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360-Grad-Video, AR und VR: Visuelle Kommunikation der Zukunft

360-Grad-Video
Mit 360-Grad-Video, Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) wird die Kommunikation in Zukunft noch visueller. (Foto: Pexels.com / Tim Savage)
geschrieben von Stephanie Kowalski

Egal ob Storytelling, Livestreams, Bilder oder Videos: Visuelle Formate und Reize sind überall. Mit 360-Grad-Video, Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) wird die Kommunikation, die heute in sozialen Netzwerken schon nicht mehr ohne Videos und Bilder auskommt, in Zukunft noch visueller.

Videos, Bilder, Gifs und Livestreams gehören heute zu den Standardformaten in den sozialen Netzwerken. Technologien wie 360-Grad-Video, AR und VR, mit denen bereits seit einiger Zeit experimentiert wird und auch einige Marken bereits erfolgreich umsetzen, finden langsam ihren Weg in den Massenmarkt.

Für Unternehmen und die digitale Kommunikation bedeutet das: Bewegtbild und multimediale Inhalte gehören einfach dazu. Doch wie lassen sich zumindest für die Kommunikation neue Technologien und Formate wie 360-Grad-Video, Augmented Reality und Virtual Reality bereits heute sinnvoll einsetzen?


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360-Grad-Video: Ein visueller Rundumblick

Wie AR und VR gewinnen 360-Grad-Videos zunehmend an Bedeutung. Zu diesem Videoformat zählen nicht nur Videos, sondern auch 360-Grad-Bilder und virtuelle Rundgänge. Hier werden mehrere Aufnahmen zu einem Ganzen verknüpft.

Die Vorteile von einem 360-Grad-Video: Der Nutzer ist vollständig vom Inhalt umgeben und kann seinen Blick frei steuern. Er kann aber immer nur einen bestimmten Ausschnitt der Aufnahme betrachten – das ganze 360-Grad-Video muss erkundet werden und lässt sich nicht auf Anhieb erfassen.

Konsumieren lassen sich 360-Grad-Inhalte auf dem Desktop, dem Tablet, dem Smartphone oder mit speziellen Smartphone-Halterungen – beispielsweise Google Cardboard – oder Headsets. Die Blickrichtung lässt sich dann mit Maus und Tastatur oder dem Schwenken des Displays oder er Kopfbewegung steuern. Die Handhabung ist einfach und vielen Fällen intuitiv.

360-Grad-Inhalte zählen genau wie Videos, Bilder, Gifs und Infografiken zum visuellen Content. Besonders im Konsumgüter-, Handels- und Dienstleistungsbereich finden diese Inhalte viel Anklang. Das liegt nicht nur daran, dass sich das menschliche Gehirn optische Reize besser merken und verarbeiten kann, sondern auch am intensiven Erleben.

Nutzer erhalten nicht nur einen schnellen Überblick über Situationen und Sachverhalte. Sie bekommen auch eine bessere Vorstellung von Produkten, Dienstleistungen und ihren Einsatzmöglichkeiten.

360-Grad-Video prädestiniert für eine emotionale Ansprache

Ein 360-Grad-Vide kann nicht nur Informationen leichter und schneller vermitteln; es eignet sich auch dazu, Emotionen zu transportieren. Aus dem Betrachten eines Videos kann so ein emotional ansprechendes Erlebnis werden.

Natürlich sind auch das Social Web und der Rest des Internets mit visuellem Content überflutet. Gute 360-Grad-Videos sind aber immer noch eine Möglichkeit, um aus der Masse hervorzustechen. Denn diese visuellen Inhalte werden nicht passiv, sondern aktiv vom Nutzer konsumiert. Sie können tiefer in den Inhalt eintauchen, die virtuelle Umgebung eigenständig erkundigen und mit ihr interagieren.

Anwendungsbeispiele von 360-Grad-Videos

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ist ein gutes Beispiel dafür, wie man 360-Grad-Inhalte sinnvoll in seinen Content-Mix integrieren kann.

