Wirtschaft

Teenie erfindet Superkondensator: 18-jährige Eesha Khare lässt Smartphones in 20 bis 30 Sekunden laden

geschrieben von Tobias Gillen

So schön Smartphone, Tablet und Laptop auch sein mögen, ein Problem haben sie alle: das Laden. Während der eine Akku länger und der andere kürzer durchhält, schwebt stets der Gedanke an das baldige Laden mit. Das dauert in der Regel eine ganze Zeit – mal viele Minuten, mal ein paar Stunden. Damit könnte aber schon bald Schluss sein – schaut man sich die Erfindung der 18-jährigen Eesha Khare an.

Khare

Laden in 20 bis 30 Sekunden, 10.000 Zyklen möglich

Khare hat einen winzig kleinen Superkondensator erfunden, der problemlos in jeden Smartphone-Akku integriert werden könnte. Mit diesem wird eine ultraschnelle Energieübertragung ermöglicht, die die Batterien innerhalb von wenigen Sekunden vollständig auflädt. Sie könne den Superkondensator in jeden Akku integrieren, sagte Khare in einem Nachrichtenbeitrag von KPIX, einem CBS-Kanal.

Nicht nur, dass diese Erfindung an sich ein riesen Sprung für die Smartphone-Industrie ist, sie ist auch noch zukunftsorientiert. So muss man den Superkondensator nämlich nicht – wie bei iPhone und Co. – alle Nase lang austauschen (lassen). Khares Erfindung schafft 10.000 Ladezyklen, was laut „Raw Story“ eine einhundertfache Verbesserung zu aktuellen Standards bedeutet. Das iPhone-Akku verliert beispielsweise schon nach 400 vollständigen Zyklen, also komplettes Auf- und Entladen, 20 Prozent seiner Leistung. Da sind 10.000 Zyklen schon mal eine andere Hausnummer.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Homeoffice
Social Media und PR Specialist (m/w/d)
BeA GmbH in Ahrensburg
Social Media Manager B2B (m/w/d)
WM SE in Osnabrück

Alle Stellenanzeigen


50.000 US-Dollar von Intel, Google hat Interesse

Nun hat Eesha Khare beim „Intel International Science and Engineering Fair“ den zweiten Platz belegt – vor ihr ein 19-Jähriger, der ein günstiges, sich selbst steuerndes Auto erfunden hat, neben ihr auf Platz zwei ein 17-Jähriger, der mal eben die Forschung nach dunkler Energie im Weltall voran treibt. Das Preisgeld beläuft sich bei Khare auf 50.000 US-Dollar.

Khare1Aber nicht nur die Smartphone-Industrie könnte durch den Superkondensator revolutioniert werden. Auch andere Branchen könnten von Khares Erfindung ordentlich profitieren. So etwa die Automobilindustrie, die mit schnellladbaren Elektroautos einige Bedenken der Käufer – etwa die lange Lade- und damit Standzeit – ausmerzen könnte.

Wie es halt so ist als Superhirn im Technologiebereich, sind auch die großen Firmen nicht weit. Google hat bereits sein Interesse an Khare angemeldet, so der KPIX-Bericht. Mal sehen, wohin es Eesha Khare zukünftig treibt – und wo wir dann als erstes 20 bis 30 Sekunden-Akkus erwerben können.

UPDATE, 23. Mai 2013: Vielen Dank für die zahlreichen Kommentare, die uns auf Fehler in unserer Berichterstattung hingewiesen haben. Leider sind wir – ähnlich wie viele andere Medien – zu euphorisch mit Khares Erfindung umgegangen und haben daher inhaltliche Fehler gemacht. „heise online“ fasst den „Wunschtraum: Handy ultraschnell laden“ schön zusammen, daher möchten wir an dieser Stelle auf den Beitrag der Kollegen verweisen. Wir bedauern die Fehler und bitten um Verständnis, dass auch im Journalismus respektive Tech-Blogging Fehler passieren können. / tgi

Bilder: Screenshots

Über den Autor

Tobias Gillen

Tobias Gillen ist Geschäftsführer der BASIC thinking GmbH und damit verantwortlich für BASIC thinking und BASIC thinking International. Seit 2017 leitet er zudem die Medienmarke FINANZENTDECKER.de. Erreichen kann man ihn immer per Social Media.

