Das deutsche Fintech Vivid Money bietet seinen Kunden seit dem 23. Februar 2020 die Option an, über die App in Aktien und ETFs zu investieren. Doch der Schein trügt. Die Anleger kommen nie in den Besitz der Aktien und erhalten auch Dividenden nur anteilig. Eine Analyse.
Vivid Money ermöglicht Handel mit Aktien und ETFs
Die mobile Finanzplattform Vivid Money verpasst sich ein großes Update. So erhalten Kunden seit dem 23. Februar 2021 die Möglichkeit, über die Vivid-App direkt in US-amerikanische und europäische Aktien sowie ETFs zu investieren – und das kostenlos.
Die Kundinnen und Kunden des Berliner Fintechs können ab sofort in über 1.000 Aktien investieren. Dafür fallen keine Gebühren für den Kauf oder die Verwaltung an. Nur wer in US-Aktien investiert, zahlt einen Aufschlag von 0,5 Prozent für die Währungsumrechnung.
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Was sind Fractional Shares?
Das Besondere ist, dass die Kunden von Vivid Money über die neue Funktion sogenannte Fractional Shares kaufen können. Das sind Bruchstücke von börsennotierten Unternehmen. Das heißt konkret: Du kannst dich an Amazon beteiligen ohne gleich mehr als 2.000 Euro für eine einzelne Aktie auszugeben.
Der finanzielle Partner von Vivid Money ist in diesem Fall die Digital-Asset-Plattform CM-Equity.
Was ist das Problem, wenn du Aktien über Vivid Money kaufst?
Vereinfacht gesagt, investierst du über die neue Aktien- und ETF-Funktion nicht direkt in Unternehmen oder Indizes. Du kaufst deine Anteile nicht direkt an der Börse, sondern bei CM-Equity. Das Unternehmen wiederum kauft die Aktien und ETF-Anteile auf eigene Rechnung an internationalen Börsen.
Das heißt ganz konkret: CM-Equity ist der Inhaber der Aktien – nicht du. Du bist also bei möglichen Käufen und Verkäufen immer von CM-Equity abhängig und kannst die Aktien auch nicht zu anderen Brokern oder deiner Hausbank übertragen.
Wenn du also ernsthaft und dauerhaft ins Aktiengeschäft einsteigen willst, solltest du stattdessen beispielsweise ein kostenloses Depot bei Smartbroker oder Trade Republic eröffnen. Dort kaufst du die Aktien tatsächlich und bist unabhängig von dritten Finanzinstituten.
Wer steckt hinter Vivid Money?
Im Jahr 2019 haben Artem Yamanov und Alexander Emeshev gemeinam in Berlin Vivid gegründet. Im Juni 2020 haben sie Vivid Money in Kooperation mit der Solarisbank in Deutschland, Frankreich und Spanien gestartet.
Das Kernprodukt des Fintechs ist ein kostenloses Girokonto mit einer Visa-Debitkarte aus Metall. Besonders interessant ist, dass jeder Nutzer bis zu 15 kostenlose Unterkonten anlegen und mit Lebenspartnern oder Freunden teilen kann. Somit eignet sich Vivid ausgezeichnet für gemeinsame Konten.
Ebenso interessant: Durch das Partnerprogramm von Vivid erhalten Kunden des Dienstes bei manchen Kooperationspartnern bis zu 50 Prozent Cashback auf Einkäufe. Dazu zählen wechselnde Partner wie Netflix, die Deutsche Bahn aber auch Lidl und Netto.
Der Großteil der Cashback-Programme steht neuen Nutzern jedoch nur zeitlich limitiert zur Verfügung. Wer darüber hinaus die Vorteile genießen möchte, muss in regelmäßigen Abständen neue Kunden werben. Deshalb wird Vivid teilweise auch für eine Art Schneeballsystem kritisiert.
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Warum trügt der Schein? Ich finde, das ist eine außerordentlich manipulative Aussage. Vivid klärt sehr genau darüber auf, was der Kunde bekommt und was nicht. Es ist für junge Leute eine ausgezeichnete Lösung, sich an das Thema Börse heranzutrauen und mit kleinstem Investment erste Gehversuche machen. Auch der Hinweis mit „eine Art Schnellball“ … Ein Schnellballsystem oder auch Ponzisheme baut darauf auf, dass der Erste, der den Ball am meisten profitiert und jeder nachfolgende immer ein stückweit weniger. Die letzten finanzieren das System und stehen als Verlierer da. Ich kann das bei Vivid nicht sehen.
Hallo Mario,
bei der Betrachtung dürfen wir nicht von uns ausgehen. Wie viele Leute klicken Pop-ups zu Datenschutz-Hinweisen und Co. weg? Vom Schein des Aktienbesitzes zu sprechen, ist sicherlich nicht zu viel.
Was das Schneeballsystem angeht: Du siehst, dass wir schreiben, dass Vivid dafür kritisiert wird, ein derartiges System zu sein. Wir erwähnen dies zur vollständigen Darstellung und behaupten es selbst nicht. Schneeballsysteme sind kriminell. Das ist Vivid sicherlich nicht.
Liebe Grüße und frohe Ostern
Christian
Ich benutze Vivid seit dem 1. Dezember 2020. Ich schließe mich dem Kommentar von Mario Burgard an. Der Auto ist hier so bemüht einen kritischen Ton anzuschlagen. „Doch der Schein trügt.“ Wie lächerlich, sowas zu schreiben. Man handelt über Vivid (per CM Equity AG) ganz konkret mit Aktien. Das als „Problem“ zu beschreiben ist lächerlich.
Vivid hat eine eine sehr interessante Positionierung, neben all den anderen Banking Apps.
Woher nehmen Sie die Aussage, die Anleger seien „jung“? Ist das ihre gefühlte Einschätzung, Herr Erxleben?
Wer kritisiert angeblich „teilweise“ wegen einer „Art Schneeballsystem“? Nennen Sie doch eine Quelle, Herr Erxleben!
Neukunden Empfehlungen zu belohnen ist doch eine bekannte Methode, um den Kundenkreis zu erweitern. Man findet das u.a. auch bei Unitymedia, Vodafone, Little Lunch, eazy.de.
Sie versuchen ein Gerücht zu kreieren/verbreiten, und ich kann Sie dafür nicht respektieren.
Guten Tag Herr Schneider,
auch ich nutze Vivid seit letztem Jahr. Ob etwas ein Problem ist oder nicht, liegt am Betrachter. Wenn Sie sich mit der Masse an Kleinanlegern in Foren auseinandersetzen, sehen Sie, wie viel Unwissen teilweise vorhanden ist. Ob da der Unterschied zwischen dem tatsächlichen Kauf und Besitz von Aktien und der Lösung über CM Equity bekannt und bewusst ist, darf angezweifelt werden.
Selbstverständlich sind Neukunden-Empfehlungen ein probates Mittel. Es kommt jedoch auf die Art und Weise an. Da ich Vivid selbst nutze, kann ich sehr gut einschätzen, was sich bei den Features verändert.
Wenn Sie das als Gerücht ansehen, tut es mir leid. Dass Sie im gleichen Atemzug von Respekt sprechen, ist jedoch unangebracht. Ich respektiere Sie, obwohl Sie eine andere Meinung vertreten.
Liebe Grüße und bleiben Sie gesund
Christian Erxleben