Hört, hört: Frank Shaw, Vice President Communications bei Microsoft schreibt in einem Blog-Post, dass das Windows Phone in mehreren Ländern bereits einen Marktanteil von 10 Prozent erreicht habe und im viertel Quartal in sieben Märkten häufiger als das iPhone ausgeliefert wurde. Außerhalb der reinen Wasserstandsmeldung blieb der Autor aber sehr knauserig, wenn es um Details ging.
Sieben Länder, teilweise nur 100.000 verkaufte Geräte
Zwar stimmen die Verkaufszahlen, doch es wäre ja schon interessant zu wissen, um welche Länder es sich handelt – USA oder Andorra? Es hat nicht lang gedauert, bis die Marktforscher von IDC einen Anruf der „New York Times“ bekamen und die Details nannten, bei denen sich Shaw noch in Schweigen hüllte.
Also mal Butter bei die Fische: Genau genommen sind es sechs Länder. Argentinien, Indien, Polen, Russland, Südafrika und die Ukraine. Das siebte Land wird bei IDC als „der Rest von Zentral- und Osteuropa“ bezeichnet – unter anderem Kroatien zählt zu der Gruppe mit dem etwas würdelosen Namen.
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In drei der Länder (Ukraine, Südafrika und der Kroatien-Gruppe) wurden im letzten Quartal allerdings nur 100.000 Windows Phones ausgeliefert – die Nachfrage gibt einfach nicht mehr her. Insofern sind die Zahlen zwar schön für Microsoft, aber jetzt auch nicht der Anfang eines reißenden Absatzes.
Etwas schwieriger Vergleich
Allerdings hinkt der Vergleich mit dem iPhone auch ein wenig, denn auch wenn es vom Apple-Handy mehrere Versionen gibt, so handelt es sich größtenteils wahrscheinlich um Verkaufszahlen der letzten 2-3 iPhones. Für das Windows Phone 8 gibt es alleine 12 Geräte, die preislich zum Teil deutlich unter dem iPhone liegen. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass diese in den oben genannten Ländern eher gekauft werden.
Hinzu kommt, dass IDC nur die offiziell importierten Geräte zählt. In Ländern wie Argentinien, wo zum Teil hohe Steuern auf Smartphones gezahlt werden müssen, gebe es aber einen signifikanten Graumarkt, der von den Marktforschern natürlich nicht erfasst werde.
Windows Phone auf Platz drei?
Doch ungeachtet der Zahlenspielerei, ob man in ein paar Märkten vor dem iPhone liegt oder nicht, hat IDC auch ermittelt, dass Windows Phones in 26 Ländern häufiger als BlackBerry-Geräte gekauft werden. Gleichwohl gibt es auch hier eine naheliegende Erklärung: Seit Ende Januar ist BlackBerry 10 verfügbar – da ist es verständlich, dass Kunden im Quartal davor eher zurückhaltend sind.
Aber auch die Tatsache, dass BlackBerry-CEO Thorsten Heins gerade ein neues Flaggschiff angekündigt hat, das noch dieses Jahr erscheinen soll und sonst wenig zu Verkaufszahlen sagt, lässt vermuten, dass BlackBerry 10 bislang nicht gerade ein Bestseller ist – auch wenn man noch vor ein paar Tagen stolz eine Einzelbestellung von einer Million Geräte verkündet hat. Doch wie der Kollege Shaw von Microsoft hielt sich Heins bei der Ankündigung mit Details eher bedeckt, was mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert.
Es sieht also so aus, als ob Microsoft beim Kampf um Platz 3 im Smartphone-Markt leicht bis deutlich vor BlackBerry liegt. Google und Apple brauchen sich allerdings überhaupt keine Sorgen machen, auch wenn sich Windows Phone in Ländern, in denen Nokia noch stark ist, durchaus gut schlägt.