Vor ein paar Tagen berichteten wir, dass movie2k.to offline sei. In den Kommentaren unter dem Artikel hielt sich die Trauer in Grenzen, schließlich gibt es zahlreiche andere Portale und mit movie4k.to schon einen entsprechenden Nachfolger. Und überhaupt: Man streame ja nur, weil der Kinobesuch so teuer sei und die Filme es zu spät nach Deutschland schaffen. Also alles, wenn schon nicht legal, dann wenigstens legitim? Zeit für einen Faktencheck.
1. Kino ist doch viel zu teuer!
Das Argument: Ein Kinoabend mit Freunden und Familie sei viel zu teuer. Würde man den Kinopreis senken (Vorschlag eines Kommentators lag bei 3,50 Euro), gingen mehr Leute ins Kino, ergo würde man auch mehr verdienen.
Die Fakten: Eine durchschnittliche Kinokarte kostet in Deutschland 7,65 Euro. 2007 waren es noch 6,04 Euro – allerdings nicht inflationsbereinigt. Trotz gestiegenem Ticketpreis ist aber die Anzahl der Kinogänger gestiegen– auf 135.000 135 Millionen Besucher in 2012. In den USA hingegen ist der reale Ticketpreis von 1965 bis 2009 ungefähr gleich geblieben (Vogel, 2010: 83). Hinzu kommt, dass etwa die Hälfte des Kinopreises beim Theaterbetreiber verbleibt, der damit sein Kino finanzieren muss – die hohen Kosten für die Umrüstung auf den digitalen Kinobetrieb oder gar 3D-Säle werden da noch gar nicht berücksichtigt.
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Würde man den durchschnittlichen Ticketpreis um etwa 50 Prozent auf 3,50 Euro reduzieren, bekäme der Verleiher also 1,75 Euro. Davon gehen 30 Prozent Distributionsgebühr ab; 1,22 Euro verbleiben beim Filmstudio. Eine durchschnittlicher Hollywood-Streifen kostet heute etwa 100 Millionen Dollar, 30 Millionen Dollar entfallen dabei aufs Marketing. Und viel hilft viel: Die Filmtitel mit den höchsten Umsätzen sind Avatar, Titanic, Marvel’s The Avengers, Harry Potter Teil 2 und Iron Man 3 – alles Filme, die teuer produziert worden sind.
2. Der Filmbranche geht es doch gar nicht so schlecht!
Das Argument: Wenn Tom Cruise 60 Millionen Dollar für einen Film verdient und die Filme Umsatzrekorde brechen, kann es der Filmindustrie ja nicht schlecht gehen.
Die Fakten: Nur etwa 20 40 Prozent aller Filme und auch Musikalben spielen ihre Kosten wieder ein. Die anderen 80 60 Prozent machen Verluste, die die Kassenschlager wieder auffangen müssen. Dieses Geschäftsmodell erlaubt es, relativ hohe Risiken einzugehen, denn niemand weiß vorher, ob ein Film auch ein Hit wird.
Doch wozu braucht Tom Cruise 60 Millionen Dollar? Sicher, man kann bei so einem Gehaltscheck neidisch werden, doch Tom Cruise ist einer der wenigen Superstars. Die meisten Schauspieler in Hollywood verdienen sich was durchs Kellnern dazu. Hinzu kommt: Volkswirtschaftlich gesehen ist Tom Cruise ein Monopolist – es gibt schlichtweg keinen Schauspieler, der so aussieht und schauspielert wie er.
Natürlich könnte man für Mission Impossible auch Bruce Willis oder Matt Damon nehmen – doch auch die haben hohe Gagen. Denn: Stars sind ein Qualitätsprädikat und Talent lässt sich nicht durch ein bisschen schlechteres Talent ersetzen. Würde Klaus Mustermann Ethan Hawke Hunt spielen wäre Mission Impossible nicht so erfolgreich.
3. Die Filme kommen viel zu spät in deutsche Kinos!
Das Argument: Der Film, den ich sehen will, lief schon vor Wochen oder Monaten in den USA. Ich muss aber warten, bis ich ihn im deutschen Kino oder gar online sehen kann. Würde man die Verwertungszeitfenster abschaffen, würde auch keiner mehr illegal streamen.
Die Fakten: 70 Prozent des Umsatzes eines US-Films kommen aus Übersee, doch Kinoumsätze machen nur noch 20 Prozent des Gesamtumsatzes aus (Vogel, 2010: 98). Der Rest kommt überwiegend aus dem DVD-Kauf beziehungsweise –Verleih und TV-Rechten. Allerdings ist es für einen deutschen Verleiher riskant, einen Film gleichzeitig mit dem US-Start aufzuführen. Stattdessen wartet man lieber den Erfolg vom Eröffnungswochenende ab und passt dann die Marketing-Ausgaben für die deutsche Veröffentlichung an.
Ich habe auch keine Lust, zu warten, bis man einen Film in Deutschland sehen kann. Aber zum einen wurden die Verwertungszeitfenster schon verkürzt und zum anderen macht es wirtschaftlich gesehen immer noch Sinn, die Preise über verschiedene Verwertungszeitfenster zu differenzieren: Der Kino-Besuch ist für den Zuschauer relativ teuer, der DVD-Verleih akzeptabel, beim Free-TV ist der Film von der Werbeunterbrechung abgesehen kostenlos.
4. Für eine Streaming-Flatrate würde ich sogar zahlen!
Das Argument: Bei der Musik gibt es inzwischen Streaming-Flats für 10 Euro im Monat, warum gibt es sowas nicht für Filme? Und warum ist Maxdome so teuer, die müssen ja nur die Rechte einkaufen?
Die Fakten: Nicht der Prozess des Rechteeinkaufs kostet Geld, sondern die Rechte selbst. Denn im Gegensatz zu einem professionellen Musikalbum, dessen Produktion mindestens 200.000 Dollar kostet (Vogel, 2010: 260), kommt ein Hollywood-Film auf 70 Millionen Dollar Produktionskosten. Außerdem sind die Traffickosten für den Anbieter größer. Selbst in den USA, häufig dem Vorreiter bei Technologien und Marktentwicklungen, gibt es keine Film-Flatrate mit aktuellen Blockbustern.
5. Download-Portale kurbeln den Absatz doch an!
Das Argument: Ich will einen Film lieber erst mal ansehen, bevor ich mir ein Kinoticket kaufe. Und über Streaming-Portale werde ich erst auf gute Filme aufmerksam.
Die Fakten: Die These, dass durch illegale Downloads die Umsatzzahlen steigen, wird hinterfragt. Bei dem Einzelnen mag das stimmen, doch grundsätzlich überwiegt in der Wissenschaft jedoch die Meinung, dass Piraterie die Umsätze eher negativ beeinträchtigt.
6. Filmportale befriedigen nur die Bedürfnisse der User!
Das Argument: Ich will Filme im Original-Ton sehen und habe zuhause einen 40 Zoll-Fernseher – ich brauch kein Kino.
