Nach dem Angriff auf das US-Kapitol im Januar 2021 hat die Amazon-Tochter AWS bei Parler den Stecker gezogen. Jetzt ist der Twitter-Klon mit vornehmlich rechten Anhängerinnen und Anhängern wieder online. Die Details zur Parler-Rückkehr.
Mitte Januar 2021 hat Parler genau das gemacht, was Peter Lustig am Ende jeder Löwenzahn-Sendung empfohlen hat: abschalten. Doch der Abschied aus dem Netz war ungewollt – Amazons Tochter AWS hatte dem Netzwerk zuvor die Serverkapazitäten gestrichen.
Da nach dem Angriff auf das US-Kapitol auch sonst kein Anbieter einspringen wollte, musste die besonders bei Rechten beliebte Plattform erst einmal vom Netz.
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Parler wollte mit russischer Hilfe zurück
Kurz nach der Sperre tauchte dann im Netz eine statische Seite auf. Dafür hatte die Plattform in der Firma DDos-Guard einen Partner gefunden, der den Weg zurück ins Netz ebnen sollte.
Das Unternehmen mit Sitz in Schottland, das von zwei Russen geleitet wird, wurde in der Vergangenheit bereits mit rassistischen Internet-Seiten in Verbindung gebracht, wie Reuters berichtete.
Parler-Rückkehr im Parkhaus-Look
Knapp einen Monat lang lag das Netzwerk Parler still, nun ist es wieder online – mit neuem Auftritt, der auf den ersten Blick wirkt wie die Website eines Parkhaus-Anbieters. Der jetzige Host bleibt unbekannt.
Nutzerinnen und Nutzer, die bereits einen eigenen Account besitzen, können sich wieder einloggen. Neue Registrierungen sollen ab der kommenden Woche wieder möglich sein.
Mark Meckler ist neuer Parler-CEO
Als wären die Server-Querelen nicht genug, hat sich der rechtslastige Twitter-Klon während der Sperre auch noch von seinem Mitgründer und CEO John Matze getrennt.
Der Vorstand habe ihn bereits am 29. Januar 2021 mit sofortiger Wirkung entlassen, teilte Matze Reuters und Fox News selbst mit. Nun muss ein neuer Chef ran: Das Netzwerk hat Mark Meckler, der die rechte Gruppe „Tea Party Patriots“ mitgegründet hat, als Interims-CEO eingesetzt.
Zukunft von Parler bleibt ungewiss
Wie es mit dem größtenteils unmoderneren Netzwerk weitergeht, steht allerdings noch in den Sternen. Bisher haben Google und Apple die Parler-App nicht zurück in ihre App Stores gelassen.
Jedoch hat Donald Trump nach seinem dauerhaften Twitter-Bann noch kein neues Social-Heim angesteuert. Würde er sich für Parler entscheiden, dürfte das wohl zu einem deutlichen Push führen. Die Plattform zeigte schon 2020 großes Interesse am jetzigen Ex-Präsidenten.
Parler hat der Trump Organization laut Buzzfeed 40 Prozent am Unternehmen angeboten – im Gegenzug sollte Donald Trump vorrangig bei dem rechten Twitter-Klon posten. Hierzu habe es im Sommer und im November 2020 kurz nach der Wahl-Niederlage entsprechende Gespräche mit Trumps Wahlkampf-Team gegeben.
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