3D-Printer sind längst nicht mehr das unbekannte nerdige Spielzeug. Es gibt mehr und mehr Fablabs, viele Bibliotheken haben mittlerweile einen 3D-Drucker, Galerien drucken Kunstwerke zum Mitnehmen aus. Auch wenn die Preise mittlerweile gefallen sind, kosten die großen Geräte nach wie vor mehrere Tausend Euro. Doch das könnte sich nächstes Jahr ab Februar ändern.
Denn dann laufen wichtige Patente aus, die im Moment noch den Wettbewerb im Bereich der fortschrittlichsten 3D-Drucker behindern, sagt Duan Scott von Shapeways, einem der größten Unternehmen im Bereich 3D-Druck. Shapeways verkauft selbst keine Geräte, sondern fertigt nur im Auftrag.
Stichwort „Lasersintern“
Die Patente betreffen das Lasersintern, eine der günstigsten und gleichzeitig präzisesten Techniken des dreidimensionalen Druckens. Dabei wird der Rohstoff in Schichten von etwa 0,001 bis 0,2 mm Dicke auf einer Plattform aufgebracht. Durch Steuerung des Lasers wird dann eine Schicht der zu druckenden Form in das Material gesintert, quasi eingeschmolzen. Dann wird eine neue Schicht des Pulvers aufgetragen und der Prozess wiederholt. Als Material können hier verschiedene Kunststoffe wie Beispiel Polyamid, kunststoffbeschichteter Formsand, oder sogar Metall- und Keramikpulver eingesetzt werden.
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Mit dem Wegfall der Patente werden die Preise für die Geräte fallen, da ist sich Scott sicher. Als das Patent auf eine andere Technik des 3D-Druckens (Fused Deposition Modeling – die Schmelzschichtung funktioniert ähnlich wie Lasersintern, ist aber längst nicht so präzise) auslief, wurden die 3D-Printer mit diesem Verfahren schlagartig billiger. MakerBot setzte sich damals an die Spitze dieser ersten Generation von Heim-3D-Druckern, die mittlerweile schon für wenige hundert Euro erhältlich sind.
Eine Umwälzung des Marktes
Mit der präzisen Technologie, die dann günstiger auf dem Markt ist, wird sich der Einsatz von 3D-Druckern nochmals ändern. Denn mit dem Lasersintern geht es weg von den relativ groben Ergebnissen, wie sie sich auf den FDM-Maschinen produzieren lassen, hin zu den hochqualitativen Modellen wie Shapeways sie liefert – ein präzises 3D-Modell vorausgesetzt. Die stehen dann auch nicht hinter der Qualität von traditioneller Fertigung zum Beispiel mit Druckformen nach.
Einen ersten Eindruck von den niedrigeren Preisen bietet Formlabs. Deren Form 1 ist der günstigste 3D-Printer, der mit Lasersintern arbeitet. Die Firma, die aus dem MIT Media Lab entstanden ist, setzt das Verfahren jetzt schon in Lizenz ein. Die Vorbestellung des Form 1 kostet 3.300 Dollar – vergleichsweise günstig für einen solchen Drucker.
Wie weit die Preise für die Lasersintering-Drucker noch fallen werden, sehen wir dann im Februar. Und was dann mit dem 3D-Drucker-Markt passiert, welchen Einfluss die Drucker auf die anderen Märkte haben, und ob sich die 3D-Drucker vom Nerdspielzeug zum Alltagsgerät entwickeln, wird sich dann auch zeigen.
Bild: Keyboard with Print button / Shutterstock
Der Meinung bin ich auf jeden Fall auch, dass die Preise dann gehörig purzeln werden. Nicht mehr lange und „jeder“ besitzt einen 3D-Drucker zuhause. Der Produktionsprozess von Konsumgütern wird somit immer mehr zum Konsumenten verlagert.
Ich verfolge die Technologie jetzt schon eine Weile. Es ist enorm, was sich innerhalb des letzten Jahres alles getan hat. Deswegen ist es spannend, was noch alles kommen wird…
Grundsätzlich hat Duann da natürlich recht.
Allerdings kostet eine professionelle Lasersinteranlage mal eben einige Hunderttausend Euros – bis sowas deutlich preiswerter sein wird ist dann doch noch ein weiter Weg …
Die Formlab 1 ist übrigens eine SLA–Maschine (Stereolithographie = UV empfindliches Harz) und keine SLS- Maschine (Lasersintern = Pulver).
Das wär schon eine klasse Sache, so einen 3D-Drucker selbst zu Hause zu haben. Inzwischen gibt es ja schon die verücktesten Meldungen, was mit 3D-Druckern so alles hergestellt wird. Insbesondere in der Medizintechnik finde ich die Entwicklung äußerst spannend…