Die Fakten: Das mag sein, aber der Markt ist schlichtweg zu klein, als dass es sich für Disney & Co. lohnen würde, entsprechende Angebote zu machen. Denn wenn man 10 Euro zahlen müsste, um einen Film zu streamen, würden viele sicherlich wieder zu kinox.to und Konsorten gehen.
Ich würde auch gerne US-Shows und Filme häufiger im Original sehen, aber das ist leider auch eine Rechtefrage. In der Tat liegt hier ein großes Problem in der Filmbranche vor, an dem gearbeitet werden muss und gearbeitet wird. Denn natürlich befriedigen Filmportale die Bedürfnisse einzelner User. Die meisten jedoch, die nicht so internet-affin sind, keinen 40-Zoll-Fernseher und Dolby-Surround-System zuhause haben und nicht so sattelfest im Englisch sind, warten dann eben doch lieber ein paar Wochen und gehen dann ins Kino oder schalten die TV-Ausstrahlung ein.
7. Die Abschaltung ist doch ein Kampf gegen Windmühlen!
Das Argument: Wird eine Plattform abgeschaltet, schießen zwei neue aus dem Boden. Es ist ein Kampf gegen eine Hydra. Die Filmindustrie will ihr veraltetes Geschäftsmodell schützen und geht nicht mit der Zeit.
Die Fakten: Ja, man will das Geschäftsmodell schützen, denn man hat ja auch 70 Millionen Dollar für die Produktion eines Films ausgegeben. Ich kann daran auch nichts Verwerfliches erkennen, denn was wäre die Alternative?
Sicher: Abschalten alleine bringt nicht viel. Man muss die Piraterie eindämmen und legale Angebote schaffen. In den USA gehen Hulu und Netflix schon in die richtige Richtung, aber auch dort wird in den nächsten Jahren wohl kaum ein Blockbuster zum Kinostart legal gestreamt werden können.
Fazit
Man darf festhalten: Viele User ärgern sich und fühlen sich von der Filmindustrie gegängelt, doch für viele Kritikpunkte gibt es sehr klare wirtschaftliche Argumente. Das ändert vermutlich nicht die Unzufriedenheit, schafft aber vielleicht ein bisschen Verständnis, warum Kino so teuer ist und Filme so spät nach Deutschland kommen.
Bild: photo of an old movie projector / Shutterstock.com
Hier in Berlin kostet eine Kinokarte ca. 12 Euro. Wenn’s 3D ist, gerne auch mal mehr. Wo die durchschnittlichen 7 Euro herkommen, frage ich mich. Schließt der Durchschnitt auch kleine Spartenkinos mit ein? Sind da Vorführungen alter Filme mit einberechnet, die dann gern mal als „Kino für Kenner“ oder Ähnliches laufen und entsprechend günstiger sind? Anders kann ich mir den Preis nicht erklären. Zweistellige Preise sind jedenfalls schon eine ziemliche Frechheit und leider die Norm. Wenn ich nach einem Kinobesuch für 2 Karten und ein wenig Popcorn 30 Euro oder mehr los bin, dann empfinde ich das Filmvergnügen nicht mehr wirklich vergnüglich.
Wie die Zahl genau zustande kommt, wird nicht aufgeschlüsselt, aber sie ergibt sich aus dem Gesamtumsatz geteilt durch die Gesamtzuschaueranzahl. Somit wird die 14 Uhr-Vorstellung im Kino auf dem Land genauso eingerechnet wie der 3D-Film in Berlin. Bei der Filmförderungsanstalt (ffa.de) findest du unter Marktdaten weitere Statistiken zu den Eintrittspreisen.
Hach, ein leidiges Thema. Ich denke man muss eher auf die Konsumenten achten und versuchen einen geeigneten Weg finden. Spotify hat es bei der Musik vorgemacht und ich denke, dass es auch irgendwann etwas ähnliches für die Filme/Serien geben wird. Das ist meiner Meinung nach der richtige Weg. Aber solange müssen wir uns noch mit Blu Rays zufrieden geben. Aber was gibt es denn eigentlich auch schöneres als sich abends eine wunderbare Blu Ray in herrausragende Qualität anzusehen?
Ich bezahle auch für die Atmosphäre, den perfekten Sourround Sound und die Riesenleinwand bei einem Kinobesuch gerne.
Was das Problem bei den Leuten ist die sich beschweren: Früher war es normal sich pro Quartal maximal einen-, vllt auch zwei Kinofilme anzusehen und sich die anderen später beim Videoverleih auszuleihen. Doch der verwöhnte heutige Konsument will JEDEN Blockbuster sehen der im Jahr rauskommt und das wäre halt nicht ganz preiswert.
Ich habe in der Film zwar die Vermutung das zwar die Gagen für Schauspieler und Produzenten ins Unermessliche steigen, die Qualität selbst der Hollywood Spielfilme selbst der teuren „Block Buster“ immer weiter Abnimmt.
Es gibt fast nur noch Fortsetzungen oder Gangrene Filme mit fast immer gleicher Vorhersehbarer 08/15 Handlung und Story, mit blassen meist schon gesehenen Computereffekte aus der Retorte und dazu einen übersteigerten Patriotismus.
Hollywood wird immer mehr zu einem „Fast Food Kino“, deren Inhalt gleich schmeckt und nicht Befriedigt.
Gute Geschichten und wirklich spannende Storys was großes Kino der 1980ziger oder auch noch 90ziger Jahre ausmachte sind Mangelware geworden.
Es gibt keine neuen „Star-Wars“, „Indianer Jones“ oder auch „Jurassic Park“ Niveau Klassiker mehr.
Wenn einmal ein Film erfolgreich ist, wird er mit der Xten Fortsetzung wie bei „Iron Man“ oder „Fast And Furious“ zu Tode geritten.
Daher sind wohl auch Serien immer beliebter geworden.
Für die 7€ irgendwas würd ich gerne öfters ins Kino. Aber Star Trek hat mich in 3D im kleinsten Cineplexx Saal 12,50€ gekostet. 1€ zusätzlich weil ich mich erdreiste im Vorab zu reservieren und zu bezahlen. Für Kleinfamilien zu teuer und für viele Einzelpersonen auf Dauer sicher auch.
Einen weiteren schrecklichen Trend durfte ich in Stuttgart beobachten: Currywurst und Hotdogs als Kinomenü. Jetzt wird man nicht nur „zugegruncht“ sondern auch noch zugestunken. Bei Filmen wir Iron Man mag sowas egal sein, aber wenn man bei einem Film etwas Atmosphäre und Ruhe aufbauen will, geht das nur noch zu Hause oder mit nur sehr wenigen Leuten im Kino.
Sorry, die „Fakten“ kommen teilweise sehr konstruiert rüber und in wie weit die Zahlen stimmen, sei dahingestellt. Wir alle wissen wie Gelder bilanziert und verschoben werden können, um Zahlen schönzurechnen. Apple ist da gerade ein prominentes Beispiel.
