auf Erfolgskurs bringt, ist eines der grundlegenden Probleme der Versicherungsbranche. Niemand beschäftigt sich gerne mit Preisen, Policen und Versicherungsmaklern.
Der Kontakt mit einer Versicherung wird als notwendig, aber lästig empfunden. Vielleicht hast du auch schon erlebt, dass im Schadensfall alles getan wird, um Zahlungen zu verhindern oder so gering wie möglich zu halten.
Durch die Digitalisierung ist es möglich, als Versicherung den Kunden wieder dort abzuholen, wo er steht – und ihn individuell und ganz im Sinne der ursprünglichen Bedeutung von Versicherung durch den Alltag zu begleiten.