Züge, Busse, Boote, Tuk Tuks – die Wege der Mobilität rund um den Globus sind so vielfältig wie unsere Welt selbst. Wir fährt es sich mit dem Zug in Thailand? Wie ist eine Bootsfahrt über den Amazonas? Wir bringen euch die Mobilität der großen, weiten Welt ein Stückchen näher. Diesmal geht es dafür nach Südostasien. In ein Land, wo das Mobilitätsmotto „Probier´s mal mit Gemütlichkeit“ lauten könnte – Laos.
Mobilität in Laos ist, wenn wir ganz offen und ehrlich sind, eigentlich ein Widerspruch in sich. Denn wenn nach Laos reist und hier schnellen, einfachen und komfortablen Transport erwartet – der sollte lieber gleich in Thailand bleiben. Andererseits, wer sich innerlich auf laaaange Strecken, abenteuerliche Straßenverhältnisse, authentische Busfahrten und staubige Tuk Tuks vorbereitet, wird mit atemberaubenden Landschaften belohnt.
Es dauert und dauert … und dauert
Das Erste was ihr über Moblitität in Laos wissen solltet: es dauert … und dauert … und dauert. Das liegt nicht daran, dass Laoten unpünktlich, langsam oder ineffizient seien, ganz im Gegenteil. Der Faktor „Mensch“ war bei meiner Laos-Reise eigentlich immer der zuverlässigste Faktor, wenn es um den Transport ging. Doch die Straßenverhältnisse sind absolut katastrophal, um es mal positiv zu formulieren. Alle paar Meter müssen die Fahrer riesigen Schlaglöchern ausweichen und ein großer Teil der Strecken (und wir sprechen hier von Hauptverkehrswegen, nicht von Nebenstraßen!) ist nur notdürftig gepflastert.
Hinzu kommt, dass Laos ein Land voller Berge ist, sodass die Straßen schmal und eng sind. Oft sorgen dann noch umgefallene Bäume oder Geröll für “natürliche” Straßensperren. All das führt dazu, dass ihr in großen Teilen von Laos mit einer Durchschnittsgeschwindikeit von 20 Kilometern pro Stunde fahrt. Für eine Strecke von 200 Kilometern waren wir so auch mal 6 Stunden unterwegs. Mein Tipp: Egal, was euch jemand über die Dauer einer Strecke sagt, rechnet nochmals zwei Stunden drauf.
Neue Stellenangebote
Online-Manager / Onlinemarketing-Manager / Social-Media-Manager (m/w/d) UNIGLAS GmbH & Co. KG in Montabaur |
||
Content- & Social Media Manager:in (m/w/d) fischerAppelt in Hamburg |
||
Content Creator Social Media (m/w/d) Erlebnisbauernhof Gertrudenhof GmbH in Hürth |
Komfort ist Glückssache
Wie bequem ihr dabei unterwegs seid, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn ihr euch auf dem typischen Backpacker-Pfad bewegt, fahrt ihr normalerweise in Minibussen speziell für Touristen. Das läuft normalerweise so ab, dass ihr die Vans in euren Hotels oder Hostels bucht und dann direkt an der Rezeption abgeholt werdet. Oft werdet ihr dann in Jumbos (Pick-Ups mit schmalen Sitzbänken auf der Ladefläche) mehr schlecht als Recht durch die halbe Stadt gefahren, bis alle Passagiere eingesammelt worden sind und ihr dann an zentraler Stelle in eure Minibusse verteilt werdet.
Diese sind, je nach Glück, im mehr oder weniger neuen Zustand. Neu bedeutet: Gepolsterte Sitze und Klimaanlage. Alt bedeutet: Sitze waren mal gepolstert und mit viel Glück bekommt ihr etwas von der Klimaanlage ab. Die meisten Vans, in denen ich saß, waren jedoch im guten Zustand. Je nach Temperament eures Fahrers bekommt ihr dazu noch einen passenden laotischen Soundtrack.
Seid ihr auf weniger frequentierten Strecken unterwegs, sieht es oft schon anders aus. Dann kommt ihr in den Genuss der lokalen Transportmittel: Uralt-Busse. Manchmal sind das große Busse, manchmal kleinere Vans, doch spätestens hier erinnert ihr euch mit Wehmut an die Touristen-Vans zurück. Denn diese Busse sind vieles, aber definitiv nicht bequem. Vergesst die Klimaanlage und stellt euch auf minimalen Sitzraum ein – all das bei dröhnender Musik vom Busfahrer.
Fahrzeugpannen sind die Regel
Bei diesen alten Fahrzeugen kann es dann auch durchaus passieren, dass der eine oder andere Bus auf halber Strecke zusammenbricht und ihr nochmals eine Stunde Wartezeit drauf rechnen müsst.
Noch abenteuerlicher kann es werden, wenn ihr versucht, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an ganz entlegene Orte zu kommen. Hier seid ihr dann in den Jumbos unterwegs, und spürt nicht nur jeden Stein auf den ungepflasterten Straßen, sondern ihr seid auch komplett den Elementen ausgesetzt. Das kann von trocken-staubig bis pitschnass reichen.
Auf nach Laos?
Warum es das alles trotzdem wert ist? Weil ihr selten so unberührte, beeindruckende Landschaften sehen werdet wie in Laos. Gerade der seeeeehr gemächliche Transport bietet gleichzeitig auch die Chance, die schöne Aussicht ganz intensiv wahrzunehmen. Anstatt daran vorbeizurauschen, habt ihr alle Zeit der Welt, sie zu genießen.
Das scheint sich übrigens rapide zu ändern. Grund dafür sind nicht nur die Touristen, die das Land besuchen und für die mehr Komfort – auch im Transport – geboten werden soll. Es sind vor allem die chinesischen Investoren, die ohne Rücksicht auf die Natur, große Infrastruktur-Projekte im Land hochziehen und so bereits jetzt einen Teil von Laos unverfälschter Landschaft zerstört haben.
Deswegen: Besucht Laos so schnell es geht. Bereitet euch innerlich auf eine langsame Reise vor, nehmt jede Panne als Chance, Fotos von der Landschaft machen zu können – und genießt es!
Mehr Eindrücke von der Mobilität in Laos, findet ihr in dieser Bildergalerie.