Facebook hat sich mit dem US-amerikanischen Ticket-Anbieter Eventbrite zusammengetan, um Ticket-Verkäufe direkt in der Events-Funktion zu ermöglichen. Damit entwickelt sich der Social-Media-Riese weiter zur Alleskönner-Plattform. Ein kleiner Überblick.
Bislang hatte Facebook uns noch auf einen externen Ticket-Anbieter weitergeleitet, wenn wir in den Veranstaltungen auch gleich Karten kaufen wollten. Bald – zumindest sieht es danach aus – können wir Tickets auch direkt über das soziale Netzwerk ordern.
Möglich macht diese Funktion der US-amerikanische Ticket-Anbieter Eventbrite. Die Veranstaltungen werden dabei parallel auf Facebook und Eventbrite veröffentlicht.
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Noch ist die neue Funktion nur in den Vereinigten Staaten verfügbar. Doch es dürfte nicht lange dauern bis der direkte Ticket-Kauf auch in anderen Ländern möglich ist. Immerhin kann der Social-Media-Riese große Vorteile daraus ziehen.
Eine Win-Win-Win-Win-Situation?
Laut Pat Poels nutzen „monatlich 700 Millionen Nutzer die Events-Funktion“. Er ist Senior Vice President der Business Unit Platform von Eventbrite.
Eine mögliche Kooperation zwischen Facebook und Eventbrite ist auch für Nutzer interessant. Schließlich sehen wir, welche Freunde an einer Veranstaltung interessiert sind oder teilnehmen. Das finden wir interessant.
Die Möglichkeit zum direkten Ticketkauf sorgt dann dafür, dass wir noch länger auf Facebook bleiben. Das ist im Sinne der Plattform. Für uns Nutzer ist das außerdem bequem – wir finden alles an einem Ort.
Davon profitieren können auch eher unbekannte Musiker und Veranstalter. Die Funktion ermöglicht ihnen unkomplizierte Ticket-Verkäufe. Das macht die Hemmschwelle kleiner, ein kostenpflichtiges Event auch wirklich zu besuchen.
Für Facebook, Nutzer und Veranstalter dürfte sich die Funktion also schnell rentieren. Aber wie sieht es mit Eventbrite aus?
Klar, der Ticket-Anbieter erhält Zugriff auf Teilnehmerzahlen und Event-Erinnerungen. Sollte das benutzerfreundliche Feature allerdings von den Nutzern angenommen werden und zu einer stärkeren User-Bindung führen, könnte es Eventbrite als eigene Plattform theoretisch überflüssig machen.
Facebook entwickelt sich zur Alleskönner-Plattform
Der direkte Ticket-Kauf hilft dem Social-Media-Riesen dabei, sich weiter zu einer echten Alleskönner-Plattform zu entwickeln – ähnlich wie WeChat in China. Dort bietet die Plattform vom einfachen Chat bis hin zur Bezahlung schon seit langer Zeit viel umfassendere Funktionen an.
Doch auch bei Facebook hat sich in den vergangenen Monaten noch mehr in diese Richtung getan. Früher sind wir mit der Intention auf das soziale Netzwerk gekommen, uns mit Freunden und Familie zu verbinden. Inzwischen hat sich unser Nutzer-Verhalten stark verändert.
Heute wollen wir uns auch mit anderen Menschen verbinden, die unsere Interessen und Leidenschaften teilen. Deshalb hat Chef Mark Zuckerberg mit dem jüngsten Design „FB5“ etwa die Gruppen in den Mittelpunkt geschoben. In ihnen können wir uns austauschen und offline verabreden.
Der Messenger als neuer Newsfeed
Die Nachrichten sind damit zwar in den Hintergrund gerückt. Schnelle und sichere Austauschmöglichkeiten spielen aber natürlich weiter eine gewichtige Rolle.
Auf der F8-Entwicklerkonferenz hat Zuckerberg schon eine neue Messenger-App vorgestellt, in der nur Nachrichten, Status-Updates und Stories von engen Freunden angezeigt werden.
Das ist noch Zukunftsmusik. Aber die neue Funktion heißt „Friends Tab“ und ähnelt einem privaten sozialen Netzwerk. Wenn der Social-Media-Riese später seine drei Messenger zusammenführt – Facebook Messenger, WhatsApp und Instagram Direct – kann sich der Feed auch mit Inhalten aus den verschiedenen Apps füllen.
Dann soll es auch möglich sein, Videos von Facebook im Messenger zu entdecken und zu teilen, um diese gemeinsam mit Freunden und Familie anzusehen. Die Funktion wird gerade getestet und im Laufe des Jahres weltweit ausgerollt.
Im Herbst soll zudem eine Nachrichten-App für den Desktop als Anwendung für Mac und Windows erscheinen. Sie soll alle Funktionen enthalten, die wir schon vom mobilen Messenger kennen.
Alles unter einem Dach
Es sieht so aus, als würde Facebook möglichst viele unserer Bedürfnisse unter einem Dach stillen wollen – und seien sie noch so nebensächlich, wie etwa die gerade außerhalb von Europa getestete Dating-Funktion zeigt.
Der Fokus liegt derzeit klar auf Gruppen. Zuckerberg sieht außerdem in Messenger-Diensten die Zukunft. Demnach arbeitet sein Unternehmen auch stark an privater, verschlüsselter Kommunikation.
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