Social Media Technologie

Beziehungsende im Social Web: „Kill Switch“ macht auch auf Facebook (fast) endgültig Schluss

geschrieben von Tobias Gillen

Wenn Beziehungen auseinandergehen ist das nie schön. Fotos, Briefe, SMS – Erinnerungen finden sich überall. Auch in sozialen Netzwerken wie Facebook. Markierungen auf Fotos, in Videos oder Status-Updates, Postings und Co. häufen sich auf Dauer an und sind meist schmerzliche Erinnerungen an den oder die Ex. Die App „Kill Switch“ verspricht hier schnelle Hilfe beim Löschen.

Kill Switch

Viele gemeinsame Momente, viele schmerzliche Erinnerungen

Auf Facebook häufen sich bei manchen Paaren unzählige Daten über die Beziehung an. Mit „In einer Beziehung mit…“ fängt es an, bei „Es ist kompliziert“ oder „Single“ hört es auf. Und dazwischen finden sich viele Momente, die miteinander und für andere geteilt wurden. Dabei spielen nicht nur die eigenen Postings und Uploads eine Rolle, sondern auch die, in denen man vom Partner markiert wurde. Wer all diese Erinnerungen an die gemeinsame Zeit löschen möchte, sollte, je nach Menge der Daten, viel Zeit und Arbeit einkalkulieren. Sind noch Gefühle im Spiel, kann das mitunter sogar wehtun.

Genau da setzt „Kill Switch“ an. Die iOS- (89 Cent) und Android-App (74 Cent) soll alles löschen, was mit dem Ex-Partner zu tun hat. Darunter Bilder, Videos, Statusmeldungen und Postings an die eigene Pinnwand.


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Bilder können erhalten bleiben

Allerdings: Voraussetzung dafür ist, dass die App die Rechte zugewiesen bekommt, auf den Account zuzugreifen – durchaus nicht unproblematisch, schließlich legt man sein digitales Leben damit kurzzeitig in fremde Hände. Zudem muss man noch mit dem Ex-Partner befreundet sein, damit „Kill Switch“ das entsprechende Konto auch identifizieren kann. Anschließend sucht die App alle Daten, die gelöscht werden sollen und erbittet eine erneute Bestätigung. Wenig später war es das: „Kill Switch“ meldet den Vollzug der Aktion.

Übrigens: Wahlweise lässt sich auch eine digitale Adaption der berühmten „Alles-in-einen-Karton-und-ab-in-den-Keller-damit“-Methode beauftragen. Wer also nicht völlig auf die hochgeladenen Bilder mit dem Ex-Partner verzichten möchte, kann die App anweisen, sie in einen geheimen Ordner zu verschieben, den niemand sehen kann.

Kill Switch 1

Kein kompletter Schlussstrich

Aber lässt sich der schmerzhafte Weg der Trennungsbewältigung tatsächlich auf diese Weise sinnvoll unterstützen? Jeder Betroffene wird das anders sehen. Grundsätzlich dürfte die Idee hinter Kill Switch aber von vielen Verlassenden und Verlassenen als hilfreich empfunden werden.

Ganz so schön, wie es die Entwickler darstellen, ist das Konzept dann aber doch nicht. Schließlich muss für die erfolgreiche Löschung eine Markierung des Partners vorliegen. Bilder, auf denen die Gesichter nicht markiert wurden oder Postings, auf denen das „- mit …“ fehlt, werden nicht berücksichtigt (Wie auch?). Demnach bietet „Kill Switch“ zwar eine Hilfe, aber keine Komplettlösung. Je nach Nutzungsverhalten müssen Teile der Daten weiterhin manuell gelöscht werden. Darüber sollte man sich im Klaren sein.

Bilder: Screenshots

Über den Autor

Tobias Gillen

Tobias Gillen ist Geschäftsführer der BASIC thinking GmbH und damit verantwortlich für BASIC thinking und BASIC thinking International. Seit 2017 leitet er zudem die Medienmarke FINANZENTDECKER.de. Erreichen kann man ihn immer per Social Media.

6 Kommentare

  • Bitte um mehr qualitative Beiträge. Was ist an solch einer App interessant, dass sie einen Beitrag verdient? Oder ist das sponsored post? Die App und der Beitrag ist reine Zeitverschwendung.

    • Was für dich Zeitverschwendung sein mag, ist für andere Leser interessant. Tickt halt jeder anders. Vielleicht sollte man seine persönliche Perspektive nicht immer so wichtig nehmen.. 😉

    • Der Witz ist: In der Überschrift wird ganz klar gesagt, um was es geht. Als Dauer-Single oder glücklich Verheirateter muss man diesen Beitrag nicht anklicken. Ein großes Mysterium in dieser „Blogosphäre“ ist ja, dass man alles anklicken (und lesen) müsse – ist aber nicht so! Zu deinen Fragen: Die App ist sehr schick, verfolgt einen neuen, für einige hilfreichen Ansatz und hat aus diesem Grund einen Beitrag verdient. Sponsored Posts werden bei uns – das weißt du als Stammleser ja sicher – stets deutlich gekennzeichnet. Zudem: Auf Sponsored Posts nehmen wir keinerlei redaktionellen Einfluss. Demnach wäre die Kritik an der App wohl eher nicht in einem solchen gelandet. Zeitverschwendung ist es, sich immer über alles aufzuregen. Liebe Grüße, Tobias

    • Wir haben es ja schon häufiger erwähnt und ein Blick in unsere Kommentarrichtlinien hätte es dir auch schon verraten: Manche Kommentare landen erst einmal in unserem Filter und müssen freigeschaltet werden. Also kein Grund, gleich Zeter und Mordio zu rufen. 😉 Hier wird nichts gelöscht, was nicht gegen unsere Kommentarrichtlinien verstößt.

  • Hey rom,

    ich finde einige Artikel auch nicht so „qualitativ“ hochwertig (Die Vorstellung der Instagram App habe ich da noch sehr dolle im Kopf!).

    Allerdings muss ich Tobias Gillen Recht geben. Aus der Überschrift geht gut hervor worum es geht. Finde diese App auch nicht sooo interesant, allerdings schon ne ‚witzige‘ Idee. Werde sie wahrscheinlich nie nutzen, aber bei dem nächsten getrennten Pärchen werde ich diese App bestimmt weiterempfehlen 😉

    So lange es nicht zu viel wird, sind solche ‚leichten‘ News nicht schlimm. So lange sie nicht ellen Lang werden (oder es sogar nen 2. Teil gibt 😉 :P)

    Gruß Henry