Der Durchschnittspreis einer Kinokarte ist ebenfalls schöngerechnet. Interessant wäre der Durchschnittspreis für relevante Blockbuster zu üblichen Zeiten.
Vergessen wird auch, dass Kinos einen 3D Aufschlag verlangen, was die Argumentation bezüglich der Investitionen schon relativiert.
Das die Kinos einen so hohen Anteil der Einnahmen abführen müssen, haben sie sich selbst zuzuschreiben. Man erinnere sich an den Boykottversuch der Kinos bei „Hulk“ vor 10 Jahren, als die Verleiher die Abgaben auf (ich glaube) 55% erhöhten. Leider haben sie den Boykott nicht durchgehalten und nun müssen sie zahlen.
Das Streamingrechte so viel kosten, ist ein gutes Beispiel für die Gier der Industrie und kein Grund, warum es keine Streamingangebote geben kann.
„Volkswirtschaftlich gesehen ist Tom Cruise ein Monopolist – es gibt schlichtweg keinen Schauspieler, der so aussieht und schauspielert wie er.“
Soll das ein Witz sein? Jeder halbwegs bekannte Schauspieler ist ein „Monopolist“, damit kann ich doch keine irrsinnigen Gagen begründen.
Wenn du andere Zahlen kennst, nenne uns doch bitte deine Quelle. Das Buch von Harold Vogel ist jedenfalls ein Standard-Werk in den USA.
Die 3D-Umrüstung pro Saal kostet schätzungsweise 140.000 Euro pro Saal/Leinwand: http://www.netzwelt.de/news/80107-3d-film-stereoskopie-kommt-deutschen-kinos-fahrt.html Das muss man erst mal durch einen 3D-Zuschlag reinholen. Und die Filmverleihgebühr gibt es eigentlich schon immer.
Richtig: Jeder Schauspieler ist volkswirtschaftlich gesehen ein Monopolist, aber die Nachfrage bestimmt die Gage. Und die ist bei Tom Cruise eben höher als bei irgendeinem unbekannten Gesicht.
posten sie ihre gegenargumente einfach mal im gulliforum (das sind die „pro-download-argumente“ wohl her), da werden ihnen die armen user aber was erzählen! 🙂
Die Pro-Download-Argumente kommen aus dem Artikel auf BASIC thinking über movie2k.to. Gerne kannst du einen Link im Gulliforum posten – wir freuen uns auf die Diskussion 😉
@Thomas: Zu der Frage der Preise: Es muss ja nicht immer das große Cinemaxx sein. In den ländlichen Regionen können kleinere Kinos trotz vernünftiger Ausstattung wesentlich günstiger sein. Bei uns gibt es ein kleineres aber trotzdem gut ausgestattetes Kino, das Nachmittags aktuelle Blockbuster für 5 Euro anbietet (ohne 3D). Abends kosten 3D Filme ca. 9 Euro.
Wenn ich aber statt in das kleine, lieber in das große Kino gehe, bezahle ich auch locker meine 12 Euro und mehr.
Ich gehe gerne ins Kino, ich hab ein 5 Sterne Ticket fürs Cinestar. Das was teuer ist, ist ja nicht nur fas Ticket, sondern die Getränke und Popcorn. Das wird locker nochmal so teuer wie die Kinokarte.
Was mich stört sind nicht Filme sondern eher Serien. Wenn die bei uns mal laufen, dann nur paar Folgen bis der Wiederholungsmarathon startet.
Ich glaube auch nicht, dass die Leute, die sich Filme online anschauen das aus purer Bosheit machen, sondern weil sie sich das nicht leisten können. Ein bischen Piraterie schadet nicht und ermöglicht auch ärmeren Leuten Unterhaltung.
Die Argumente sind so lala. Beispiel:
„Kino ist doch viel zu teuer!“
Argument: Durchschnittspreis 7,65 €
Das sagt gerade mal nix aus. Es gibt Leute, die können sich das leisten (nicht zu teuer) und Leute, die können sich das nicht leisten (zu teuer). Eine vierköpfige Familie zahlt dann z.B. ca. 30 € für einen Kinobesuch: das hört sich für mich erst mal teuer an.
Oder „Für eine Streaming-Flatrate würde ich sogar zahlen!“
Argument: Nicht der Prozess des Rechteeinkaufs kostet Geld, sondern die Rechte selbst. Kostet halt viel etc.
Dann müssen die Rechte halt billiger verkauft werden. Oder ich staffele nach Alter des Films. Aber Du weißt auch: das ist nicht der Fall. Der neuesten Blockbuster kriege ich deutlich billiger als den älteren Arthouse-Film.
Oder „Filmportale befriedigen nur die Bedürfnisse der User!“
Argument: Die meisten jedoch, die nicht so internet-affin sind, keinen 40-Zoll-Fernseher und Dolby-Surround-System zuhause haben und nicht so sattelfest im Englisch sind, warten dann eben doch lieber ein paar Wochen und gehen dann ins Kino oder schalten die TV-Ausstrahlung ein.
Dann braucht sich ja auch keiner beschweren, dass nicht genug Leute sich das angucken, oder?
Die ganze Argumentation ist sehr industrielastig aufgebaut, nicht dass es nicht auch gute Argumente gäbe, aber der Ausgangspunkt ist ja, dass die Industrie gerne mehr Geld hätte. Die Nutzer sagen jetzt, unter welchen Umständen sie bereit wären, mehr Geld auszugeben (ob das ehrlich oder vorgeschoben ist, andere Diskussion).
Die Industrie antwortet jetzt: Eure Argumente sind nicht valide, wir ändern nix.
Was wird die Folge sein? Genau, die Nutzer fühlen sich nicht ernstgenommen und geben nicht mehr Geld, laden illegal und werden dafür verklagt. Typische Lose-Lose-Situation.
Oder sie sind wie ich, laden nicht illegal und werden nicht verklagt, geben aber auch kein Geld an die Industrie. Nützt der Industrie auch nichts.
Die Diskussion müsste von beiden Seiten etwas offener geführt werden. Aber, und das gebe ich zu bedenken: die Industrie will etwas von mir (Geld). Dann muss sie mir auch was bieten. Sonst kann ich auch prima ein Buch lesen.
Ich wäre ja schon froh, wenn man über iTunes in Österreich Serien kaufen könnte. Jetzt kann man ja nur warten bis die Serien auf DVD erscheinen…
…und für einzelne Serien nehme ich mir nicht ein Sky Abo um 45 Euro pro Monat, welches eine Mindestlaufzeit von einem Jahr hat…
Was auch nicht Berücksichtigt wurde in der Aufzählung ist das der Zeitabstand von Kinostart bis zum Erscheinen des Films auf BR/DVD oder im Pay-TV immer kürzer werden, waren es Früher mind. 6 Mon gibt es haute viele Filme schon nach 3 Mon zum Kauf. Da warten viele einfach ab und sparen sich den Kinobesuch.