24 Kommentare

  • @Michael: Naja, das Preisgeld ist ja vorab klar gewesen. Der Gewinner des Wettbewerbs hat 75.000 US-Dollar bekommen. Spannender wird die Frage, was Google auf den Tisch legt.

  • Das dachte ich mir auch gerade. Das Ding ist Milliarden wert.
    Wenn sie schlau ist, lässt sie die Erfindung patentieren.

  • @Saenic: Wenn sie schlau ist? Wer auf so eine Idee kommt, ist meiner Ansicht nach schlau!
    Patente werden schließlich nicht angemeldet weil man schlau ist, sondern weil man nicht teilen will.

  • @Saenic: Was viele Leute vergessen, ist, dass Patente anzumelden und aufrecht zu erhalten Geld kostet, das viele Privatleute leider nicht mal eben so rumliegen haben. Es sind schon einige um den Profit aus ihrer Entwicklung gebracht worden, weil sie es nicht leisten konnten, das Patent selber anzumelden und dann entweder zu unvorteilhaften Konditionen lizenzieren mussten oder gar nichts von dem Gewinn gesehen haben.

    @Christopher: Patente werden in der Regel angemeldet, weil man die Erfindung schuetzen moechte. Das heisst nicht, dass man auf keinen Fall teilen will, man will aber eben das Wissen auch nicht umsonst preisgeben will. Das ist meiner Meinung nach prinzipiell durchaus okay, solange nicht triviale Dinge oder eigentlich Allgemeinwissen patentiert werden, wie es bei z.B. vielen Softwarepatenten der Fall ist.

  • Da kann ich Slow nur beipflichten, immer einfach gesagt „soll sich halt patentierne lassen“ Ich behaupte mal das 90% der Leute die diese Aussage treffen keine Ahnung haben was ein Weltweites Patent kostet. Da ist das Preisgeld doch schon hilfreich.

  • Gratulation an die Erfinderin! Jetzt warte ich darauf dass sich Apple und Samsung gegenseitig fertig machen wer denn als Erster die Idee für sich beanspruchen kann.

  • Und, obwohl ich Patente in trivialen Fällen sehr kritisch sehe, haben Patente ja durchaus einen gesellschaftlichen Nutzen: Man verspricht dem Erfinder Schutz im Gegenzug dafür, dass er seine Erfindung offenbart und nach einigen Jahren die Idee allen kostenlos zur Verfügung stellt.

    Von der Idee her also durchaus eine sinnvolle Sache.

  • Respekt für diese jungen Leute. Als durchschnittlicher 22-Jähriger Informatikstudent fühlt man sich da wieder ganz klein und muss schauen, dass man sich klar macht, dass das ein paar Leute von Millionen sind, um nicht im Boden zu versinken.

  • Sorry, für mich als Eletrotechniker hört sich die „Erfindung“ verdächtig nach einem Goldcap Kondensator an. Einfach mal googlen. Gibt es schon seit Jahrzehnten. Nachteile: Extrem teuer und für diese Anwendung zu geringe Kapazität. Bei solchen Meldungen mit 14-19-jährigen Genies wäre ich immer mal vorsichtig…

  • Und wie lange lädt man den Kondesator? Ich lade meinen Akku am Fahrrad via NAbendynamo. Ob ich jetzt den Kondensator lade oder den Akku. Ich dürfte gleich lang strampeln. Mir fehlt da etwas zum Verständnis

  • Die wichtigste Aussage fehlt: Wie hoch ist die Kapazität? Kondensatoren mit denen im Text beschriebenen Eigenschaften gibt es schließlich schon ewig. Mich macht dieser Satz stutzig: „Sie könne den Superkondensator in jeden Akku integrieren“.

    Einen herkömmlichen Lipo kann diese Technik demnach nicht ersetzen. Ein Kondensator mit 2Ah in Handyakkugröße – DAS wäre eine Sensation. Aber so?
    Der normale Akku müsste verkleinert werden, um Raum für den Cap zu schaffen. Dies bedeutet eine kürzere Gesamtlaufzeit, für welchen Vorteil? Damit ich das Handy in 20Sek für einige Minuten(?) Laufzeit laden kann?

