Was ist Twitters großer Vorteil? Richtig, es ist schnell. Und diese Schnelligkeit versucht der Kurznachrichtendienst künftig in einer neuen Funktion sinnvoll einzusetzen: „Twitter Alerts“ sollen im Notfall frühzeitig warnen.
Noch kein Account für Deutschland
Der Nutzer kann dabei selbst auswählen, wem er folgen möchte und die zugehörigen Alarmmeldungen abonnieren. Sobald in der Folge einer der abonnierten Accounts einen Tweet als „Alert“ kennzeichnet, erfolgt umgehend eine Information per SMS, Push-Benachrichtigung und einem mit einer orangenen Glocke hervorgehobenen Tweet.
Bislang machen über 70 Organisationen, Behörden und Non-Profits mit, meist aus den USA, Kanada oder dem asiatischen Raum. In Deutschland ist zwar noch niemand vertreten, Twitter wird mit dem Feature in den nächsten Wochen aber expandieren. Eine vollständige Liste der Teilnehmer stellt Twitter hier zur Verfügung.
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Von Lifeline zu Twitter Alerts
Zurück geht die Entwicklung von „Twitter Alerts“ auf den Launch von Lifeline im letzten Jahr. Die Funktion sollte Japanern helfen, schneller Accounts respektive Informationen in Notfallsituationen zu finden. Seither habe Twitter nach eigenen Angaben an einer ähnlichen Funktion für den Rest der Welt gearbeitet.
Wer die Krisen-Tweets einer Organisation abonnieren möchte, kann dies unter der Linksyntax twitter.com/[Username der Organisation]/alerts tun. Als Beispiel: Den Alarm-Tweets des amerikanischen Roten Kreuzes, @redcross, kann man unter twitter.com/redcross/alerts folgen. Ob ein solches Abonnement zur Verfügung steht, ist dabei direkt über die Profilansicht ersichtlich:
Dennoch nur ein Anfang
Bleibt zu hoffen, dass sich weltweit möglichst viele Organisationen beteiligen. Schließlich ist Twitter ein idealer Kanal, wenn es um die Echtzeit-Kommunikation von Nachrichten geht – vergangene Katastrophen und Krisen haben das bereits gezeigt. Ein dabei immer wieder auftauchendes Problem waren allerdings Falschmeldungen, die Retter mitunter in die Irre führten – zuletzt wurde dies etwa bei den Anschlägen in Boston offensichtlich.
Mit „Twitter Alerts“ dürfte es nun leichter fallen, die wirklich entscheidenden Informationen aus dem Tweet-Rauschen herauszufiltern. Ein Nachteil bleibt allerdings: Man muss selbst im Vorfeld aktiv werden und die Krisennachrichten für den Ernstfall abonnieren. Dieses freiwillige Opt-in-Prinzip ist zwar ehrenwert, steht aber einer flächendeckenden Verbreitung entgegen. Besser wäre daher eine automatische Alarm-Funktion für alle Twitternutzer, die offizielle Mitteilungen von Behörden und zertifizierten Organisationen ohne Zutun des Nutzers überbringt.
Bilder: Screenshots