Zumal heute die Technische Heimausstattung viel Höher ist als Früher zur Analogen Röhre.
„Die meisten Schauspieler in Hollywood verdienen sich was durchs Kellnern dazu.“
Bei dem Satz hab ich aufgehört zu lesen. Da versucht jemand sich die Fakten so hinzubiegen dass sie zu der gewünschten Message des Artikels passen.
Ich habe jetzt gerade ein Jahr in Los Angeles gewohnt und jeder zweite versucht da sein Glück und kaum einer schafft es. Im Ernst, glaubst du alle Schauspieler – hier wie drüben – verdienen durch die Schauspielerei genug zum Leben?
Hihihy!
“Die meisten Schauspieler in Hollywood verdienen sich was durchs Kellnern dazu.”
Wohl kaum bei einem Steifen, der 70 Millionen U$-Dollar kostet. Das gilt vielleicht für Statisten, aber bei solchen Projekten arbeiten die danach auch erst einmal ein paar Wochen oder auch Monate gar nichts mehr!
Ich lese hier ja eigentlich gerne mit, aber leider muß ich euch sagen, daß eure Artikel immer schlechter werden und immer öfter zu Gunsten der Industrie-Konzerne ausfallen!
Ich weiß jetzt nicht, warum etwas schlechter ist, weil es „zugunsten der Industrie-Konzerne“ ausfällt. Es sind schlichtweg Fakten, aber die kann man natürlich auch gerne ignorieren, damit man wieder auf die böse Filmindustrie schimpfen kann…
“Die meisten Schauspieler in Hollywood verdienen sich was durchs Kellnern dazu.”
Das gilt aber nur für Hollywoodfilme und Schauspieler, die sowieso nicht im deutschen Durchschnittskino laufen und meist sofort auf Datenträger hierzulande veröffentlicht werden.
Außer den bekannten Schauspielern und Produzenten, die als Einspielgaranten gelten, kann kaum einer in der Filmindustrie reich werden.
Sieht man doch gerade auch am großen Sterben der Special Effects Schmieden, die komplett unterbezahlt sind und für Filme wie „Life of Pie“ in knochenharte Vorleistung gehen und am Ende pleite gehen, weil sie NICHTS vom Erfolg und den Einnahmen haben.
Statisten, Kameraträger, Stuntleute, Hilfskräfte, Catering und Co werden sehen ebenso meist nichts von dem, was eine große Produktion an Geld einspielt.
Die Kassenschlager gleichen den Verlust bei den Nicht-Kassenschlagern aus? Warum müssen dann „die meisten Schauspieler in Hollywood“ „durchs Kellnern“ dazuverdienen? Müssten sie nicht dann versorgt sein.
Ich war für 7,50 € in Hangover 3, Cinemaxx Hannover. Sofern tatsächlich nicht das Kino den größten Teil bekommt, sondern eben auch der ganze Rattenschwanz, der an so einem Film hängt, dann ist das fair.
@freakpants
Was ist daran bitte an dieser Aussage nicht korrekt? Es gibt in Hollywood oder eher LA zehntausende oder gar hunderttausende Schauspieler oder auch Möchtegerne. Es gibt vielleicht die TOP 100 Elite die Millionen in ein oder zweistelliger Höhe pro Film bekommen, vielleicht noch ein Paar hundert bis wenige Tausend die von dem Gagen gut bis sehr sehr gut leben können und der Rest dümpelt vor sich hin und wartet auf den Durchbruch. Die meisten großen Schauspieler haben selbst klein angefangen und gekellnert und dann kam der Durchbruch, für die meisten Schauspieler kommt der Durchbruch nie. Als ob ganz Hollywood oder LA nur aus millionenschweren Schauspielern besteht.
Mär pff, wenns sie Geld verdienen wollen müssen sie auch ein bisschen Hirnen wie man es schaft. Wenn man an einem Modell festhält das aus der Zeit kommt wo noch nicht jeder / keiner einen TV zuhause hatte, ist man zum Scheitern verurteilt.
Der Vergleich mit den Musikstreamingportalen ist nicht aus der Luft gegriffen. Und die Im Artikel genannten Zahlen sind dafür nur ein Witz. Netflix schaft es in Amerika für 8$ im Monat Serien zu streamen die deutlich mehr als die genannten 200.000€ für ein Musikalbum kosten. Nur wenn durch irgendwelche alten dummen Strukturen von Rechteblablubbinhabern/verwerter etc das nicht weltweit genutzt werden kann dann sind sie selber schuld wenn sie nicht genug vedienen.
@Robert
„Die 3D-Umrüstung pro Saal kostet schätzungsweise 140.000 Euro pro Saal/Leinwand: http://www.netzwelt.de/news/80107-3d-film-stereoskopie-kommt-deutschen-kinos-fahrt.html Das muss man erst mal durch einen 3D-Zuschlag reinholen. Und die Filmverleihgebühr gibt es eigentlich schon immer.“
So ein schwachsinn, Zuschläge sind immer eine abzocke, eine Kino finanziert sich als ganzes, alles andere wäre auch betriebwirschaftlicher Schwachsinn.
Netflix ist ein ziemlich anderes Modell, da überwiegend TV-Serien nach der TV-Ausstrahlung gezeigt werden. Und gerade hat man die Streaming-Rechte von 2.000 Filmen verloren: http://www.huffingtonpost.com/2013/05/01/netflix-losing-movies-may_n_3191985.html
Und die Umrüstungskosten für 3D sind eigentlich kein Posten, der jährlich oder regelmäßig anfällt. Hinzu kommt die Umrüstung auf Digitaltechnik, die ca. 85.000 Euro kostet und von den Ländern und der FFA finanziert wird, weil es anders kaum zu schaffen ist: http://www.hna.de/nachrichten/hessen/land-verlaengert-foerderung-digitalen-umstellung-kinos-2711373.html
Ich verstehe das Argument mit den teuren Kinokarten nicht. Wenn ich das mal vergleiche, was ein Bier in einer Kneipe kostet bzw. wieviel man an einem Wochenende in Kneipen, Bars und Discotheken ausgibt, dann sind die Kosten für einen Kinoabend eher gering.
Man bekommt schliesslich eine riesen Leihnwand mit tollem Sound geboten.
Ich kann nur an alle Leute empfehlen, die normalerweise Filme im Internet streamen, mal wieder mit Freunden ins Kino zu gehen. Seid nicht sone Billigheimer!
Natürlich gibt es in Hollywood erfolglose oder unter bezahlte Schauspieler, welche sich was durchs Kellnern dazu verdienen, die gab es auch schon vor den Zeiten des Internet oder illegaler Kopien.
In Deutschland müssen auch viele zu „Hungerlohnen“ zb. bei Amazon arbeiten und können die Schuld dafür nicht auf „Raubkopien“ schieben…
Ich verstehe die ganze Diskussion nicht. Piraterie ist und bleibt Diebstahl!
