Seit einem knappen halben Jahr ist Windows 8 jetzt auf dem Markt, aber der Marktanteil wächst nur langsam. Doch was lässt sich aus den Zahlen schließen? Eine einfache Erkenntnis gibt es nicht.
Verdoppelter Marktanteil, immer noch hinter Vista
Net Applications, die den Marktanteil der Betriebssysteme anhand des Web-Traffics ermitteln, haben im März für Windows 8 einen Marktanteil von 3,17 Prozent errechnet. Das ist zwar immerhin fast eine Verdopplung seit Dezember, doch damit liegt das jüngste Betriebssystem weiter hinter seinem Vorvorgänger Windows Vista, der auf 4,99 Prozent kommt.
Zwar sinkt der Marktanteil von Vista kontinuierlich, Windows 8 wächst aber dennoch langsamer als das ungeliebte Vista nach seiner Einführung. Dabei sollte man betonen, dass die Zahlen von Net Applications nicht repräsentativ sind – was allerdings nicht heißen muss, dass sie falsch sind. Dennoch: Windows 8 wird seinen Vorvorgänger vermutlich erst im Sommer einholen.
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Langsamere Upgrade-Zyklen
Doch woran liegt das? Droht Windows 8 wirklich ein Flop zu werden? Vielleicht. Aber es gibt noch ein paar andere Gründe. Das größte Problem – wenn man so will – ist wohl, dass die User nicht mehr so häufig ihr Betriebssystem upgraden wie früher. Da immer mehr Applikationen in der Cloud laufen und Windows 7, Vista und XP nach wie vor stabile Betriebssysteme sind und die meisten Programme unterstützen, gibt es gerade für Unternehmen derzeit keinen Grund, auf Windows 8 umzusatteln.
Das ist allerdings nur ein nebensächliches Problem für Microsoft, denn auch wenn Windows 8 bislang noch einen Nischendasein fristet, liegt der Marktanteil von allen Windows-Betriebssystemen zusammengerechnet bei 92 Prozent.
Windows XP-Unterstützung endet April 2014
Da Windows XP alleine weiterhin auf mehr als jedem dritten Gerät läuft, die Unterstützung für das dritte Service Pack aber im April 2014 eingestellt wird, wird es interessant zu sehen sein, wie sich der Marktanteil von Windows 8 im nächsten Jahr entwickelt.
Es ist durchaus möglich, dass dann zahlreiche IT-Abteilungen ihre PCs direkt auf Windows 8 upgraden, schließlich war das jüngste Betriebssystem dann wohl lange genug auf dem Markt, sodass eventuelle Schwierigkeiten mit Bürosoftware und sonstigen IT-Eigenheiten beseitigt sind.
Mehr PCs im Umlauf bei sinkendem Absatz
Neben dem veränderten Upgrade-Zyklus der User ist vor allem die Berechnungsgröße der Zahlen ein Grund für die zunächst schlechte Performance von Windows 8. Denn während 2008 etwa eine Milliarde PCs weltweit genutzt wurden, sollen es 2014 schon zwei Milliarden sein. Gleichzeitig sinkt aber der weltweite Absatz von PCs.
Damit ergeben sich für den Marktanteil von Windows 8 gleich zwei Probleme: Auf der einen Seite müsste man grundsätzlich mehr Lizenzen verkaufen, um den Marktanteil von Windows Vista nach seiner Einführung zu toppen, doch gleichzeitig werden immer weniger neue PCs mit Windows 8 ausgeliefert. Das erklärt, warum Windows 8 mit 60 Millionen verkauften Lizenzen im Januar aus absoluter Sicht besser da steht als Vista – aus relativer Sicht aber nicht.
Ob man daher bei Windows 8 von einem Flop sprechen kann oder muss, sollte also jeder für sich selbst entscheiden.
Bild: Microsoft