  • was hier im beitrag nicht erwähnt wurde, ist dass das mädel bisher lediglich eine LED zum leuchten gebracht hat. nix mit smartphones oder gar autos.

  • Ich lese ja gerne solche Behauptungen, wie etwa die der „schnelladbaren Autos“. Nur: woher soll der Strom kommen? Mal ganz abgesehen davon, dass wir gerade mit den „Erneuerbaren Energien“ auf ein System zusteuern, in dem der Strom eben nicht nach Bedarf verfügbar ist, sind die entsprechenden Ladeströme nicht vorhanden. Nicht einzeln, und schon gar nicht für Flotten z.B. in Ballungsräumen. Rechenbeispiel?

    Prius, Hybrid: 5200 Wh Akkukapazität
    Renault Zoe, vollelektrischer Kleinst(!)wagen: 22000 Wh Akkukapazität.

    Das Bedeutet, bei einer Ladezeit von 1h müssten für eine Volladung mit 400V Starkstrom bereits Ströme von 13A beim Prius (geht noch) bis 55A beim Renault bereitstehen, Verluste bei der Umwandlung nicht inbegriffen. Mein Haus mit drei Wohnungen ist mit 50A abgesichert…

    Eine weitere Halbierung der Ladezeit, und wir sind schon bei 26A bzw. 100A – für EINEN Haushalt. In einem dicht besiedelten Stadtgebiet mit vielleicht nur 2,5% Anteil vollelektrischer Kleinstwagen (das entspricht der Strategie der Bundesregierung bis 2020) ergäben sich damit ganz massive Umbauanforderungen an die Stromnetze – bis zum einzelnen Haushalt.

  • Wie wäre es mit etwas genaueren Angaben. Sorry aber schlechter Artikel. Quellen fehlen gänzlich und kein Wort zu der Kapazität. für mich klingt das wie eine normaler Kondensator. was genau ist daran neu oder super???
    Handelsübliche Elkos bringen auch heute schon 100000 Lade und Entladezyklen hin.
    Sensationsgeilheit solche Artikel

  • Naja. Entweder die Idee ist (wie einige Kommentatoren hier schreiben) eher eine Schnapsidee oder es funktioniert tatsächlich.
    Im letzteren Fall werden die Pläne halt in den Schubladen der Akku- oder Smartphonehersteller verschwinden. Oder in denen der Ölindustrie.

  • Patente müssen vor der Veröffentlichung angemeldet werden, daher hat sie es entweder schon patentieren lassen, oder ist zu spät dran… Falls denn überhaupt patentwürdig. Wie hier schon einige schrieben, es klingt alles recht vage, mir ist auch nicht ganz klar, wo der Neuigkeitsgehalt liegt.

  • Danke für den Link, DM.
    Wieder zeigt sich, dass man bei solchen Meldungen sehr vorsichtig sein muss.
    „Begleitende Professorin“ finde ich in dem Zusammenhang übrigens sehr interessant…

  • @dm danke für den Link

    Solche Beiträge wünsche ich hier zu lesen. Guter alter recherchierter Journalismus. Nicht den CopyPaste scheiss.

  • Vielen Dank für die zahlreichen Kommentare. Ich bedaure die Fehler in der Berichterstattung als Autor dieses Beitrags sehr und möchte mich dafür entschuldigen. Das habe ich auch im kürzlich eingefügten Update getan – siehe oben. Schön fände ich es aber, wenn wir das auf einer sachlichen Ebene klären könnten. Fehler passieren uns allen – mir, dir, euch. Da sind Kommentare á la „Finde solche bericht echt zum … “ oder „Sensationsgeilheit solche Artikel“ wenig förderlich. Besser – und darüber habe ich mich sehr gefreut, denn die gab es auch – sind sachliche, argumentative Beiträge, die die Fehler herausstellen und es uns ermöglichen, auf einer fachlichen Ebene darüber zu diskutieren. Ich bitte nochmals um Verständnis und wünsche liebe Grüße, Tobias