Ortsunabhängigkeit. Selbständigkeit. Digitales Nomadentum. All das steht für die Freiheit, überall arbeiten zu können. Aber – und das sei noch wichtiger, findet Autor Hans Christian Blecke – es bedeutet auch, nicht an einem bestimmten Ort arbeiten zu müssen.
Bei digitalen Nomaden denken wir gleich immer an das Klischee der Strand-Hängematte in Thailand. Das ist auch nicht so verkehrt. Denn wer am Strand arbeiten kann, der muss nicht im Büro sitzen. Und das ist eigentlich der wesentliche Aspekt beim ortsunabhängigen Arbeiten. Übrigens ein Begriff, der den Kern der Sache viel besser beschreibt als „digitales Nomadentum“.
Sogar Piloten haben einen festen Arbeitsplatz
Ortsunabhängig arbeiten bedeutet nämlich bei Weitem nicht nur, dass du in Thailand am Strand hocken kannst. Es bedeutet erst einmal, dass du selbst bestimmen kannst, an welchem Ort du deine Arbeit erledigst. Und damit unterscheidest du dich von einem Großteil deiner Mitmenschen.
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Denn die Mehrheit der Arbeitnehmer und auch Selbständigen muss ihren Job an einem vorgegebenen Ort erledigen. Kassierer zum Beispiel müssen an der Kasse sitzen. Sachbearbeiter müssen (zumindest während der Sprechzeiten) in ihrem Zimmer in der Behörde anzutreffen sein. Und ein niedergelassener Arzt muss in seiner Praxis die Patienten behandeln.
Selbst ein Pilot kann seinen Job nur in einem Flugzeug machen, das zwischen festen Destinationen hin und her fliegt. Obwohl mit Sicherheit viele Leute denken, dass der richtig viel rumkommt. Tatsächlich sieht die Besatzung eines Flugzeugs meist nur Flughäfen, Hotelzimmer und das Cockpit. Ortsunabhängiges Arbeiten sieht anders aus.
Ich bin unabhängig vom Arbeitsweg
Für mich zum Beispiel sieht mein persönliches ortsunabhängiges Arbeiten so aus, dass ich nicht jeden Tag das Haus verlassen muss, um meinen Job zu erledigen. Ich muss nicht in ein Büro gehen. Ich muss nicht mit der Bahn pendeln oder im Stau rumstehen. Und ich muss nicht um einen Parkplatz vor einem Bürogebäude kämpfen. Davon bin ich unabhängig. Ich bin unabhängig von einer der größten Zeit- und Ressourcen-Verschwendung unserer Zeit.
Das weiß ich wirklich zu schätzen. Denn ich bin wirklich schon sehr viel wegen der Arbeit durch die Gegend gefahren. Und manchmal denke ich an diese Zeit zurück. An die vollen U-Bahnen und an die genervten Autofahrer. Dann bin ich froh, nicht jeden Tag zu einem Ort fahren zu müssen, um dort meine Arbeit zu machen. Dann bin ich froh, dass ich überall arbeiten kann und nirgendwo arbeiten muss. Und dann gehe ich in die Küche und hole mir einen Kaffee. Weil ich es kann.
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[…] ausschließen möchte. Ich liebe das Reisen und meine Jobs. Und vor allem liebe ich den Gedanken, jederzeit von überall auf der Welt arbeiten zu können – aber nicht zu müssen. Selbstbestimmte Entscheidungen sind für mich die maximale Freiheit […]