Wer in den Genuss von Netflix Originals kommen will, muss bislang über ein Abo des Streamingdiensts verfügen. Diese Voraussetzung könnte jedoch bald der Vergangenheit angehören. Vollzieht Netflix nun den Sprung ins lineare Fernsehen?
Ob „Bridgerton“, „Das Damengambit“ oder „The Crown“ – die Netflix Originals werden immer beliebter. Auch der Lockdown hat seinen Teil zu dieser Entwicklung beigetragen. Die Kinos sind geschlossen und der oftmals pompöse Kinostart neuer Filme muss ausfallen.
Die Kino-Einnahmen sind für viele aufwändig produzierte Blockbuster aber überlebenswichtig. Deshalb greifen die Macher zur scheinbar einzigen Lösung: Sie verschieben und verschieben und verschieben.
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So geschehen beim aktuellen „James Bond“-Film. Der Streifen sollte eigentlich längst in den Kinos gelaufen sein. Mittlerweile wurde der Start fünf Mal verschoben – aktuell auf den 8. Oktober 2021.
Das Kino rückt in den Hintergrund
Normalerweise konkurrieren die großen Studios mit Streaming-Diensten wie Netflix, Prime Video und Co. Doch seit der Pandemie weichen viele, die ihre Filme nicht verschieben wollen, auch auf die Streaming-Anbieter aus.
Den Vormarsch von Streaming-Diensten wie Netflix belegen auch die Zahlen. Im Corona-Jahr 2020 konnte Netflix einen Umsatz in Höhe von rund 25 Milliarden US-Dollar erwirtschaften. Das ist ein Plus von mehr als vier Milliarden US-Dollar.
Und auch der Gewinn kann sich mit rund 2,76 Milliarden US-Dollar sehen lassen. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag der Gewinn noch bei 1,87 Milliarden US-Dollar.
Netflix strebt ins lineare Fernsehen
Nun will Netflix den Spieß umdrehen, wie The Information berichtet.
Der Streaming-Dienst will demnach seine Eigenproduktionen ins lineare Fernsehen heben. So laufen offenbar bereits Verhandlungen mit Medienunternehmen wie NBC Universal oder Viacom CBS, die in den USA etliche TV-Sender betreiben.
Laut dem Bericht habe Netflix unter anderem „Bird Box“ mit Sandra Bullock und „The Christmas Chronicles“ mit Kurt Russell und Goldie Hawn an die Sendergruppen verkaufen wollen. Die Gespräche sollen aber gescheitert sein.
Neue Einnahmequellen durch lineares Fernsehen
Die von The Information zitierten Insider sprechen auch davon, dass Netflix auch über die Lizenzierung von älteren Eigenproduktionen verhandelt habe. Die entsprechenden Sender und Inhalte werden jedoch nicht genannt.
Sollte dem Streaming-Dienst tatsächlich der Sprung ins lineare Fernsehen gelingen, könnte das eine einträchtige neue Einnahmequelle bedeuten. Da Netflix auf seiner Plattform keine Werbung schaltet, fließen Einnahmen fast ausschließlich über die Abogebühren in die Kassen des Streamers.
Auch könnte Netflix durch diesen Schritt neue Kundinnen und Kunden gewinnen – die durch das lineare Programm für die Inhalte von Netflix sensibilisiert werden und sich so vielleicht eher für ein Abo entscheiden.
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