exzellente Filmdoku (90 min) über die Mechanismen in der USA, wie die heutige Waffen-Industrie, das politische System, die Militärverwaltung und die Think Tanks miteinander verzahnt sind, nicht nur seitens des Personals, und wie die Zahnräder ineinanergreifen. Der Film greift nicht umsonst den „ersten“ Why we Fight-Film auf, der vor dem zweiten Weltkrieg gedreht wurde, um die US Bevölkerung zu überzeugen, in den Krieg zu ziehen. Der „neue“ Why we fight ist jedoch ein Art von Anti-Kriegsbericht. Und hinterfragt die aggressive Haltung der USA, die mE seit dem Beginn des ersten Weltkriegs andauert, als die USA zur Weltmacht aufgestiegen waren.
BBC:
Why We Fight is the title of a series of propaganda films that Frank Capra began making in 1942, with the aim of encouraging the American war effort against Nazism. Director Eugene Jarecki (The Trials of Henry Kissinger) has used the films as a commentary on the contemporary obsession of the American elite with military power. He also harks back to a speech by President Eisenhower, who, just before he left office, referred to the „military-industrial complex“. [https://www.basicthinking.de/blog/audio/eisenhower.mp3] Eisenhower was worried that too much intelligence, and too much business acumen in America, had become focussed on the production of unnecessary weapons systems. Is American foreign policy dominated by the idea of military supremacy? Has the military become too important in American life? Jarecki’s shrewd and intelligent polemic would seem to give an affirmative answer to each of these questions.
Wikipedia zur Why we Fight / 2005 Doku:
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Why We Fight is a documentary film directed by Eugene Jarecki that won the Grand Jury Prize at the 2005 Sundance Film Festival. The documentary was first released on January 17, 2005, exactly 45 years after Dwight D. Eisenhower’s farewell address. It received a limited theatrical release on January 20, 2006. The documentary is named after the World War II-era propaganda newsreels titled „Why We Fight,“ which had been commissioned by the United States.The film describes the rise and maintenance of the United States military-industrial complex while concentrating on wars led by the United States of the last fifty years and in particular on the 2003 Invasion of Iraq. It includes interviews with John McCain, Chalmers Johnson, Richard Perle, Bill Kristol, Gore Vidal and Joseph Cirincione. The film also incorporates the stories of a Vietnam War veteran whose son died in the September 11, 2001 attacks and then had his son’s name written on a bomb dropped on Iraq, a 23-year old New York man who enlists in the United States Army citing his financial troubles after his only family member passed away, and a former Vietnamese refugee who now develops explosives for the American military.
Lohnen sich die 90 Minuten? Hm, schwierig. „Lohnen“ würde es sich, wenn die eigenen Erwartungen erfüllt wurden. Lohnen würde es sich, wenn man Spaß gehabt hat. Nein, gelohnt hat es sich nicht in dieser Hinsicht, nicht für mich. Für mich persönlich ist es im Grunde ein trauriger Film. Traurig macht mich dieses logische Planen, in Gang setzen und Umsetzen, wie man am schnellsten seine Interessen letzten Endes auf Kosten von Menschenleben umsetzt. Und keinen interessiert es. Nicht mich. Weil es irgendwie Alltag ist.
(link)
via vowe
Ich find das einseitig.
Und vereinfachend.
Sowieso gibts die besseren anti-amerikansichen Argumente in diesem m.i.t. video mit Noam Chomsky:
http://mitworld.mit.edu/video/287/
Die US Außenpolitik hat sicher ein paar agressive Züge, ist es aber nicht nur. Eine Menge von US-Initiativen haben aus meiner Sicht mehr Nutzen als Schaden gebracht (Kosovo, Verteidigung West-Europas gegen den Kommunismus, Befreiung Kuwaits).
Die Bush-Regierung ist leider ein bischen zu weit gegangen. Besonders viel schützenswertes kann ich aber an Saddams Irak auch nicht finden.
Der europäische Weg erscheint mir dagegen oft sehr pharisäerhaft. Man ist für die Freiheit, macht aber gerne mit Unterdrückern Geschäfte und hängt im Kriegsfall die Weiße Fahne aus dem Fenster. Im Falle von sehr gut geglückten Aktionen vor der eigenen Haustür (Kosovo) klopft man den dooven Amis noch anerkennend auf die Schulter, nachdem vorher eine Menge an Zinnsärge über den Atlantik transportiert worden sind.
Jedenfalls hat es noch nie so viele demokratisch regierte Staaten gegeben wie nach einem Jahrhundert amerikanischer Aggression.
Leider wird der „US-Imperialismus“ von einer Menge von Demagogen für ihre eigenen Zwecke mißbraucht. Und das halte ich für sehr bedenklich.
Ich gebe zu, dass ich ein bischen besessen bin von dem Thema.
