Wir haben Stephanie und Pia im Auto angerufen. Die beiden jungen Lehrerinnen sind wie jeden Tag auf dem Heimweg von Essen nach Düsseldorf. Diesmal nicht mit S-Bahn oder Regionalexpress, sondern wegen des Bahnstreiks im Polo. Ein Telefonat.
Eigentlich können Stephanie und Pia eine Runde länger schlafen als all die Menschen, die per Auto von Düsseldorf nach Essen pendeln. Dann nämlich, wenn bei der Bahn nicht gestreikt wird. An Tagen wie diesen ist das bekanntlich anders. Also muss das Auto her, im Fall der beiden Lehrerinnen ein netter kleiner Polo.
Auf dem Beifahrersitz sitzen hat Stephanie heute wieder einmal eine Kollegin, nämlich Pia. Kennengelernt haben sich die beiden, als im Sommer ein Unwetter über Nordrhein-Westfalen hinwegfegte und auch den Zugverkehr blockierte. „Wir waren an diesem Tag beide auf dem Weg von Düsseldorf nach Essen, wo wir witzigerweise beide zum Bewerbungsgespräch mussten“, erzählt Stephanie per Headset. Auf Mitfahrzentrale.de hatte sie damals eine Anzeige geschaltet – und Pia hatte sich gemeldet.
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Bewerbung gut, alles gut
Die Geschichte mit dem Bewerbungsgespräch ging natürlich gut aus. Beide Damen haben bestanden und sind jetzt Lehrerinnen – und jeden Tag auch Pendlerinnen. Immer, wenn die Bahn nicht fährt, finden sie sich im Auto wieder zusammen. Heute ist sogar noch eine dritte Person auf der Rückbank: Marie hat über Facebook ihren Platz reserviert.
Ist kein Stau, dauert die Autofahrt zwischen den beiden Großstädten um die 40 Minuten, sagt Stephanie. Heute ist aber Stau. Vermutlich, weil alle mit dem Auto fahren. Die Damen sehen es gelassen. Zu dritt ist es im Auto unterhaltsam.
Das Bahnstreik-Tagebuch im Überblick
Teil 1: Geschichten von Umsteigern
Teil 2: Einmal Köln-Essen und zurück, bitte
Teil 3: Buchungs-Boom bei Mitfahrportalen
Teil 4: „Alle Weselsky-Witze sind gemacht“
Teil 5: Die drei Damen im Polo
Teil 6: Zwei Studenten auf Umwegen