Man kann nicht Diebstahl damit rechtfertigen, dass etwas (was auch noch ausschliesslich der Unterhaltung dient) zu teuer sei.
Klaut ihr etwa auch Benzin, Bücher oder DVDs mit dem Argument, dass es zu teuer ist??? Und würdet ihr dann auch argumentieren, dass die Anbieter doch einfach nur den Preis senken müssten, damit ihr nicht mehr klaut???
Einige Menschen haben ein absurdes Rechtsdenken. Auch wenn etwas relativ leicht zu stehlen ist, ist es Diebstahl.
Faktencheck… Dieser Artikel hat wohl eher RTL/Gallileo-Nievau. Hier sind wohl eher die „Fakten“ die Mär.
Hm…kannst du vielleicht konkreter werden?
Piraterie ist ein absolutes NoGo!
Aber über den Begriff „Piraterie“ lässt sich außergewöhnlich gut Diskutieren (vernab vom Duden).
„Ein professionelles Musik-Album kostet mindestents 200.000“ – hach ja, das kann so schon stimmen. Allerdings verdienen professionelle Tonstudios nach erstmaliger Investition in die Technik und „kleineren“ kontinuierlichen Aufrüstungen extrem viel Geld. Dann kommen noch recht hoche Gagen für wenige „gute“ Ghostwriter hinzu (wobei diese immner noch den kleinsten Teil abbekommen). Dann noch immens hoche Gagen für den Star. Wer soviel verdient, kann natürlich auch übermäßig viel -Müll- ähm… Songs produzieren, inkl. teurem, wissenschaftlichem Algorithmus, der einen Charterfolg garantiert (weswegen sich heutzutage erschreckend viele Titel ziemlich gleich anhören).
Nun zu den Filmen: ich unterstütze Independent-Filmprojekte, bei denen ich vorab entscheide, ob ich sie später sehen will. Dann steuer ich etwas bei (startnext o. ä.) bis die Summe ausreicht (je nach Special-Effekts, Kulisse, kostet diese Produktion roundabout 20.000- 100.000 €). Das der Film dann anschließend für jeden GRATIS zur Verfügung steht, finde ich persönlich ganz klasse!
Ich verdien mein Geld mit lebenswichtigen Dingen- da brauche ich keinen monetären Profit aus Unterhaltungsmedien!
Ich freue mich, dass der Film dann anderen auch gefällt, oder einfach die Möglichkeit haben, sich den Film anzuschauen (auch Wenigverdienern, die sonst ausgeschlossen wären)!
@Timo
„Ich verstehe die ganze Diskussion nicht. Piraterie ist und bleibt Diebstahl!“
Natürlich hast du Recht, aber was denkst was das Internet so Beliebt gemacht hat und es immer noch tut, sicher keine Blogs oder Katzenbilder.
Zudem geht es hier auch weniger um Illegale Sachen, sondern die überholte Verkaufsstrategie und der Filmbranche.
sehr gute zusammenstellung der fakten, durch die bewiesen wird, dass illegales streaming bzw downloading eine marktlücke füllt, die die filmindustrie selber nicht füllen kann
Die hohen Gagen der Schauspieler und Filmproduktionen als Argument zu bringen nimmt mir ehrlich gesagt ein wenig die Lust, die anderen Argumente auch nur im Ansatz als ernsthaft anzusehen. Nur weil man „Die Fakten“ dranschreibt, wird eine Aussage nicht wahrer.
Ich mach’s trotzdem.
1) Die angegebenen Durchschnittspreise können so nicht korrekt sein. Ich bin regelmäßiger Kinogänger und einen Preis von unter 8€ habe ich weder bei kleinen Kinos in der Umgebung und erst Recht nicht bei den Multiplexen gehabt in den letzten Jahren. Zwar werden die Preise recht niedrig angegeben (Beispiel hier: http://www.cinestar.de/de/kino/dortmund-cinestar/kinoinfos/preise/), allerdings kommt dazu ein Filmzuschlag bis 1,50€, Überlängenzuschlag, 3D Zuschlag. Wenn man sich nicht rasieren lassen möchte, 1€ für Loge. Parken ist ebenfalls nicht kostenlos und kommt ebenso drauf wie die völlig überzogenen Preise für Getränke oder Popcorn/Nachos. An letzerem verdient nicht die Filmindustrie, aber sehr wohl der Kinobetrieber.
12€ ist eher realistisch als Durschnittspreis und die erwähnten Park- und Essenskosten kommen da noch oben drauf.
2) Ja, der Filmbranche geht es nicht schlecht und die Prognosen sprechen von positivem Wachstum. http://de.statista.com/statistik/faktenbuch/129/a/branche-industrie-markt/filmindustrie/filmindustrie/
3) Fakt ist, dasss Leute sich Filme illegal besorgen, weil sie legal noch gar nicht zu beziehen sind. Wo ist hier die Gegenüberstellung der so entgangenen Einnahmen zu den Vorteilen die Marketingkosten nachträglich anzupassen? Ohne dies ist das für mich kein Fakt.
4) Leute würden für etwas zahlen, was es aber nicht gibt. Also sollte man es erschaffen, wenn man Einnahmen generieren will. Vielleicht sollte man überdenken, ob das Preismodell der Rechte noch zeitgemäß ist. Wenn ich weniger Einnahmen habe, verringere ich in der Regel die Preise. Ich sehe hier keinen Fakt, der die Aussage widerlegt.
5) Mir ist keine empirische Untersuchung bekannt, die deine These untermauert, also verkauf Sie nicht als Fakt! Oder liefere das Ergebnis einer gegenteiligen Studie.
6) Der These, dass die meisten kein Heimkino haben stehen doch ganz offensichtlich die angeblich sehr hohen Besucherzahlen der Portale entgegen. Wenn es keinen Markt gäbe, gäbe es die Probleme wohl nicht.
7) Die Alternative können nicht die Konsumenten, sondern nur der Anbieter schaffen. Ich habe auch kein Konzept in der Schublade, aber an einem offensichtlich nicht mehr funktionierendem Modell fest zu halten ist auch keine Option.
1. Wie gesagt…offizielle Zahlen einer Bundesanstalt des öffentlichen Rechts.
2. Deine Meldung ist eine Prognose für die nächsten Jahre, wobei die Umsätze der US-Majors in den letzten Jahren stabil geblieben sind.
3. Ich verstehe dein Argument nicht. Aber die Gegenüberstellung ist auch kaum zu erstellen, da man nicht weiß, was alles gestreamt wird.
4. Da hast du nicht Unrecht, aber ich glaube nicht, dass das in den nächsten 1-2 Jahren passiert.
5. „Based on our review of the empirical literature we conclude that, while some papers in the literature find no evidence of harm, the vast majority of the literature (particularly the literature published in top peer reviewed journals) finds evidence that piracy harms media sales.“ http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2132153
6. Die TV-Abdeckung ist in Deutschland bei nahezu 100 %. Wie viele davon ihren Fernseher als Heimkino bezeichnen würden, weiß ich allerdings nicht.
