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Der erste Solarzug der Welt fährt in Australien

Byron Bay Train Solarzug
Screenshot: Youtube / Byron Bay Railroad Company
geschrieben von Marinela Potor

Der Byron Bay Train ist wahrscheinlich der erste Zug der Welt, der allein durch Sonnenenergie betrieben wird. Seit Kurzem fährt der Solarzug in Australien.

Gut 100 Passagiere konnte der Byron Bay Train zu seiner Jungernfahrt am 15. Dezember begrüßen. Für drei Australische Dollar durften die Fahrgäste die drei Kilometer lange Strecke von North Beach nach Byron Beach im wohl ersten Solarzug der Welt miterleben.

Neue Technik, historisches Design

Das Einzigartige an dem Zug ist, dass er allein durch Sonnenenergie betrieben wird. Dazu ist der Solarzug mit Photovoltaikmodulen auf dem Dach ausgestattet und die Haltestellen haben ebenfalls Solarzellen, die nach Angaben des Betreibers, der Byron Bay Railroad Company, mehr als genug Strom für den täglichen Betrieb des Zugs produzieren.

An sonnigen Tagen kann der Byron Bay Train damit angeblich bis zu fünf Strecken ohne Aufladen fahren. Während also der Antrieb hochmodern daherkommt, ist der Zug selbst nicht mehr der Jüngste. Der Byron Bay Train ist Baujahr 1949 und eigentlich seit Mitte der 90er Jahre nicht mehr offiziell in Betrieb. Nun soll der “Red Rattler” als Solarzug in neuem Glanz erstrahlen. Dazu wurden umgerechnet knapp drei Millionen Euro in das Projekt investiert.

Internationale Touristenattraktion

Hauptinvestor ist der australische Geschäftsmann und Multimillionär Brian Flannery. Das erklärt auch, warum der Byron Bay Train gerade an diesem Ort in Australien seinen Betrieb wieder aufgenommen hat. Denn die Kürstenregion ist bei Touristen als Urlaubsziel beliebt und Flannery betreibt in genau hier ein Luxushotel.

Der Solarzug soll dabei helfen, mehr Besucher in die Gegend zu locken. „Hoffentlich zieht er Menschen nach Byron Bay“, wird Brian Flannery von ABC News Australien zitiert. „Ich glaube, dass internationale Touristen hierher kommen werden, um sich den ersten Solarzug der Welt anzuschauen. Warten wir es einmal ab. In fünf Jahren sagen die Leute wahrscheinlich immer noch, dass ich verrückt bin, aber es macht auch ein bisschen Spaß.“

Aktuell fährt der Zug mit einem verkürzten Fahrplan von acht Rundfahrten pro Tag, Ende des Monats soll der volle Betrieb aufgenommen werden.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.