Lucid Motors ist eine Elektroautoschmiede aus den USA, bei der viele ehemalige Tesla-Manager arbeiten. Das erste Auto des Unternehmens, Lucid Air, soll im September erstmals offiziell vorgestellt werden. Kann es mit dem großen Konkurrenten Tesla mithalten?
Es kommt nicht von Ungefähr, dass Lucid Motors stets mit Tesla in Verbindung gebracht wird. Das liegt nicht nur daran, dass das Unternehmen ebenfalls aus den USA kommt, sich auf Elektroautos spezialisiert hat und das erste Modell, der Lucid Air, durchaus an das Model S erinnert. Lucid Motors beschäftigt darüber hinaus auch erstaunlich viele ehemalige Tesla-Manager.
Dazu gehören zum Beispiel Peter Hasenkamp, Teslas ehemaliger Sales-Leiter, Peter Hochholdinger (früher Produktionschef bei Tesla) und natürlich Peter Rawlinson, CEO von Lucid Motor. Er hat bei Tesla eben jenes Model S mitentwickelt.
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Nun kommt also endlich das erste Modell des kalifornischen Unternehmens heraus. Lucid Air soll nach gut sechs Jahren Entwicklung am 9. September 2020 der Öffentlichkeit erstmals offiziell präsentiert werden – online.
Was ist zu erwarten?
Inspiriert von Privatjets
Vom Lucid Air sind bereits einige Daten bekannt. So gibt es, soweit bislang verkündet, zwei Versionen. Die Basisversion bietet 400 PS und 385 Kilometer Reichweite – für einen Preis von 60.000 US-Dollar. Die Premium-Version kommt mit 1.000 PS daher, 640 Kilometer Reichweite und das Modell beschleunigt von 0 auf 100 in etwas unter 2,5 Sekunden. Das kostet dann allerdings auch 100.000 Dollar.
Übrigens: Die 1.000 PS erwähnt Lucid Motors gar nicht so oft. Das scheint eher ein „Nebeneffekt“ des Designs zu sein. Denn genau das ist wirklich die Herzensangelegenheit von Rawlinson.
Vom Design her orientiert sich Lucid Air an der Geometrie von Privatjets, wie CEO Peter Rawlinson in einem Werbevideo verrät. Will heißen: Luxus und Ingenieurskunst sollen hier Hand in Hand gehen.
Das erreicht das Auto auch durch die Freiheiten, die der Elektromotor den Designern gibt. Kernstück davon ist das kleine Triebwerk. So lässt sich Platz besser ausnutzen. Das Auto bietet dadurch genauso viel Raum wie die Mercedes S-Klasse, hat aber kleinere Maße.
Andere interessante Ausstattungsdetails sind die kleiner gehaltenen Seitenspiegel, die in das Auto eingelassenen Türgriffe oder die sportlich niedriger liegenden Reifen. Besonderer Design-Kniff: Die Frontscheinwerfer bestehen aus vielen kleinen Leuchten, die sich einzeln ausfahren, was dem Auto einen futuristischen Hauch gibt.
Ach so, und angeblich ist der Lucid Air auch schon bereit für die nächste Stufe: autonomes Fahren, heißt es auf der Website von Lucid Motors.
„In der Zukunft wird dein Auto in der Lage sein, für dich einzukaufen, deine Kinder vom Sport abzuholen oder dir einen Moment der Entspannung zu geben, während du dich zurücklehnst und nach Hause gefahren wirst.“
Man merkt also schon, dass Lucid Air auf den Luxusmarkt ausgelegt ist.
So effizient wie die Renault Zoe
Tatsächlich waren all die aufwendigen Design-Details auch etwas, das Rawlinson schon ins Tesla Model S einbauen wollte. Elon Musk bevorzugte aber eine simplerere, minimalistischere Ausstattung. Nun kann sich Rawlinson damit also beim Lucid Air austoben.
Darüber hinaus bringt Rawlinson auch Erfahrung von seiner Zeit bei Jaguar mit. Peter Hochholdinger war wiederum 24 Jahre lang bei Audi. Es überrascht daher nicht, dass der Lucid Air mit hoher Ingenieurskunst beeindruckt.
Einige Insider glauben sogar, dass der Lucid Air sich damit deutlich von Konkurrent Tesla abheben könnte.
Denn die Elektro-Limousine ist nicht nur stylisch und fährt sehr schnell, sie ist auch noch erstaunlich effizient.
So arbeitet der Lucid Air mit einer hohen Spannung von 900 Volt. Das übertrifft sogar den 800-Volt-Porsche Taycan.
Das lässt das Auto schneller fahren, schneller laden und mit weniger Material agieren. Die sechs Kilometer pro Kilowattstunde beim Lucid Air machen die Limousine damit ähnlich effizient wie die Renault Zoe.
In einer Testfahrt schaffte der Prototyp vom Lucid Air entsprechend die Strecke von San Francisco nach Los Angeles (1.288 Kilometer) mit nur einer Nachladung – was eine echte (nicht nur theoretische) Reichweite von mehr als 600 Kilometern andeutet.
Genau darum erwarten so viele den Lucid Air mit Spannung und glauben, das Unternehmen könnte den Elektroautomarkt neu aufmischen.
Lucid Air hat ein großes Problem: Zeit
Denn auch wenn natürlich das Auto stark ans Tesla Model S erinnert, sieht es zumindest auf den ersten Blick so aus, dass der Lucid Air weniger klobig daherkommt.
Doch Lucid Motors hat auch ein großes Problem: Zeit. Eigentlich sollte die Produktion am Lucid Air schon 2018 starten. Doch bis man die nötige Finanzierung zusammen hatte und die Produktionsstätte in Arizona errichtet hatte, verging sehr viel Zeit. In diesem Jahr kam dann noch Corona dazwischen.
Das könnte dem Lucid Air den Wind aus den Segeln genommen haben. Denn neben Tesla ist nun mit dem Audi e-tron noch ein weiterer großer Konkurrent in dem Segment unterwegs. Und ob das Geld derzeit selbst bei Elektroauto-Fans so locker liegt, ist fraglich.
Doch: Elektroautos sind auch nahezu die einzigen Absatzrenner in der Corona-Krise. Vielleicht kann davon auch Lucid Air profitieren, wenn er denn tatsächlich die hohen Erwartungen auch in der Praxis erfüllen kann.
Die offizielle Enthüllung am 9. September wird also definitiv spannend.
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