7. Auch da hast du nicht Unrecht.
parkgebühren dann der kinofraß schwups ist man zu 2t bei 40 euro.
kann man auch die dvd kaufen.
finde die preise zu hoch vorallem für popcorn
Übrigens haben die Länder wo besonders viel schwarz kopiert wird die mit Abstand besten Streaming Angebote.
Von daher kann man eigentlich jedem nur raten zu kopieren was das Zeug hält. Damit wir diese vielleicht auch bald bekommen. 😉
@Robert:
– in dem artikel fehlen 3 nullen. 135.000 kinobesucher deutschlandweit pro jahr dürfte wohl ein kleiner vertipper sein.
– die durchschnittlichen kosten für einen hollywood streifen gibst du einmal mit 100 millionen an, ein anderes mal mit 70 millionen.
beide zahlen halte ich wohlgemerkt für sehr fraglich. eine (bis zu einem gewissen budget) komplette liste kann ich leider nicht finden, aber ich bezweifle, dass der sogenannte longtail (den du ja immer wieder gerne ansprichst) darin inbegriffen ist. wikipedia listet auf ihrer all-time-highscore liste der teuersten produktions-budgets ab 150 mio. weniger als 60 filme auf. die meisten davon aus den letzten 10 jahren. im durchschnitt also ganz grob 6 filme pro jahr mit über 150mio budget. einen durchschnitt von 100 mio. halte ich daher für weit übertrieben.
wenn du also einerseits mit unterbezahlten schauspielern aus nischen und independent filmen argumentierst, und dich für quersubventionen aussprichst, dann wäre auch ein entsprechender durchschnittswert angebracht, der eben diese (hunderte, womöglich tausende?) low budget filme mit einbezieht die da eben quersubventioniert werden.
– einen größeren schnitzer hast du dir aber bei folgendem zitat erlaubt:
“ Nur etwa 20 Prozent aller Filme und auch Musikalben spielen ihre Kosten wieder ein.“
wenn der hinterlegte link deine einzige quelle ist, dann ist das schlichtweg falsch. denn erstens ist dort lediglich davon die rede, dass 20% der verkauften titel 80% des umsatzes ausmachen, und zweitens dreht es sich dabei ausschließlich um _bücher_ – ganz explizit nämlich um den grand central verlag. mit der filmindustrie hat das erstmal gar nichts zu tun.
sollte das also tatsächlich deine einzige quelle sein, ist das schlichtweg falsch.
Danke für den Hinweis – natürlich sind es 135 Millionen.
In der Tat beziehen sich die 100 Millionen auf Blockbuster-Streifen von Hollywood-Studios, der Independent-Film aus Frankreich ist da nicht inbegriffen. Auf die 70 Millionen kommt man, wenn man die 30 Millionen Marketing-Kosten abzieht.
Du hast Recht, die Quelle war falsch gesetzt. Habe den Link geändert zu einem Interview aus 2008 mit dem CEO der MPAA (der auch die 100 Millionen Dollar bestätigt), wonach immerhin 40 Prozent die Kosten wieder einspielen. Grundsätzlich ist das aber ein übliches Geschäftsmodell in sämtlichen Medienmärkten, dass es relativ wenige Erfolge gibt, die den Verlust der Flops wieder einspielen müssen. Bei Broadway-Shows gibt es eine 20 Prozent-Erfolgsrate (http://www.amazon.com/Stage-Money-Business-Professional-Theater/dp/1570039070), im Musik-Bereich sogar nur 10 Prozent (http://www.recordingconnection.com/reference-library/recording-entrepreneurs/how-do-record-labels-turn-a-profit).
Ich wohne auf dem Dorf.
Das letzte Kino in 10 km Entfernung hat vor 15 Jahren geschlossen.
Die nächsten Kinos sind 30 bzw. 33 km entfernt.
Mit dem Bus ins Kino?
Kosten, einfache Fahrt: 6,40 €.
Fahrzeit, einfache Fahrt: 1 Stunde.
Eine Rückfahrmöglichkeit via ÖPNV gibt es nur beim Besuch der Nachmittagsvorstellung, in der aber keine FSK-16/18 Filme laufen.
Der Eintritt für die beiden Kleinstadtkinos ist mit 4,50-9 € je nach Wochentag vernachlässigbar. Die könnte man verkraften.
Taxi zurück kostet 50 € oder man bleibt da und schläft im Hotel bis der erste Bus um 6:30 h fährt.
Mit dem Auto ist man Hin/Zurück 60 km über Land- und Dorfstraßen unterwegs. Kosten: ca. 8-10 €?
Das ist der Kinoalltag für alle, die nicht in Ballungsgebieten wohnen.
Da braucht sich über streamende Dorfbewohner niemand zu wunden.
Gehe eigentlich selten ins Kino, aber die angegebene Preis von 7 Euro stimmt mit die Realität auf keinen Fall. Selbst in Kleinstädte und ohne 3 D & Co zahlt man locker 10 Euro pro Person.
Und dann diese ewige jammern “ die Mehrheit der Filme macht Verlust da müssen die paar Kassenschlager dies ausgleichen“.
Das kommt mir so vor wie die Argument der Öl Multis. Auch diese wollen uns seit Jahrzehnten weismachen das Sie nicht verdienen. Die Wahrheit sieht anders aus.
Und wenn ein Tom Cruise & Co 60 oder mehr Millionen pro Film verdienen stimmt dies schon traurig.
Da ist mir der Ober Proll Robert Geissen und seine Heidi Kulm Doppelgänger (zumindest was die Stimmhöhe betrifft (Carmen Geissen) sogar lieber
Dieses Gejammer der ewigen geiz-ist-geil-loser ist einfach nur lächerlich.
Als wenn es ein Grundrecht auf günstige Filmbespaßung gäbe.
Jungs, krämpelt die Ärmel hoch und leistet was. Dann könnt ihr auch einen Kinobesuch bezahlen. Und mit den Frauen klappt es dann vielleicht auch.
Wer ein Landei ist und/oder sich die Augenkrebs-Streams antun möchte, bitte. Sobald man Anspruch auf HD oder bessere Qualität hat, kommt man um den legalen Weg eh kaum herum. Ich glaube die wenigsten sind bereit oder kennen Wege aktuelle 14Gb-Filmmaterial herunterzuladen.
Ich persönlich hab mich übrigens gegen den Kauf eines Full-HD-Fernsehers entschieden. Stattdessen kann ich jetzt zwei Jahre lang zweimal die Woche ins Kino gehen (mit Popcorn) 😉
@Petra s.
Zitat: „Und mit den Frauen klappt es dann vielleicht auch.“
Hmmm, will dich niemand?
@Habauchwaszusagen
… und was machst du nach den 2 Jahren? Kaufst du dir dann einen Fernseher, oder liest nur noch Bücher auf Bio-Papier?