ehehe… Du hast es richtig erfasst, dass der Film bewusst polemisiert. War ja im Sinne des Erfinders, nicht umsonst steht oben was von alten Propagandafilmen. Spannend finde ich auch die Verteidigung gegen Kommunismus als geschichtliche Fortsetzung der Religionskriege des Mittealters (sehr geschickt auf beiden Seiten geführt, mussten zwar dran paar glauben, aber obs das wert war, interessiert auch keinen mehr mittlerweile.. Leichenberge auf einer geschichtlichen Müllhalde kann man schlecht in der Presse verkaufen, olle Kamellen halt), Befreiung eines Bananenstaats wie Kuwait (es war klug, mit Saddam einen Gegenpool zu Iran aufzubauen und es war klug, nach Saddams Dummheit Saudi-Arabien zu sichern. Moral ist eine ganz andere Seite, die Staaten sowieso im machiavellistischen Sinne nicht kennen). Aus strategischen Überlegungen heraus und Kosovo muss wohl ein Unfall gewesen sein 🙂 Du sprichst von „Freiheit“ ohne anscheinend in ost btw. südosteuropäischen Ländern gelebt zu haben. Oder die Freiheit in Irak genossen zu haben. Oder gar in Somalia. Oder Panama? Oder Haiti? Oder Kuba? Oder China? Nordkorea? Woher weisst Du so genau, was dann Freiheit ist? Amerikaner sind doch gerne Freiheitsexporteure, ehehehehe, wenn Du das meinst. Lass uns Freiheit bringen in den Irak, 1 Kg Paket… sorry für meinen schwarzen Humor. Propaganda erkennt man immer daran, dass sie andere nachplappern. Nein, ich bin kein Antiamerakiner, nicht so schnell. Mir sind die Amis genauso lieb und unlieb wie andere Nationen auch. Ich versuche nur die Dinge neutral zu betrachten, ohne das, was mir in D anerzogen worde, unbedingt dabei mitzuschleppen. Dein Ansichten sind insgesamt interessant, die Anzahl demokratisch regierter Staaten als Erfolgsmaßstab für was auch immer zu nehmen 🙂
btw, Du verzeihst mir, wenn ich über „Die US Außenpolitik hat sicher ein paar agressive Züge, ist es aber nicht nur“ super schmunzeln musste. Ist nicht bös gemeint. Die Nation – sind nun mal die USA – mit dem höchsten Body Count der zweiten Hälfte des 20. Jhdt und wenn sie weitermachen auch des 21. Jhdt so zu bezeichnen ist köstlich. Danke, das machte meinen Tag .-) Axel, Du musst Politiker werden 🙂 Mir haben schon damals Deine Reden auf dem AtNotes Forum gefallen (wenn Du denn der bist für den ich Dich zu glauben halte, aber die Argumentationsführung ist 1:1).
@Robert:
Die Argumentationsführung findest Du auch bei vielen neokonservativen deutschen Blogs.
Da hat sich in den letzten Jahren im Netz ein regelrechtes Neocon-Blog-Biotop entwickelt. Man erkennt diese Blogs meist ziemlich sicher daran, daß sie auf Henrik Broder und die „Achse des Guten“ linken.
Spaßeshalber lese ich da manchmal ein bißchen.
Bin gegen diese typisch europäische postmodernistische Relativierung. Ich habe Werte. Die will wir zur Not auch mit Gewalt verteidigen.
Ich habe zumindest 3 sehr intensive Wochen in Kuba erlebt mit vielen Gesprächen. Kommunismus ist voll zum Kotzen, heuchlerisch, verlogen und sehr unproduktiv.
Kein Mensch kann von sich behaupten in der Lage zu sein, die Dinge neutral zu betrachten. Wir sind alle in unserer Wahrnehmung von unseren Vorurteilen beeinflusst. Ich stehe aber im Gegensatz zu den Weißen Laken zumindest auf einer Seite und relativiere nicht alles.
Ich brauch nur 3 Minuten staatliches venezoelanisches Webradio anzuhören, um der Überzeugung zu sein, dass uns die USA – trotz aller Fehler – auch gegen etwas verteidigt hat. Die permanente Lüge.
Und ich bin sicherlich vom Politiker weiter entfernt als 99.9% der Blogosphere. 🙂
solange die Nationen ihre Werte inhouse verteidigen statt anderen aufzuexportieren, ist ja alles in Ordnung 😉
sehe ich genauso 🙂
all the best,
chris
Ok. Ok. Ich stecke meine Smith & Wesson weg.
Aber ich weiss gar nicht wer Henrik Broder ist und verstehe nicht warum jede Meinung ein Etikett braucht.
Ich glaub übrigens, dass mein überdurchschnittliches Verständnis für die Politik der USA damit zusammenhängen könnte, dass ich Schwellenländer ein bischen von innen kennenlernen konnte.
…mit ihren schönen pintoresken, leider an den Wand gedrängten costumbres: Wurden da nicht in den Anden massenhaft Herzen aus lebenden Menschen gerissen, damit die Sonne nicht herunterfällt?
Von dort sieht der europäische „Wir lieben euch alle“-Ansatz übrigens auch nicht wesentlich sympathischer aus als der amerikanische „Passt auf. Hier fliegen schon mal ein paar Gläser durch das Lokal“-Ansatz.
mit Liebe dürfte das wenig zu tun haben. Es ist wohl eher so eine Sache mit dem „wie soll man richtig leben und wie sollen die anderen richtiger leben“, wenn man verschiedene Ansichten hat und unterschiedliche kulturellen-geschichtlichen Hintergründe aus der Sicht der einzelnen Länder. Da wir in der heutigen Zeit viel enger verzahnt und vernetzt sind, kann man ja wohl kaum davon sprechen, dass Kulturen getrennt voneinander und sich nirgendwo berühren. Beispiel: Wenn Iran den Ölhahn plötzlich zudreht, gleichzeitig mit Saudi-Arabien, weil das Volk gemeinschaftlich auf einmal der Meinung ist, dass Öl ungesund für die eigene Kultur ist… zusehen? Nun ja 🙂
Kulturen sind eben nicht homogen und v.a. auch nicht unbedingt im Einklang mit ihrer Regierung.
Oder war Afganistan unter den Taliban oder Irak unter Saddam Hussein der „natürliche Zustand dieses pintoresken Völkchens?“ den die „aggressiven“, „westlichen“ Imperialisten zerstörten. Ich denke, nein.