Diese Videos werden vom Stifterverband genutzt, um Locations und Events darzustellen, Fakten aufzubereiten und visuelle Eindrücke in einer spannenden Form zu vermitteln. Natürlich wird auch der Unterhaltungswert und der Coolness-Faktor bewusst eingesetzt, um trockene Fakten und Inhalte attraktiv zu vermitteln. Gegen einen Enter- oder Edutainment-Ansatz spricht also nichts.

Bei der Erstellung von einem 360-Grad-Video solltest du folgende Punkte berücksichtigen:

  • Das Format erfordert eine neue Form des Storytellings. Es gibt noch keine einheitlichen Vorgaben für Bildsprache und Dramaturgie. Aufgrund dessen sind Experimentieren und Kreativität ein Muss, um die richtige 360-Grad-Geschichte zu erzählen.
  • Wenn es sich um ein Testimonial-Format handelt, kann es sinnvoll sein, wenn der Kameramann im Bild ist. Ansonsten muss vorab überlegt werden, wie der Dreh eingerichtet werden muss, inklusive Platzierung der Kameras etc.
  • Denke immer an deine Zuschauer. Der Einsatz übermäßiger Bewegungen in einem 360-Grad-Video sollte vermieden werden. Nutzer fühlen sich ansonsten wie durch den Raum geschleudert.
  • Die Nutzung von Sound will wohl überlegt sein. Er kann beispielsweise zur Überbrückung von Pausen eingesetzt werden. Der Einsatzmöglichkeit sind dabei keine Grenzen gesetzt, sollten aber wohl dosiert erfolgen.
  • Das 360-Grad-Format setzt voraus, dass eine Geschichte oder Situation auch in 360-Grad aufgezeichnet und für den Nutzer einsehbar ist. Ansonsten kannst du auch zu einem normalen Video-Format greifen, um deine Geschichte zu erzählen.

Grundsätzlich kann die Erstellung von 360-Grad-Videos kostengünstig sein: 360-Grad-Kameras gibt es bereits für einige hundert Euro zu kaufen. Wer auf beste Qualität setzen will, muss bei High-End-Geräten allerfdings tiefer in die Tasche greifen.

Augmented Reality: Wenn Realität und digitale Welten aufeinandertreffen

Augmented Reality (AR) ist, einfach übersetzt, die erweiterte Realität. Dabei werden die virtuelle Welt und die reale Umgebung miteinander kombiniert, virtuelle Elemente werde also über die normal sichtbare Umgebung projiziert.

Im Gegensatz zur Virtual Reality wird dem Nutzer die Realität bei AR nicht vorenthalten. Dabei bleibt die Realität sichtbar und wird aufgewertet. Das Umfeld des Nutzers wird um weitere Informationen und Emotionen erweitert.

Mit AR kann der Nutzer beispielsweise mehr über seine direkte Umgebung erfahren. Einige Apps blenden dafür zum Beispiel Informationen zu Gebäuden ein, die du gerade vor dir siehst. Solche Einsatzszenarien gibt es bereits im touristischen Bereich.

Dabei ist AR auch viel zugänglicher als Virtual Reality. Alles, was du brauchst, ist eine App. Diese erreicht jeden, der ein Smartphone hat. Über Sensoren im mobilen Endgerät wird das virtuelle Bild mit der Realität abgeglichen. Kein weiteres Equipment ist notwendig.

Vom wohl bekanntesten Beispiel für AR müssen wir dir nicht mehr berichten. Pokémon Go war und ist heute noch eine Spiele-App, die unter den Top-10 Spiel-Downloads zu finden ist. Das Spiel packte damals nicht nur wenige Länder, sondern wurde zu einem globalen Phänomen. Mit etwas Glück, Kreativität und einer guten Idee könnte dir das auch passieren.

An einer Bushaltestelle zu warten ist normalerweise recht langweilig. PepsiCo hat sich den Spaß erlaubt, Pendlern die Wartezeit ein wenig zu versüßen. Dazu hat die Getränkefirma an einer Bushaltestelle in London eine AR-fähige Anzeigentafel platziert.