PS: Übrigens, schöner Username, wenn man was zu sagen hat …
Das Thema ist nen Klassiker 🙂
Wer streamt der stiehlt. Niemand wird gezwungen aktuelle Filme zu schauen. Wer sich dessen bewusst ist, bitte. Kann ich durchaus nachvollziehen.
@Tobias
Wenn ich in den Louvre gehe und die „Mona Lisa“ fotografiere (was erlaubt ist), habe ich dann gestohlen?
Faktencheck: Die Mär von der „guten“ Filmindustrie, welche nur unser Bestes will passt auch nicht…….
Es gibt halt Gesetzesübertretungen die sieht das Volk als weniger „Schlimm“ an wie „Schummeln bei der Steuer“, zu schnelles Fahren …. oder halt auch „digitale Piraterie“.
Die Film- Musikindustrie versuchen seit langen dies zu Ändern und die Regierungen zu immer höheren Strafen zu Bewegen, nur bleiben die Effekte größtenteils aus, im Gegenteil dadurch macht sich die Film- Musikindustrie nur Unbeliebter und die Cracker oder Streamingportale gelten als eine Art neue „Robin Hoods“.
Mittlerweile sehen sogar viele Politiker ein mit dem Abmahnwellen über das Ziel hinaus geschossen zu sein, ja selbst Änderungen am Urheberrecht sind nicht mehr völlig Tabu.
Schließlich kann man nicht auf Dauer gegen den „Gerechtigkeitssinn“ des Volkes regieren und auch harte Strafen zur Abschreckung nützen wenig wie das Beispiel im „Kampf“ gegen Drogen zeigt.
Robert, hier bestätigt die Mehrzahl Leser wieder mal eines meiner Lieblingszitate: Fundierte Fachkenntnisse sind das Ende jeder guten Diskussion. Es ist leider niemand an Fakten interessiert. So ist leider „das Internet“ mittlerweile in weiten Bereichen. Traurig.
Da ist zum Teil was Wahres dran 😉
Da immer wieder auf „Fakten“ rumgeritten wird. Das sind teilweise keine Fakten.
Wenn das Argument ist: „mir ist das Kino zu teuer“, dann kann ich den Fakt bringen „kostet nur 7 Euro“. Aber das ist irrelevant für das Argument. 7 Euro können halt auch zu teuer sein.
Argument: „Die Filme kommen viel zu spät in deutsche Kinos!“
Fakt: „stimmt, muss aber so sein“
Dann ist man halt mit seinem „Fakt“ nicht auf das Problem eingegangen.
Was bringt mir das also? Eben.
Also: nochmal ran und richtige, überzeugende Fakten bringen, warum man seitens der Filmindustrie die angesprochenen Wünsche ignoriert. Aber nicht, weil das halt so ist, sondern weil man das nicht ändern will.
Dann aber seitens der Filmindustrie auch nicht beschweren, wenn das Geld ausbleibt.
Beispiel: früher bin ich ins Kino gegangen und habe mir danach den Film auf DVD gekauft, wenn er mir gefallen hat. Bei den derzeitigen Kinopreisen warte ich ein Jahr und kaufe den Film gleich. Ist billiger. Das wäre ein Problem, das die Filmindustrie angehen könnte. Wenn nicht: Pech gehabt, es ist nicht *mein* Schaden. Und ich streame auch nicht irgendwas.
Und an sich will die Filmindustrie ja *mein* Geld. Doppelt. Dann soll sie auch was für tun.
@etg
Es ist doch müßig sich über den Kinopreis Aufzuregen, er kostet halt soviel wie er Kostet, für den einen ist es immer Zuviel für den Anderen zuwenig. Andere haben gar keine Möglichkeit mehr überhaupt regelmäßig ein Kino zu Besuchen.
Zudem denke ich das die üblichen „Verluste“ durch Piraterie doch längst Eingereist sind.
Probleme gibt es wenn wieder einmal eine DVD Qualitätsfassung eventuell sogar vor dem Kinostart ins Netz gelangt, nur ist dies meist nicht die Schuld irgentwelcher Filmpiraten, sondern alzu oft interne Probleme der Filmindustrie selbst, wenn ein Bankautomat „kostenlos“ Geld verteilen würde, wäre dies dann die Schuld der Bankkunden?
Taugen denn die üblichen verwackelten „augenkrebserzeugenen“ Mitschnitte wirklich dazu das Netz zu Überwachen und jeden Nutzer unter Generalverdacht zu stellen?
Die Internetnutzer sollten sich nicht länger von der Film oder Musikindustrie drangsalieren lassen, einfach für ein besseres Urheberrecht eintreten.
http://www.golem.de/news/verbraucherschuetzer-und-minister-neues-urheberecht-fuer-privatkopie-und-freies-teilen-1306-99668.html
Es gibt sicherlich gute Argumente gegen das Streamen/Herunterladen von Filmen. Dass die armen Schauspieler dann verhungern müssen ist aber bestimmt keines. Für 99% der Filme die so konsumiert werden trifft das schlicht nicht zu.
Du kennst dich ja aus…
Dann äh, duze ich wohl auch mal…
Willst du mir ernsthaft erzählen dass die Schauspieler die sich mit Kellnern über dem Wasser halten müssen in irgendeinem der Blockbusterstreifen auftreten um die es hier geht?
Logisch gibt es Schauspieler die Nebenjobs haben. Das liegt halt daran dass Sie es in einem Beruf versuchen bei dem es sehr schwer ist den grossen Durchbruch zu schaffen. Das hat aber nur sehr wenig damit zu tun dass irgendwer nicht Geld für Hollywood-blockbuster bezahlt. Das hat vor allem damit zu tun dass viel mehr diesen Traumberuf ausüben wollen als realistisch möglich ist.
Es geht mir ja nicht darum zu behaupten dass das Verhalten „korrekt“ ist. Sondern darum dass dieses Argument nicht zieht.
Ja, man darf mich gerne duzen. Das Argument ist, dass die wenigsten Schauspieler in einem Blockbuster-Streifen mitspielen und sich daher was dazuverdienen müssen. Und als Statist bei einer deutschen TV-Produktion verdienst du am Tag 50-80 Euro und Drehtage können lange sein. Hinzu kommt, dass du als Schauspieler ja nicht angestellt bist. Sprich, wenn du zwei Monate kein Projekt hast, hast du zwei Monate kein Einkommen.
Du hast zwar Recht, dass es schon immer so war, dass viele Schauspieler werden wollten und kaum einer es schafft. Aber die Piraterie begünstigt die Entwicklung jetzt nicht gerade.
Welche deutsche TV-Produktion lohnt es sich denn überhaupt herunterzuladen? Beziehungsweise findet man sowas überhaupt zum Herunterladen/Streamen? .
