Weltraumtourismus, Werbung mit Astronauten und das eigene Logo kommerziell nutzen – die NASA denkt darüber nach, ihr Raumfahrtprogramm zu kommerzialisieren. Wir erklären, was dahinter steckt.
Die NASA ist die zivile US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft. Bislang hieß das, dass die Organisation Raumfahrt vorwiegend zu wissenschaftlichen Zwecken verfolgte und keine vorrangigen wirtschaftlichen Interessen hatte. Schon gar nicht konnte man sich als Weltraumtourist ein Ticket ins All bei der NASA kaufen. Das könnte sich nun ändern.
„Marke NASA“ stärken
Denn die NASA diskutiert derzeit einen Vorschlag zur Kommerzialisierung. Im Gespräch sind unter anderem diese Ideen: Weltraumtouristen gegen Geld zur ISS befördern, Werbung mit Astronauten schalten und das Logo kommerziell nutzen. Damit möchte die NASA einerseits mehr Bewusstsein für die Arbeit der Behörde in der Öffentlichkeit schaffen. Andererseits bieten diese Ideen neue Einnahmequellen.
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Bislang handelt es sich dabei noch um Vorschläge. Diesen müssten erst der NASA-Beirat und schließlich der Direktor der Behörde, Jim Bridenstine, zustimmen. Letzterer scheint die Idee aber nicht abzulehnen. Erst vor wenigen Monaten schlug Bridenstine eine engere Kooperation mit der Industrie vor.
Bridenstine saß bis April 2018 als Senator des US-Bundesstaates Oklahoma im Repräsentantenhaus. Nachdem US-Präsident Donald Trump ihn als Direktor der NASA nominiert hat, führt er die Raumfahrt-Organisation an. Eins seiner erklärten Ziele ist es seitdem, die NASA und ihre Astronauten stärker in der amerikanischen Kultur zu verankern.
Dazu gehört offenbar nicht nur der Verkauf von Weltraumfahrten an private Bürger, sondern auch eine stärkere Präsenz der „Marke NASA“ in der Öffentlichkeit. Astronauten sollen künftig in Werbespots auftreten dürfen. Bislang ist das verboten.
Auch das Logo könnte nach den aktuellen Vorschlägen für kommerzielle Zwecke genutzt werden und so – gegen Geld natürlich – zum Beispiel auf Raketen angebracht werden.
Doch warum beschließt die NASA gerade jetzt, mehr als 60 Jahre nach ihrer Gründung, eine kommerziellere Ausrichtung?
Was steckt hinter der Kommerzialisierung?
Die Suche nach neuen Geldströmen kommt nicht von ungefähr. Das Weiße Haus hat angekündigt, die direkte Finanzierung der ISS zum Jahr 2025 einzustellen. Stattdessen denkt die US-Regierung über eine Privatisierung nach. Der NASA fehlt damit ein wichtiger Geldgeber.
Weltraumtouristen ins All zu befördern könnte eine lukrative Alternative sein. Die russische Raumfahrtbehörde, die bereits Privatleute in den Weltraum transportiert, kassiert für eine Fahrt mehrere Millionen Euro.
Der NASA fehlen die passenden Kapseln
Bevor es jedoch soweit ist, gibt es für die NASA, neben der erforderlichen Mehrheit im Beirat, noch eine weitere Hürde. Die US-Raumfahrtbehörde hat noch keine Shuttles, mit denen sie Touristen zur ISS bringen kann.
Diese sollten im Auftrag der NASA von Elon Musks New-Space-Unternehmen Space X und Boeing gebaut werden. Diese hinken dem Zeitplan aber hinterher.
Immerhin hat die NASA nun ein neues Datum für den ersten Demonstrationsflug mit diesen Kapseln angekündigt. Der unbemannte Flug Demo-1 soll am 17. Januar 2019 gen ISS starten. Wann die ersten bemannten Testflüge starten, ist allerdings noch unklar.
Es könnte also noch eine Weile dauern, bis die NASA wirklich erste Weltraumtouristen in den Weltraum schickt.