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Netflix setzt Account-Sharing ein Ende

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Du sollst Netflix nur noch mit Personen aus deinem Haushalt teilen. (Foto: Unsplash.com / sebastiaan stam)
geschrieben von Christian Erxleben

Teilst du deinen Netflix-Account auch mit einem oder sogar mehreren Freunden? Dann musst du dir bald eine Alternative suchen, denn der Streaming-Dienst geht jetzt aktiv gegen das Netflix-Account-Sharing vor. Das Mittel der Wahl ist eine Verifizierung beim Öffnen des Dienstes.

Netflix bittet Nutzer um Verifizierung

Es ist kein Geheimnis, dass Netflix das Account-Sharing unter Freunden und innerhalb von Familien ein sprichwörtlicher Dorn im Auge ist. Deshalb ist der neuste Schritt des Streaming-Dienstes auch nicht sonderlich verwunderlich.

So berichten immer mehr Nutzer in Foren und in sozialen Netzwerken wie Twitter, dass sie beim Öffnen der Netflix-App am Smartphone oder am Fernseher um eine Account-Verifizierung gebeten werden.


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Netflix-Verifizierung via E-Mail oder SMS – oder neuer Account

Die entsprechenden Screenshots zeigen einen Hinweis. Darin steht:

Wenn du nicht mit dem Besitzer dieses Accounts zusammenlebst, brauchst du einen eigenen Account um zu schauen.

Darunter befindet sich ein Button, der zu einem kostenlosen 30-tägigen Test führt. Zur Verifikation können sich die Besitzer entweder via E-Mail oder SMS ausweisen.

Alternativ besteht über „Verify Later“ die Option, die Account-Überprüfung zu einem späteren Zeitpunkt durchzuführen. Die betroffenen Nutzer in den sozialen Medien, die vom Verbot des Netflix-Account-Sharing betroffen sind, sagen, dass eine zweite Verifikationsbitte bislang ausgeblieben ist.

Netflix-Account-Sharing ist verboten

Auch wenn das Teilen von Netflix-Passwörtern in vielen Ländern und vielen Haushalten beinahe schon zur Selbstverständlichkeit geworden ist, handelt es sich dabei offiziell um einen Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen von Netflix.

Wie beispielsweise auch Spotify ist Netflix darauf erpicht, dass ein Account nur innerhalb eines Haushalts genutzt wird.

Das heißt im Umkehrschluss: Wenn Kinder zum Studium in eine andere Stadt ziehen oder die Eltern aufgrund der beruflichen Situation in zwei Wohnungen oder gar Städten leben, braucht es mehrere Netflix-Accounts. Das verdeutlicht die aktuelle Aufforderung des Streaming-Dienstes nochmals.

Netflix-Account-Sharing ist ein umwerfendes Marketing-Instrument

Tatsächlich ist das aktuelle Vorgehen von Netflix zwar durchaus verständlich, allerdings doch etwas verwunderlich. Schließlich hatte Netflix-Chef Reed Hastings im Jahr 2016 selbst noch gesagt, dass das Netflix-Account-Sharing in Ordnung ist.

Ob nun zwei oder zehn Personen auf dem Sofa eine Serie bei Netflix schauen würden, sei egal. „Das ist positiv, nicht negativ“, sagt Hastings weiter. Denn die Erfahrung des Streaming-Dienstes habe schon vor fünf Jahren gezeigt, dass Netflix selbst vom Account-Sharing profitiert.

Wenn beispielweise Kinder den Account ihrer Eltern nutzen und sich über Jahre hinweg ein positives Bild von Netflix verschaffen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sie im Erwachsenenalter nach dem Auszug einen eigenen Account anlegen.

Disney Plus zwingt Netflix zum Strategie-Wechsel

Doch während Netflix im Jahr 2016 de facto eine Monopolstellung innehatte, sieht die Situation im Jahr 2021 anders aus.

Zwar ist Netflix mit mehr als 200 Millionen zahlenden Abonnenten noch immer der größte Streaming-Dienst der Welt. Allerdings ist es Disney Plus – dem offensichtlich größten Konkurrenten von Netflix – innerhalb eines Jahres gelungen 100 Millionen Abonnenten anzuziehen.

Mit der neuen Konkurrenz um Disney, HBO, Paramount und Co. im Nacken, scheint sich Netflix für einen Strategie-Wechsel entschieden zu haben.

Anstelle darauf zu warten, dass sich Netflix-(Mitbe)Nutzer selbstständig für ein eigenes Abonnement entscheiden, forciert der Streaming-Dienst durch ein Verbot des Netflix-Account-Sharing diesen Prozess nun proaktiv. Ob das gelingt, zeigen die nächsten Monate.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.

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