Mein Argument ist eben dass das Publikum welches herunterlädt/streamt gar nicht erst an was anderem als Hollywood-produktionen interessiert sind…
@Robert Vossen
„Nur etwa 40 Prozent aller Filme und auch Musikalben spielen ihre Kosten wieder ein. Die anderen 60 Prozent machen Verluste, die die Kassenschlager wieder auffangen müssen. Dieses Geschäftsmodell erlaubt es, relativ hohe Risiken einzugehen“
Dieses Argument kann gar nicht Stimmen und ist schlichtweg „FALSCH“.
Wenn ich Andere auch ganz OK finde aus aus Sicht der Filmindustrie.
Aber Filme und Musik sind nach den derzeitigen Urheberrecht 80 Jahre lang geschützt , was bedeutet 80 Jahre müssen für jede Aufführung Gebühren zb an die GEMA gezahlt werden.
Daher kann man auch erst nach 80 Jahren sagen ob ein Film oder Musikalbum Gewinne bzw Verluste gemacht hat.
Wie oft kam es zb. in der Musikszene schon vor das eine Coverversion eines Älteren Titels dessen Original nicht in den Charts war plötzlich ein Hit wurde oder Filme plötzlich im Fernsehen besser liefen als vor Jahren im Kino.
…ist ja nicht so, dass ich nicht ein paar Quellen verlinkt hätte. Im Ernst: Lies das Buch von Harold Vogel, unterhalte dich mit Branchenexperten und wenn du dann immer noch glaubst, dass ich und die Experten falsch liege solltest du ein Buch schreiben und es bei Amazon verkaufen.
Nur mal so ein Auszug von Vogels Bio: He was ranked as top entertainment industry analyst for a record ten years by Institutional Investor magazine and was the senior entertainment industry analyst at Merrill Lynch for seventeen years. A chartered financial analyst (C.F.A.), Mr. Vogel served on the New York State Governor’s Motion Picture and Television Advisory Board and as an adjunct professor of media economics at Columbia University’s Graduate School of Business.
Mutiger Artikel. Und das Herr Vossen nicht auf Gegenliebe stößt, war klar.
Mal ehrlich.
Jetzt unterstellen wir mal das Zeug ist zu teuer. Man kann ja durchaus der Meinung sein.
Und?
Oder nehmen wir mal an die Schauspieler, sind alle überbezahlt.
Und?
Ich frage mich immer was man damit bei dem Thema ausdrücken will?
Dass was man im Internet macht, traut sich im Real Leben kein Mensch. Und zwar mir ist was zu teuer, also nehme ich es mir.
Genauso mit dem Veröffentlichen zu spät.
Wenn ein neues Auto Modell rauskommt muss ich warten, bis es hier zum Kaufen ist. Ich kann mir es auch nicht aus der Entwicklungsabteilung mopsen.
Ok ist materiell, aber ich kann mit auch nicht die neue Aufnahme eines Künstlers aus dem Studio kopieren. Da hat man eben zu warten.
Irgendwie scheinen alle zu glauben, es gibt ein Grundrecht alles konsumieren zu können. Und wenn man es sich nicht leisten kann oder will, nimmt man es sich.
Oder wäre es ok, wenn sich jemand euer Auto nimmt und am Abend wieder getankt hinstellt. Habt ja keine Verluste.
Ich leihe mir euren TV wenn ihr auf Arbeit seit. Volkseigentum.
Der Punkt ist einfach. Man kann es sich einfach nehmen und das Risiko ist recht gering. Es gibt eigentlich nur 1 Möglichkeit. Man müsste viel deutlicher verfolgen.
Ist doch so, die ganzen Seiten da würden immer die Seiten und Uploader belang. Würde man anfangen wirklich mal die Sauger zu verknacken würde auch wieder etwas Respekt einziehen. Unrechtsbewusstsein ist ohne Repressalien eben kaum vorhaben. Egal ob nun einer Steuern hinterzieht oder sich im Internet bedient.
Die meisten haben nur nix zu hinterziehen. Die machen das nicht, weil sie es nicht können. Mit Moral hat das nix zu tun.
Wobei das mit dem Preise eine Lüge ist. Man sieht das ja an Android und so. Selbst 1-2 Euro Apps werden gesaugt wie irre. Mit Preisen hat das doch gar nix zu, Für viele ist es selbstverständlich.
Warum soll ich auch 2 Euro zahlen, wenn ich es gefahrlos nehmen kann. Eher gewinnt man im Lotto, als das man erwischt wird.
Das Internet beweist, das Anarchie und rechtsfreier Raum nicht funktioniert. Dann laufen die Bürger Amok.
Das beste ist aber. Wenn es dann genug sind, die es machen. Dann glauben die Leute, es hat so zu sein. Quasi nach dem Motto, wenn genug Leute eine Straftat begehen. Dann wird diese zur gesellschaftlichen Normalität.
Das muss man mal in Real leben übertragen. Da kommen die Jungs mit der Jacke, die von hinten zugeht.
Wg. „Faktencheck“:
Ethan Hawke ist ein Schauspieler und nicht die Hauptfigur in „Mission Impossible“; die heißt Ethan Hunt.
Und der Beweis, dass das Franchise mit Klaus Mustermann in eben jener Rolle gefloppt wäre, wäre streng genommen noch zu führen. Beim Re-Boot dann …
stimmt, danke für den hinweis.
@John „Jetzt unterstellen wir mal das Zeug ist zu teuer. Man kann ja durchaus der Meinung sein.
Und?“
Dann kaufe ich es mir nicht oder konsumiere es nicht. Ich lade es auch nicht herunter. Ich gebe einfach mein Geld nicht hin.
Und nun? Hat die Industrie mein Geld nicht, obwohl sie es will. Und dann kriminalisiert sie Downloader und hat mein Geld immer noch nicht. Und dann stellt sie das Zeug ins Netz für teuer Geld und hat mein Geld immer noch nicht.
Ich dachte, sie will mein Geld? Anscheinend will sie nur die Downloads runterfahren. Das bringt aber kein Geld.
Finde den Artikel gut.
Kleine Ergänzung zum Thema Flatrate ala Spotify und Co. habe ich aber noch. Es gibt mit watchever jetzt einen Dienst der eine TV Flat anbietet.
Zugegebenermassen finden sich dort nur wenige aktuelle Film Highlights aber in der Kategorie wollt ich schon immer mal sehen, aber 3-5€ DVD-Leihgebühr ist mir zu viel findet sich schon einiges. Dafür ist das Angebot bei Serien umso besser. Dort gibt es zum Beispiel Anger Management als Highlight zu nennen.
Den Preis von 8,99€ für watchever finde ich völlig ok und zahle ichauch gerne.
Ich denke es kommt langsam Bewegung in den Markt und ich denke in ein paar Jahren gibt es auch die legale Angebote die kino.to &CO überflüssig machen.
Bei Musik spricht heute keiner mehr über irgendwelche illegalen Downloadportale — iTunes, Spotify und Co. haben hier den Markt legalisiert.
@etg
Eine Firma hat kein Problem damit wenn Kunden etwas zu teuer finden. Aber eben nicht das man Sie beklaut.
Das Problem ist eben das viele nicht verzichten.