Muss Tesla seinen Produktionsstart in seiner Gigafabrik Berlin verschieben? Angesichts einer möglichen Neuauslegung von Unterlagen könnte sich der Start tatsächlich um mehrere Monate verschieben.
Gigafabrik Berlin: Produktionsstart im Juli in Gefahr?
Im Juli 2021 wollte Tesla in seiner Gigafabrik Berlin die Produktion für seine Elektroautos starten. 500.000 Fahrzeuge sollen ab dann jährlich in der Fabrik in Grünheide vom Band rollen. Doch dieser Termin ist nun möglicherweise in Gefahr und könnte sich gar um Monate verschieben.
Das berichtet das Handelsblatt und beruft sich dabei unter anderem auf Aussagen von Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach aus dem Wirtschaftsausschuss des Potsdamer Landtages.
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Produktionsstart könnte sich bis zu drei Monate verschieben
Der Grund: Es müssen möglicherweise Unterlagen erneut ausgelegt werden. Und das kann dauern.
„Wenn es die komplexeste Form der Auslegung werden würde, dann sind wir bei drei Monaten“, zitiert das Handelsblatt Steinbach dazu.
Ob eine erneute Auslegung der Unterlagen überhaupt notwendig ist, entscheidet das Landesamt für Umwelt (LfU). Diese Entscheidung ist aber bislang noch nicht getroffen, sagte eine Sprecherin gegenüber dem Handelsblatt.
Dafür warte man noch auf einige Unterlagen und Stellungnahmen.
Behörde wartet noch auf Unterlagen
Ein Grund für eine erneute Auslegung wäre, wenn Tesla sein Bauvorhaben während des laufenden Genehmigungsverfahrens so geändert hätte, dass Dritte dadurch nachteilig betroffen wären.
Tesla hat in der Tat seine Pläne für die Versickerung von Niederschlagswasser geändert. Auch steht noch ein Gutachten zu Störfällen in der Fabrik aus.
Sollte das LfU daraufhin entscheiden, dass die Unterlagen erneut ausgelegt werden müssen, ist das ein längerer Prozess, weil es bestimmte gesetzliche Vorgaben zur Auslegungsdauer gibt. Auch haben Bürger:innen die Chance, Vorwände einzureichen und am Ende muss das LfU alle Eingänge erneut prüfen.
Steinbach sagte, dass für ihn ein verschobener Produktionsstart akzeptabel sei. Oberste Priorität habe ein hieb- und stichfestes Genehmigungsverfahren.
Gigafabrik Berlin verzögert: Tesla wäre nicht erfreut
Tesla wiederum sieht das vermutlich anders. Das Unternehmen hatte vor Kurzem den langwierigen Genehmigungsprozess öffentlich kritisiert. Der Autobauer dürfte also im Fall einer erneuten Verzögerung wenig erfreut sein.
Der Elektroautohersteller aus den USA baut die Gigafabrik Berlin bislang auf eigene Gefahr, weil die endgültige Genehmigung noch aussteht. Sollte diese ausbleiben, muss Tesla das Gelände wieder in den ursprünglichen Zustand versetzen.
Umweltverbände haben den Bau der Gigafabrik Berlin mehrfach kritisiert. Auch gibt es Bedenken, dass der hohe Wasserbedarf der Tesla-Fabrik die Trinkwasserversorgung in der Region beeinträchtigen könnte.
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