Sieben Tage, 28 Interviews und eine Onlinekonferenz: We Blog for Change. Ben Paul und Johanna Bonhage haben hier auf einer Stelle alles zusammengetragen was angehende digitale Nomaden, Bloggerneulinge und alle, die sich mit einem Onlinebusiness selbständig machen wollen, interessieren könnte. Bis zum 1. Juli geht die Onlinekonferenz noch, freundlicherweise haben die beiden mir Zugriff auf das Konferenzpaket mit allen Interviews und sehr viel Zusatzmaterial (E-Books, PDF-Dateien mit Informationen sowie zusätzlichen Interviews gewährt, sodass ich für euch schon mal vorab in We Blog for Change reinschnuppern konnte.
Was wird geboten?
Johanna Bonhage hat sich die Zeit genommen die Konferenzteilnehmer in ca. 45-60 Minuten langen Interviews zu ihrem Werdegang, ihrem Geschäftsmodell und vor allem nach ihren Ratschlägen für Neulinge zu befragen. Die Befragten sind nicht nur die deutschen digitalen Nomaden der ersten Stunde wie Conni Biesalski und Sebastian Kühn, sondern auch ultraerfolgreiche Onlinegeschäftsleute wie Ka Sundance oder auch Quereinsteiger mit einem sehr alternativen Weg zum digitalen Nomadenleben wie Andrea und Christian von Weggedacht. Es geht bei den Interviews um das Leben als digitale Nomaden, um erfolgreiche Geschäftsmodelle für ein Onlinebusiness, sowie um Tipps für Blogger, EBook-Schreibende und vieles mehr.
Bei einigen Interviews erzählen die Gesprächspartner sehr spannend über ihre Geschäftsmodelle, bei anderen wiederum zieht sich das Gespräch hin wie zäher Kaugummi, aber das mag an meinen persönlichen Interessen liegen. Hin und wieder musste ich doch auch stark schlucken, wenn einige Interviewpartner ein Drittel ihres Interviews auf Englisch zu geben scheinen, aber das mag andere – weniger sprachpedantische Menschen als mich – weniger stören und ist sicher auch ein Phänomen, das mit dem Leben im Ausland und auch mit der Tatsache, dass einfach viele Begriffe und auch der Großteil der Literatur für Marketing, Onlinecoaching oder Business (wohlgemerkt, alles englische Worte) einfach auf Englisch ist.
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Was bringen die Interviews?
Hier kommen wir zur Kernfrage, denn egal, ob mich der ein oder andere Gesprächspartner nervt, wichtig ist ja, was als Endprodukt bei den Zuschauern ankommt. Zunächst einmal der Hinweis, dass es alle Interviews des jeweiligen Tags 24 Stunden lang gratis nachzuhören gibt für alle, die sich kein Konferenzpaket leisten können oder wollen (47 Euro im Early Bird Paket, 87 Euro im Normalpreis). Inhaltlich finde ich die Interviews vor allem für Neulinge im Bereich Onlinebusiness und digitales Nomadentum sehr spannend. Wenn ihr euer Business schon gestartet habt oder schon seit einiger Zeit nomadisch unterwegs seid, gibt es zwar hier und dort einiges interessantes in Sachen mentaler Fokus, Selbstfindung oder Arbeitsmotivation, aber so viel Neues ist in dem Fall, meiner Meinung nach, nicht mehr dabei.
Bei den meisten Interviews war ich überrascht wie ausführlich und persönlich die Fragen beantwortet wurden, und vor allem, dass viele gute Tipps und Inhalte dabei waren, die Einsteigern tatsächlich weiterhelfen können. So erzählt Conni Biesalski, eine der erfolgreichsten Reisebloggerinnen in Deutschland, wie man selbst jetzt mitten im Bloghype doch noch einen erfolgreichen Blog starten kann. Andrea und Christian wiederum geben einen tiefen Einblick darüber wie es istm Schritt für Schritt ein EBook zu veröffentlichen und Felicia Hargarten und Marcus Meurer geben sehr viele nützliche Tipps zum Netzwerken im Allgemeinen und Onlinemarketing im Besonderen.
Ka Sundance, muss ich gestehen, macht mir ein wenig Angst mit seinen großkotzigen Sprüchen und seiner Idee vieler Mini Sundance Franchises, mit der er die ganze Welt erobern will, aber die Tipps vom Selbstmanagement-Coach und Blogger Thomas Mangold wiederum sind sehr erfrischend. So kann man sich insgesamt bei allen Interviews viel interessantes für sich selbst herauspicken und am Ende mit sehr viel Wissen und Motivation (denn die Interviews sind sehr inspirierend) an die eigenen Herausforderungen herangehen.
Auch Schattenseiten
Wichtig ist noch zu erwähnen, dass sich Johanna Bonhage auch die Mühe gemacht hat, alle Interviewpartner nach den Schattenseiten ihres Lebens zu befragen und so nicht nur die rosarote Seiten dieses Lebensstils aufgezeigt werden. Bei einigen Interviewpartnern hätte ich mir tatsächlich noch kritischere oder konkretere Nachfragen gewünscht, Johanna Bonhage ist mir hin und wieder zu zaghaft und zurückhaltend in der Gesprächsführung. Einige Interviewpartner geben auch sehr gegensätzliche Sichtweisen ab, zum Beispiel wenn es darum geht, ob man seiner Leidenschaft folgen sollte oder sich erstmal auf’s Geld verdienen konzentrieren sollte. Hier hätte man gut nachbohren und so mehr Informationen für die Zuschauer erhalten können.
Das Konferenzpaket lohnt sich nur, wenn ihr wirklich an diesen Themen sehr interessiert seid und euch die Interviews in Ruhe anhören wollt sowie die anderen Zusatzpakete für euch hilfreich sein können. Darunter sind ansonsten kostenpflichtige E-Books wie zum Beispiel der Wireless Life Guide von Sebastian Kühn. Für Menschen, die das Leben als Onlinegeschäftsleute und / oder als digitale Nomaden wirklich ernst nehmen, ist das ein gutes Fass an geballtem Wissen, das sie anzapfen können.
Dazu muss man sagen, dass die Interviewpartner auch mit 50 Prozent am Gewinn der einzelnen Konferenzpakete beteiligt sind. Neben der Eigenwerbung, die sie hier machen dürfen, ist die Teilnahme also auch nicht ganz selbstlos.
Schlusswort
Wer sich die Interviews sehr genau anschaut (oder anhört, es gibt sie im Konferenzpaket auch als Hördatei, wofür Menschen – wie ich derzeit – mit langsamer Internetverbindung wirklich dankbar sein werden) wird viel für sich und seine Projekte herausziehen können. Dazu gehört aber auch ein kritisches Zuhören, denn alle Befragten gehen – wenn auch nicht immer so ausführlich wie ich es mir wünschen würde – auf gescheiterte Projekte ein, auf Sorgen, Nöte und Ängste ihrer Lebensweise als Onlinepreneurs oder als digitale Nomaden.
Für alle, die Interesse an diesem Lebensstil haben und vor den ersten Hürden in diesem Prozess stehen, ist definitiv ein Mehrwert aus der Konferenz zu ziehen. Für digitale Selbständige und fortgeschrittene Nomaden kann man nur auf einen tiefergehenden Teil II dieser Konferenz hoffen.