Grün

Wie die zündende Idee entsteht und was du dafür tun kannst

Ideenfindung
geschrieben von Gastautor

Geht es euch auch so? Als digitale Nomaden arbeiten wir oft an wechselnden und auch ungewöhnlichen Orten. Diesen Artikel habe ich am Strand angefangen und im Flugzeug beendet. Und dazwischen saß ich in diversen Cafés und Hotelzimmern. Und selbst wer lieber einen Schreibtisch in einer Coworkingstation mietet, der wird trotzdem sehr viel mehr anderen (und wechselnden) Input haben als der typische Büroarbeiter. Diese wechselnden Arbeitsorte stellen eine große Herausforderung an unsere Konzentration und Disziplin, bieten aber gleichzeitig oft ein wunderbares Umfeld für Kreativität und Ideen.

Bed, bath & bicycle – ungewöhnliche Orte fördern kreative Ideen

In meiner Erinnerung hießen die typischen Orte an denen uns neue Ideen kommen: bed, bath & bicycle – vielleicht war unser Psychologieprofessor einfach etwas sportlicher als Wittgenstein. Denn dessen drei klassischen B’s der Kreativität heißen Bett, Badewanne und Bus. Und wer kennt das nicht? Im Bus oder Zug sitzend schweifen die Gedanken und uns kommen neue Ideen. Während wir aus dem Fenster schauen und die Landschaft an uns vorbeizieht, das gleichmäßige Ruckeln des Zuges uns langsam einschläfert, gehen unsere Gedanken auf Wanderschaft.

Während sich Körper und Geist entspannen, werden schwächere neuronale Verbindungen leichter aktiviert und es können neue, kreative Ideen entstehen. Im Gegensatz hierzu werden bei hoher Konzentration und willentlich gesteuerten Denkprozessen vor allem die Knoten im neuronalen Netzwerk aktiviert, die bereits am stärksten ausgeprägt sind.

Auslandsaufenthalt macht kreativ

Neben den häufig wechselnden Arbeitsumgebungen haben viele digitale Nomaden einen weiteren Vorteil in Sachen Kreativität. So hat Adam Galinsky von der Columbia Business School in 5 Studien zeigen können, dass das Leben im Ausland die Kreativität fördert. Interessant ist hierbei auch, dass das Reisen im Ausland alleine nicht ausreichend war, erst wenn die Teilnehmer längere Zeit im Ausland gelebt hatten, zeigten sich Unterschiede in der Kreativität. Und wer sich hierbei besonders mit Land und Leuten auseinandergesetzt hatte, der profitierte am meisten. Zahlreiche Studien zeigen auch, dass das Lernen einer neuen Sprache hilft, das Denken zu lockern und die Kreativität zu fördern.

Der kreative Prozess

Eine zündende Idee im Zug zu haben reicht aber natürlich nicht aus. Vielmehr ist jede kreative Idee eingebettet in einen längeren Prozess, der zum Teil unbewusst abläuft. Es werden hierbei traditionell fünf Stufen des kreativen Prozesses unterschieden:

  • Vorbereitung: Nur wer sich in dem Themengebiet auskennt, kann auch gute Ideen entwickeln.
  • Inkubation: Dies ist die Phase in der wir uns nicht aktiv mit dem Problem beschäftigen, es sozusagen Ruhen lassen. Das Problem wird unbewusst bearbeitet.
  • Einsicht: Der sogenannte “Aha”-Moment, in dem uns eine entscheidende Einsicht kommt.
  • Bewertung: Hier wird die zuvor gewonnene Erkenntnis anhand unserer Normen und Vorstellungen kritisch bewertet und auf Herz und Nieren geprüft.
  • Ausarbeitung: Nun ist Fleiß gefragt, es geht um die konkrete Umsetzung der Idee.

Oder wie Thomas Edison sagte “Genie bedeutet 1 Prozent Inspiration und 99 Prozent Transpiration”. Und wer aus sich selbst heraus (intrinsische Motivation) an dem Thema interessiert ist, wird deutlich eher zu Kreativität neigen als jemand, der nur extrinsisch motiviert ist (z.B. durch Geld).

Techniken zur Förderung der Kreativität

Und wenn Sie das nächste Mal gedanklich feststecken, dann probieren Sie doch eine dieser Techniken zur Förderung der Kreativität:

  • Kopfstandtechnik: Dabei wird das Problem / die Frage umgedreht: also statt “wie soll mein Blog aussehen” beantworten Sie die Frage “was muss ich tun, damit mein Blog möglichst hässlich wird?” oder “wie vergraule ich meine Leser am schnellsten?”. Durch das Sammeln dieser negativen Lösungen kann sich der Blick für die gewünschte Lösung auf kreative Art und Weise öffnen.
  • Walt-Disney-Methode: Hier schlüpfen Sie nacheinander in drei verschiedene Rollen. Die des Träumes, des Realisten und des Kritikers. Lassen Sie also zunächst Ihren Gedanken freien Lauf und erträumen Sie sich die optimale Lösung für Ihr Problem. Im Anschluss darf der Realist überlegen wie dies umsetzbar wäre. Erst am Schluss kommt der Kritiker zu Wort. Schließlich darf der Träumer die Kritikpunkte betrachten und wieder nach einer Traumlösung suchen usw.

Über den Autor

Gastautor

Hier schreibt von Zeit zu Zeit ein Gastautor auf BASIC thinking. Du hast ein spannendes Thema für uns? Wir freuen uns auf deine E-Mail!

Kommentare