Wenn die Pendler in der Haltestellenkabine standen, konnten sie beobachten, wie Meteoriten einschlugen, Busse von Aliens angegriffen wurden oder wie sich ein Tiger die Straße entlang schlich. Dieses Beispiel zeigt, das AR einen großen Entertainment- und Edutainment-Faktor hat.

Weitere Einsatzmöglichkeiten findet man in der Automobilbranche, Modeindustrie oder im Immobilienbereich.

Was du bei der Erstellung von AR-Inhalten beachten solltest

  • Die Programmierung einer AR-App gelingt nicht ohne Profi. Zwar gibt es bereits erste kostengünstige Lösungen für die Erstellung solcher Applikationen. Doch wenn du im Rahmen einer Marketing- oder Kommunikationskampagne agierst, solltest du etwas mehr Geld investieren.
  • Mach dir auch Gedanken darüber, ob du für die Informationen oder die Geschichte, die du erzählen möchtest, tatsächlich Augmented Reality brauchst. Der Coolnes-Faktor allein rechtfertigt die Kosten nicht immer.
  • Wenn du AR nutzt, solltest du die Anzeige nicht mit zu vielen Informationen überladen. Konzentriere dich darauf, die wichtigsten Daten und Fakten darzustellen.
  • Benutzerfreundlichkeit ist Trumpf. Vor allem, wenn du AR nutzt. Achte darauf, dass die Gestaltung möglichst einfach und selbsterklärend aufgebaut ist.
  • Nicht nur visuelle Elemente sorgen für Orientierung innerhalb deiner AR-Applikation. Auch Elemente wie Ton können zu einer verbesserten Nutzerorientierung beitragen. In solchen Fällen heißt es experimentieren und kreativ sein.

Virtual Reality: Eintauchen in eine digitale Welt

Virtual Reality (VR) ist längst nicht mehr nur Teil von Science-Fiction-Filmen. Die Technologie ist bereits Bestandteil einiger Marketing- und Kommunikationskampagnen von Unternehmen und im industriellen und technischen Bereich längst im Einsatz.

VR ist die Simulation einer lebensechten und interaktiven, von einem Computer generierten Umgebung mit allen physikalischen Eigenschaften der realen Welt. Bei manchen Anwendungen, beispielsweise bei Spielen, werden natürlich auch bewusst völlig unrealistische Kunstwelten erschaffen. In beiden Fällen wird die eigentliche Umgebung komplett ausgeblendet.

Durch das Aufsetzen einer besonderen VR-Brille kann der Nutzer diese interaktive Welt betreten. Die Technologie reagiert dabei auf Interaktionen des Benutzers – bei Kopfbewegungen und Körperbewegungen ändert sich das Blickfeld.

Weitere Interaktionen kann der Nutzer mithilfe von Controllern oder Eingabegeräten durchführen. Es gibt auch spezielle Handschuhe, mit denen die Interaktionen gesteuert werden können.

Virtual Reality: mehr als Realität

Du kannst mit Virtual Reality Dinge für andere erlebbar machen, die in der Realität zu teuer, gefährlich, selten oder unmöglich wären. VR kann wie kein anderes Medium Gefühle und Erlebnisse wie persönliche Begegnungen, Interaktion und körperliche Nähe unabhängig vom physischen Standort vermitteln. Du ermöglichst anderen Menschen Zugang zu Räumlichkeiten, Orten und Erfahrungen, die vorher nicht möglich waren.

Das größte Potenzial für den Einsatz von Virtual Reality liegt in den Bereichen interner Unternehmensprozesse – Bereiche wie Vertrieb, Marketing und Aftersales. Auch Unternehmen mit hohen Forschungs- und Entwicklungskosten und Firmen, die informationsintensive und stark emotional behaftete Produkte anbieten, können von VR profitieren.

Denkbar ist auch der Einsatz in Unternehmen mit komplizierten Prozessabläufen, die einen steigenden Bedarf an Kompetenzen und Qualifikationen ihrer Mitarbeiter haben und Firmen, die sich mit vielen sicherheitsrelevanten Aspekten auseinandersetzen müssen. Virtual Reality wird vor allem im B2B-Bereich und im direkten Kundenkontakt eingesetzt.

