In der E-Truck-Szene tut sich was. Nachdem wir euch bereits neben dem Tesla Semi mehrere spannende Konkurrenten vorgestellt haben, gibt es nun einen weiteren Player, den T-pod von Einride. Das Besondere: Der T-pod fährt nicht nur elektrisch, er braucht auch keine Fahrer mehr.
Sicher, günstig, emissionsfrei und dazu noch der erste Elektrolastwagen, der für den fahrerlosen Betrieb designt wurde. Okay, bescheiden sind die schwedischen Gründer von Einride nicht gerade, wenn sie ihren T-pod beschreiben. Auch das Ziel, das sich das Unternehmen gesetzt hat, klingt alles andere als zurückhaltend:
Die Mission von Einride ist es, einer der Hauptakteure einer nachhaltigen Gesellschaft zu sein, indem wir die Kohlendioxid-Emissionen der Transportindustrie verringern.
Kann der T-pod halten was er verspricht?
Was steckt aber hinter all diesen Versprechen? Zunächst einmal eine sehr zukunftsgewandte Vision. Denn anders als viele LKW-Bauer setzt Einride nicht nur auf elektrischen Antrieb, die vollautonome Funktion des Fahrzeugs war von Anfang an Teil des Designs. Während also Tesla, Thor Trucks oder auch Daimler im ersten Schritt ihre E-Trucks vorstellten und die autonomen Funktionen erst für die ferne Zukunft anvisieren, stand die Fahrerlosigkeit des T-pods nie zur Debatte.
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Einride wurde 2016 gegründet. Im Sommer 2017 stellte das schwedische Start-up seinen Prototyp vor, den T-pod. Der vorgestellte T-pod hat weder ein Lenkrad, noch Pedale, noch eine Windschutzscheibe – ja eigentlich fehlt die gesamte Fahrerkabine.
Hier die Specs (soweit jetzt schon bekannt) in der Übersicht:
- Gesamtmasse: 20 Tonnen
- Länge: ca. 7 Meter
- Batteriekapazität: 200kWh
- Reichweite: 200 Kilometer
Einride will autonome Flotte von 200 E-Trucks bis 2020
Die Botschaft ist also klar: Der T-pod soll voll autonom, fahrerlos und elektrisch Güter transportieren. Nach Angaben des Unternehmens kann der E-Truck 15 Güterpaletten 124 Meilen lang selbstständig fahren. Nun ja, beinahe. Denn der menschliche Fahrer wird nach der Vision von Einride nicht völlig ersetzt, vielmehr soll er in einem Steuerzentrum aus der Ferne, wie ein Pilot im Cockpit, die Routen gleich mehrerer T-pods gleichzeitig überwachen und lenken. Damit will Einride also nicht nur einzelne E-Trucks auf die Straße schicken, sondern gleich eine ganze autonome Flotte.
Ein Wandel, den die veraltete Logistikbranche dringend braucht, so die Gründer. Sie glauben auch nicht an die großen Semi-Trucks à la Tesla, vielmehr finden sie, dass kleinere LKWs Güter effizienter und zeitsparender transportieren können.
Bis 2020 möchte das Start-up deshalb eine Flotte von 200 T-pods für die Logistikstrecke Gothenburg-Helsingborg schaffen, inklusive Ladestationen entlang dieser Route. Bis 2035 glaubt Einride, dass T-pods gar 20% des gesamten schwedischen Gütertransports auf der Straße transportieren werden.
Autonome LKWs kommen, Millionen Fahrern droht Jobverlust
So futuristisch das alles klingen mag (und mancheiner fühlt sich offensichtlich durch den T-pod an die Killer-Lastwagen aus dem Film „Logan“ erinnert), die LKW-Branche wird neben der Schifffahrt wahrscheinlich eine der ersten sein, in der menschliche Fahrer durch autonome Fahrzeuge ersetzt werden. Eine aktuelle Studie der International Transport Workers’ Federation sagt in einem möglichen Zukunftsszenario voraus, dass sich die Nachfrage nach LKW-Fahrern in den USA und Europa bis 2030 um 50 bis 70% reduzieren könnte. 4,4 Millionen Fahrer würden damit ohne Jobs bleiben, so der Bericht.
Ungeachtet dessen, investieren viele Autohersteller und Tech-Unternehmen in autonome Fahrzeuge für die Logistikbranche. So arbeiten zum Beispiel auch Amazon und Uber an solchen Konzepten und das US-Start-up Embark liefert jetzt schon Kühlschränke in autonomen (allerdings noch nicht fahrerlosen) Lastwagen.
Auch Einride gibt Vollgas. Ab dem dritten Quartal 2018 will das Unternehmen in einer Kollaboration mit Lidl Schweden sein Pilotprogramm mit den fahrerlosen T-pods ausrollen. Lidl, das schon jetzt stark auf emissionsfreien Transport setzt, will dann die autonomen E-Trucks von Einride für die eigene Warenlieferung nutzen. Damit könnten wir also schon in diesem Jahr in Schweden die ersten fahrerlosen E-Trucks der Welt im Straßenverkehr sehen.