Es gibt aber auch interessante B2C Beispiele für den Einsatz von VR. So setzen auch eine Reihe von Freizeitparks Virtual Reality ein. Der Europapark Rust startete beispielsweise eine Virtual-Reality-Achterbahn. Eine herkömmliche Achterbahn wurde mit VR-Brillen für die Besucher aufgepeppt. Mit dem „Alpenexpress VR-Ride“ erleben die Besucher Fantastisches – darunter auch der Ritt auf einem Drachen.

Ein weiteres gutes Anwendungsbeispiel für Virtual Reality ist die Kampagne von Old Irish. Passanten wurden VR-Brillen angeboten, auf denen sie Landschaften und Wahrzeichen von Irland erkunden konnten. In den letzten Sekunden landet das VR-Video in einem alten irischen Pub.

Genau dieser Pub wurde um den Passanten herum aufgebaut – inklusive der Schauspieler. Ein schönes Beispiel dafür, wie VR dazu genutzt werden kann, um den Aspekt der Immersion aus der virtuellen Welt in die reale Welt zu tragen.

Was du bei der Anwendung von Virtual Reality beachten solltest

  • Mit Virtual Reality kann man sich jetzt noch von der Konkurrenz abheben. Doch Nutzer werden sich schnell an VR und 360-Grad-Darstellungen gewöhnen. Über kurz oder lang kann der Einsatz von VR also kein Alleinstellungsmerkmal mehr sein. Gekonntes Storytelling wird also auch bei dieser Technologie immer wichtiger.
  • Virtual Reality hat seine eigenen Regeln. Nutze die Möglichkeiten, ohne dabei diese Regeln zu verletzen. Wie bereits erwähnt, macht der Einsatz der Technologie nicht in jedem Umfeld und für jedes Produkt Sinn. Die passende Möglichkeit musst du selbst finden.
  • Wenn du VR so inflationär nutzt, wie 3D-Effekte im Kino eingesetzt wurden, dann wird die Technologie über kurz oder lang weniger Begeisterung auslösen. Setze Virtual Reality nur dann ein, wenn es sich auch wirklich lohnt. Beispielsweise wenn du etwas zeigst, das man in der Realität nicht zeigen kann.

Visuelle Kommunikation im Hier und Jetzt

360-Grad-Fotos – du kannst sie in einfacher Form bereits mit der normalen Facebook- oder Google-Street-View-App auf deinem Smartphone erstellen – sind das einfachste Formate aller im Artikel genannten Möglichkeiten.

Wenn du allerdings gezielt Aufmerksamkeit für Themen und Produkte generieren oder Erlebnisse schaffen willst, kann sich die Produktion von eines 360-Grad-Video oder auch Augmented-Reality-Apps lohnen. Selbst Virtual-Reality-Anwendungen sind – bei große Budgets – schon heute sinnvoll einsetzbar.

Klar ist aber auch: 360-Grad-Video und AR lassen sich in Apps und Netzwerken ausspielen und nutzen. VR-Inhalte dagegen entfalten ihre größte Wirkung heute noch immer am Point of Sale und lassen sich am wirksamsten mit begleitenden Gesprächen und Einweisungen einsetzen.

Das Ziel aller Unternehmen wie zum Beispiel Google, Facebook, MagicLeap und Microsoft sind normale Brillen oder Kontaktlinsen, die die AR- und VR-Nutzung alltagstauglich machen. Bis die technische Entwicklung diesen Punkt erreicht und Kunden sich an die neue Technologie gewöhnt haben, kannst du mit den hier gegebenen Tipps deine Kommunikation bereits intensiv ausbauen und dich von der Masse abheben.

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Über den Autor

Stephanie Kowalski

Stephanie Kowalski ist Bloggerin und unterstützt als freiberufliche PRlerin kleine und mittelständische Unternehmen bei ihrer Kommunikation. In ihrem Blog Online PR Guide erklärt sie, wie man mithilfe bewährter PR-Strategien und moderner Online-Kanäle erfolgreich digital kommuniziert.